Ich schreibe gerne in christlichen Foren, weil ich gerne über die Liebe Gottes rede, die ich selbst erfahren habe und immer wieder erfahre. Aber manchmal habe ich den Eindruck, als wenn Christen über Menschen, die ihren Glauben an Gott anders erleben als sie selbst, herfallen und ihnen Fesseln anlegen wollen. Dann kommt es mir vor, als wenn die Fesseln immer enger gezogen werden und ich denke nur noch an Flucht - selbst wenn es in den Botschaften garnicht primär um mich persönlich geht.
Das sind Botschaften, wie ich sie gelernt habe, Jahr um Jahr in meiner Kindheit, bis ins Jugendalter. Ich kenne sie alle, die Argumente und die Bibelstellen, die da serviert werden, quer durch die biblischen Themen aussortiert und in die eigenen Themen so einsortiert, wie es dem "Botschafter" gerade ins Thema passt. Ich habe sie damals auch angenommen, geglaubt und vertreten. Aber ich bin, Gott sei Dank, nicht in diesem Gefängnis hängen geblieben. Gott hat mich befreit, indem er mir gezeigt hat, dass in den Geschichten der Bibel immer der Grundton seiner Liebe zu erkennen ist - wenn man genau hinschaut. Das ganze Drumherum der Zerstörung geht vom (falschen) Verständnis der jeweiligen Menschen aus. Es ist sehr problematisch, dass die Menschen Gottes Liebe so gerne mit dem Zerstörungswahn der Menschen vermischen und den Namen Gottes instrumentalisieren um selbst Macht über andere Menschen zu erhalten.
Menschen streben nach Macht - jeder mehr oder weniger offen oder unter Masken versteckt. Wer ehrlich ist, kann dies im eigenen Verhalten erkennen. Man spinnt die Fäden der Macht da, wo andere einen selbst mit ihrer Macht einengen wollen. Man bekämpft quasi Macht mit Macht - nur um dann zu erfahren, dass die verschiedenen Fäden immer enger gezogen werden und einem selbst zu Gefängnissen werden.
Gott will für die Menschen Freiheit. Er hat dem Menschen die Freiheit gegeben, selbst nachzudenken und sich zu entscheiden. Wenn Gott befreit, dann befreit er die Menschen von den menschlichen Machtinstrumenten. Am stärksten sind genau diese Machtinstrumente, die unter dem Mantel der Liebe getarnt sind und dem Menschen vorgaukeln, was sie so sehr zum Leben brauchen und wonach sie ihr Leben lang suchen. Die Liebe ist das Lebenselixier des Menschen. Alles andere wird durch wahre Liebe in den Schatten gestellt. Menschen sind nicht wirklich fähig diese uneigennützige Liebe zu leben. Aber im Anschluss an Gott, in einer Beziehung zu ihm, kann man mehr bekommen und zu mehr fähig werden, als normal.
Ich möchte einfach mal den deutlichsten Text aus der Bibel über die reine Liebe hier zitieren:
Aus der Bibel, im ersten Brief an die Korinther, Kapitel 13
(nach Luther)
Das Hohelied der Liebe
1 Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und
hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende
Schelle. 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse
und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte,
und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. 3 Und wenn ich alle meine Habe
den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen1 und hätte die Liebe nicht, so
wäre mir's nichts nütze. 4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe
eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, 5 sie
verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht
erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, 6 sie freut sich nicht über die
Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; 7 sie erträgt alles, sie
glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. 8 Die Liebe hört niemals auf,
wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird
und die Erkenntnis aufhören wird. 9 Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser
prophetisches Reden ist Stückwerk. 10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so
wird das Stückwerk aufhören. 11 Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein
Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann
wurde, tat ich ab, was kindlich war. 12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein
dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich
stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin. 13 Nun aber
bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte
unter ihnen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch Allen einen schönen Tag!
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