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Samstag, 26. November 2016

Träume gegen Realität

Zwei meiner Schwestern wollen mich dazu animieren, mit ihnen Computerspiele über das Internet zu machen. Bisher habe ich alle Spiele abgelehnt, weil diese Scheinwelten nicht so mein Ding sind. Nun will ich einfach mal schauen, ob das anders ist, wenn "am anderen Ende" Menschen sind, welche mir nahe stehen.

Seit längerer Zeit mag ich auch nur noch Bücher lesen, die einigermaßen realistisch sind. Früher habe ich aber eher die romantischen (kitschigen) Geschichten geliebt. Wenn ich jetzt solch ein Buch mal wieder in die Finger bekomme, die ich früher so sehr geliebt habe, kann ich meine Vorliebe damals heute gar nicht mehr nachvollziehen.

Ich nehme an, dass es daran liegt, dass ich früher sehr viel in diesen Scheinwelten gelebt habe. Ich habe sie mir erträumt, wenn die reale Welt mir zu düster erschien. Je nachdem, wie schön oder nicht schön gerade meine reale Welt mir erschien, desto mehr oder weniger erschuf ich mir meine eigene romantische Welt dazu. Irgendwie hat das zu manchen Zeiten auch geholfen. Oft wurden meine Traumwelten auch untermalt mit schöner Musik, wenn ich real gerade welche hörte. Verschiedene Melodien hatten auf mich den Effekt, dass sie meine Realität etwas rosiger färbten. Trotzdem haben sich zu keiner Zeit die Grenzen zwischen der Realität und der Traumwelt so verwischt, dass ich den Unterschied nicht mehr wahrnehmen konnte.

Dass dies bei mir heute nicht mehr so funktioniert, liegt wahrscheinlich daran, dass die Realität mir sämtliche romantischen Träumereien widerlegt haben. So manche reale Situation, die ich zunächst mit meiner "rosa Brille" wahrgenommen habe, hat  sich im Laufe der Zeit als graue und harte Wirklichkeit herausgestellt. Ich habe gelernt, zu kämpfen - in dieser grauen Wirklichkeit. Obwohl ich früher immer davon überzeugt war, dass ich absolut nicht der Kämpfertyp bin.

Manchmal wünsche ich mir heute nochmal ein klein wenig diese Traumwelten zurück. Aber es geht nicht mehr. Sie sind untergegangen in der steinigen Realität. Und so befasse ich mich nun auch am Liebsten mit Geschichten, in denen Menschen zu Überwindern werden. Da, wo man sich am liebsten in eine schützenden Höhle verkriechen würde, wenn man daran denkt, selbst in dieser Geschichte zu leben, da erfreut es mich, wenn Menschen es schaffen, die Steinwüsten zu überwinden und Oasen des Friedens zu finden. Frieden, der sich nicht nur im Traum erleben lässt, sondern der real ist, ohne durch eine rosarote Brille zu schauen.

Mittwoch, 2. November 2016

Reich gedeckter Tisch - anstatt Rache

Mit meiner älteren Schwester habe ich kürzlich über "Rache" diskutiert. Sie sagte, dass es schon manche Situationen gab, wo für sie eine biblische Aussage ein gewisser Trost war: "Die Rache ist mein, sagt Gott"  z.B. aus 5.Mose 32, 35 . Sie könnte, im Gedanken daran, dass der Mensch, der einem etwas Böses getan hat, irgendwann von Gott gestraft würde, besser damit umgehen, die eigenen Rachegedanken loszulassen.

Natürlich kann ich diese Gedanken verstehen. Es gab auch manche Menschen, denen ich zeitweise wünschte, sie würden genauso verletzt werden, wie ich von ihnen verletzt wurde. Aber mir bringt der Gedanke, dass Gott später einmal Rache üben wird, nicht wirklich eine Genugtuung.

Ein Spruch, der mich schon einige Male von dem Gedanken der Rache befreien konnte, liegt eher in dem Vers aus dem 23. Psalm: "...du bereitest vor mir einen Tisch, im Angesicht meiner Feinde".

Ich habe erlebt, dass da, wo Menschen mir Böses tun wollten, Gott mir buchstäblich den Tisch so reich gedeckt hat, dass es sogar meine Feinde erkennen mussten, dass ihr Böses mir nicht wirklich etwas anhaben konnten. Das sind Erfahrungen, die nicht auf das "Später" vertrösten, sondern im Diesseits erfahrbar sind. Und das hilft mir wirklich, zu erkennen, dass keine Rache stärker sein  kann, als die Liebe, welche Gott mir selbst zeigt, an seinen guten Gaben, die ich oft besonders ist bösen Zeiten empfangen habe.