Wieder im Elternhaus angekommen, fühlte ich mich erst einmal wie im Niemandsland … daheim und doch nicht zu Hause.
Es war alles anders als früher. Dazu hatte auch eine Differenz zwischen meiner Mutter und mir beigetragen, das irgendwann in der Zeit in Lörrach begann. Ich hatte, erfüllt mit all dem Neuen, was mir dort begegnete, ihr zu viele Bibelstellen gegen ihr Verhalten vorgehalten, und bin dann wieder früher wieder aus meinem Urlaub zu Hause zurück in mein neues Zuhause gefahren … was meine Mutter als Blamage empfand. Kurze Zeit darauf bekam ich einen Telefonanruf in der WG, wo sie mir einfach kurz mitteilte, dass sie die nächste Zeit erst einmal nichts mehr von mir hören und sehen wolle. Das wirkte in dem Moment für mich wie ein Blitzeinschlag – ich stand buchstäblich „neben mir“, das Telefon noch in der Hand. Eine Mitbewohnerin kam vorbei und fragte, was denn los sei ... ich wäre ganz blass geworden.
Die Zeit nach dem Anruf hat zunächst einmal bei mir Abwehr hervor gerufen, überhaupt mal wieder mit meiner Mutter zu reden. Nach einer Weile nachdenken darüber, meinte ich aber, dass ich als Kind wieder den ersten Schritt machen müsse, weil ich meine Eltern schließlich lieben und ehren muss. Es hat eine Weile inneren Kampf gekostet, bis ich wieder dort angerufen habe. Ich weiß gar nicht mehr, wie das erste Gespräch ablief. Aber soweit ich mich erinnere, tat meine Mutter, als wenn nichts gewesen wäre…. und ich dann eben auch. Unser Verhältnis war danach etwas hölzern, aber wir redeten wieder miteinander. Und als ich dann meinen Job bei der Mission gekündigt hatte, war halt das Nächstliegende, wieder „nach Hause“ zu gehen.
Zu der Zeit war auch eine Jobsuche noch ziemlich einfach. So bekam ich einen Job bei der Lebensmittelkette „Milchhof“ in der Marketingabteilung. Dort blieb ich nur drei Monate. Es war nicht das, wonach ich suchte. Mich drängte es wieder „raus“ aus dem Ort – frei und ungebunden von alten Bindungen.
Und weil das Nächstliegende durch meine Schwester vorgelebt wurde … habe ich mich dann ebenfalls an der Bibelschule angemeldet, die meine Schwester gerade abgeschlossen hatte.
So zog ich mal wieder um … an einen wunderschönen Ort in der Schweiz, im Berner Oberland, auf ca. 1100 m Höhe, direkt über dem Thuner See – und gegenüber die Sicht auf die Berg-Geschwister: „Eiger, Mönch und Jungfrau“.
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