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Freitag, 14. April 2023

In Erinnerung: ein paar meiner ungelösten Schandtaten in Zeiten meiner Kindheit/Jugend


Wie wahrscheinlich bei Jedem, erinnere ich mich nur an ganz spezielle Aktionen in meiner Jugend. wo ich, mehr oder weniger bewusst, anderen Menschen geschadet habe….vor Allem auch an solche, die letztendlich nicht aufgeklärt wurden. An drei davon erinnere ich mich auch heute ab und zu mal wieder und denke nach, warum ich das tat - ich weiß es nicht - ich tat es einfach.

Bei der ersten muss ich zwischen fünf und sieben Jahre alt gewesen sein. Wir wohnten in einem Mehrfamilienhaus im Erdgeschoss, in dem es kein Badezimmer gab. Reinigungen aller Art spielten sich in der Wohnküche ab. Vom Flur/Treppenhaus aus kam man sofort in die Küche. Die Toilette war ein Plumpsklo im Flur/Treppenhaus. Neben dem Klo stand ein Eimer mit Wasser und es lag kleingeschnittenes Zeitungspapier auf einem kleinen Beistellschränkchen.

Die Nachbarin gegenüber war (wie die meisten Bewohner dieses Hauses) für mein Empfinden ziemlich nervig. Sie kam öfter mal rein und erzählte den neuesten Klatsch über die anderen Hausbewohner und beschwerte sich oft über eine Familie im ersten Stock, die es, ihrer Meinung nach, auf sie abgesehen hätten, ihr zu schaden. Auf dem Hausflur stand eine Kommode von ihr, worauf eine Vase stand. Und der Schlüssel zu ihrem Klo steckte von außen in der Tür.

Eines Tages reizte es mich einfach, die Vase von der Kommode neben die Kommode zu stellen. Ziemlich bald danach klopfte die Nachbarin an die Türe, und beschwerte sich über diese Tat, welche sie wieder der Familie im ersten Stock zuordnete.

Ein paar Tage danach zog ich dann einfach mal den Schlüssel aus der (abgeschlossenen) Klotüre und legte ihn unter die Fußmatte vor der Treppe, nicht weit von der Türe entfernt. Diesmal war die Beschwerde über die böse Familie in ersten Stock noch etwas dramatischer. Denn schließlich konnte sie ohne Schlüssel nicht mehr in den Raum. Aber dadurch, dass sie auch auf die Fußmatte getreten habe, hat sie ihn nun doch gefunden.

Ich saß während der Beschwerden beider Taten ruhig am Tisch und habe nichts gesagt. Also ging dieses Geschehen als ungelöster Fall in meine Erinnerung über...

***

Der zweite Fall spielte sich in meiner fünften oder sechsten Klasse in der Schule ab. Einer Mitschülerin - ich erinnere mich noch an ihren Namen - fiel das Portemonnaie runter, und etliche Münzen kullerten über den Boden. Das Geld war bestimmt für einen Einkauf, zu der das Mädel von ihrer Mutter beauftragt worden war.

Ich half ihr dabei, die Münzen wieder einzusammeln ... und behielt heimlich fünfzig Pfennig für mich zurück. Das Mädel war entsetzt, die letzte Münze nicht mehr zu finden. Das Geld war wohl abgezählt für ihren Einkauf, und so könnte sie ihren Einkauf nicht vollends erledigen. Aber ich tat so, als wenn ich es auch nicht finden würde.

Heute, wenn ich mich daran erinnere, tut mir das Mädel leid. Damals waren fünfzig Pfennig noch viel Geld. Und nach damaligen Erziehungsmethoden musste sie wohl auch mit einer Strafe rechnen, wenn sie das beichtet. Aber es war und blieb ein ungelöster Fall ...


***

Der dritte Fall spielte sich in meiner Ausbildung/Lehre als Industriekaufmann ab. Bei Beginn der Lehre war ich vierzehn Jahre alt, sie lief über drei Jahre. Während der Ausbildung mussten die Lehrlinge mehrere Abteilungen in der Firma durchlaufen. 

Meine zweite Abteilung war der Versand. Damals lief noch alles handschriftlich ab. Zu dem Zeitpunkt waren wir zwei Mädels, die dafür zuständig waren, die Versandpapiere auszufüllen und in die nächste Etappe auf das Fließband zu legen. Wir beide hatten ziemlich unterschiedliche Handschriften, so dass bei Überprüfung immer schnell klar war, wer einen Fehler gemacht hat, wenn nicht alles so lief, wie es sollte. 

Irgendwann reizte es mich, bei einem größeren Versandvorgang, die Schrift meiner Kollegin anzuwenden - was mir wohl ziemlich gut gelungen ist. Dass ich dabei einen Fehler mit eingebaut hatte, war nicht mein Plan. Aber es kam, wie es kam ... die Kollegin wurde des Fehlers beschuldigt. Sie beteuerte zwar, dass sie sich nicht daran erinnern würde. Aber die Schrift verriet (scheinbar) den wahren Täter. 

Auch an den Namen dieser Kollegin erinnere ich mich heute noch genau... und weil ich wieder einmal schwieg, wurde dies ein weiterer ungeklärter Fall ...

Heute, im Rückblick, tun mir natürlich alle Taten leid.