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Donnerstag, 16. Februar 2023

Erinnerungen 009 - DMG

 In Sinsheim auf dem Buchenauerhof, bei der DMG, wohnte ich letztendlich nur vier Monate. Ich kannte den Ort ja schon von zwei Praktikums-Einsätzen (jeweils zwei Monate) die von der Bibelschule ausgingen. Die Praktika's habe ich im Büro gemacht. Als Kandidatin musste ich „überall“ im Haus mitarbeiten, wo ich gebraucht wurde.


Das war für mich eigentlich auch kein Problem. Ich habe schon oft geputzt und sonstige Hausarbeiten verrichtet. Zu Hause mussten wir auch überall mit anpacken und waren arbeiten gewohnt. Aber eines Tages, als ich gerade dabei war, den Flur vor dem Büro zu wischen, kam die „Hausmutter“ vorbei, und sagte (mitleidig klingend) so was ähnliches wie: „mach dir nichts draus, da mussten wir alle mal durch“…

… und plötzlich schien es mir, als wenn meine Arbeit eine negative Last sein musste. Alles war anders als vorher. Es ist erschreckend, wie solche Bewertungen einem plötzlich die Freude an manchem Tun nehmen kann. Für mich war, von diesem Zeitpunkt an, Putzen eine Arbeit, die negativ empfunden wurde.


Ansonsten bekam ich wieder meine Spezialaufgabe: Kinderstunden geben. Da die meisten Kinder Missionarskinder in Heimaturlaub oder in der Vorbereitung waren, waren sie die Art von Kinderstunden (Lieder singen und Bibelgeschichten hören) gewohnt. Man konnte mit denen richtig etwas anfangen. Wir haben sogar bei einer Aussendungsfeier ein paar Lieder zweistimmig gesungen, so dass die Leute begeistert waren, dass wir so etwas in kurzer Zeit geschafft hatten, einzuzüben. Dreimal musste ich auch für ein paar Tage „Ersatzmutter“ für Missionarskinder „spielen“, während die Eltern zu Missionsvorträgen in Gemeinden unterwegs waren.


So hatte sich auch hier festgesetzt, dass ich unbedingt mit Kindern arbeiten müsse. Irgendwann kam die Frage auf, dass ich vielleicht in einem Kindergarten oder Kinderheim in Spanien arbeiten könne, wo gerade jemand zur Unterstützung gesucht wurde. In Japan hatte die DMG zu dem Zeitpunkt noch keine Missionare. Wenn ich mich also auf Japan festlegen wollte, müsste ich möglicherweise eine andere Missionsgesellschaft suchen … die evtl. dann auch mit der DMG zusammen arbeiten würde.


Das alles hat mich in dem Moment ziemlich verunsichert. Vor allem aber auch, dass ich allein war. Man versuchte zwar, alleinstehende Frauen zu zweit auf‘s „Missionsfeld“ zu schicken. Aber manchmal wurde man auch nur einer Familie zugeordnet, mit denen zusammen zu arbeiten. Single‘s als Missionar bedeutete, die ganze Vorbereitung (Sprache lernen, Unterstützer suchen mit Missionsvorträgen, Vorbereitungskurse...etc) alleine in Angriff zu nehmen und Entscheidungen zu treffen. Nachdem ich eine Weile drüber nachgedacht habe, beschloss ich, einen Versuch zu machen, irgendetwas mit Mission in Deutschland zu machen … vielleicht wieder im Büro. Ich schrieb einen Brief an den Pastor in der Baptistengemeinde meines Heimatortes. Ihn fragte ich, ob er irgendeinen Tipp hätte, wo ich in Deutschland in einem Missionsbüro arbeiten könne.


Und so fand ich einen Job als Buchhalterin bei der Europäisch-Baptistischen-Mission „EBM“. Das Büro dieser Mission ist im Bürohaus des Bundes Evangelisch-freikirchlicher-Gemeinden „BefG“ in Bad Homburg vdH … nahe bei Frankfurt. 

Bei der DMG war ich also, einschl. Praktikumszeiten, insgesamt ungefähr acht Monate Mitarbeiterin.


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