Heute Morgen "überfiel" es mich aber wieder. Obwohl ich heute eigentlich länger schlafen könnte, trieb es mich aus dem Bett um es aufzuschreiben. So habe ich es eben auch dort ins Forum geschrieben und halte es für mich hier fest, für später. Weil meine eigenen aufgeschriebenen Gedanken mich manchmal daran erinnern, im Rückblick, an die Liebe Gottes, die mich berührt und mein Leben erst lebenswert macht.
Es geht um die Liebe, die Sünde und das Kreuz.
Jesus hat gesagt, das Gesetz ist nur durch die Liebe
erfüllbar. Die Liebe ist quasi ein Filter, um zu erkennen, ob das Gesetz
richtig angewandt wird. Sünde wird an dem Gesetz gemessen. Und wenn das Gesetz
praktisch eine Ausführung der Liebe ist, dann ist die Liebe der Maßstab, um
Sünde zu erkennen.
Weil Gott Liebe ist, funktioniert es mit Gott nur dann, wenn
wir die Liebe von ihm empfangen und auch weitergeben, so wie wir sie empfangen.
Logischerweise trennt dann von Gott genau das, was gegen die
Liebe ist. So ist die eigentliche Sünde nicht an einem Sündenkatalog ablesbar,
wie es meistens verstanden wird, sondern da, wo man das Liebesgebot verletzt
hat und verhindert, dass Gottes Liebe zu den Menschen kommen kann und dort
eingesetzt werden kann.
Wenn man sich die Geschichten der Bibel von Gott mit seinen
Menschen mal genau anschaut (einmal ohne vorgefertigte Auslegung) dann kann man
diesen Faden auch sehr gut erkennen.
Ein Beispiel ist u.a. David, als er die "große
Sünde" begangen hat.
Interessant ist, dass im christlichen Gespräch oft der
Ehebruch ganz obenan gesetzt wird in dem Maß der Sünden. Wenn man aber mal
genau die Geschichte liest, mit welcher der Prophet Nathan dem David seine
Sünde präsentierte, dann erzählt diese Geschichte viel mehr davon, dass ein
Mensch, der alles hatte was er brauchte und noch viel mehr als das, einem
anderen Menschen das einzige was dieser hatte, weggenommen hat und damit dessen
Leben zerstört hat. Es geht hier also nur um die Liebe. Alles andere können
Merkmale davon sein, aber das sich nur Symptome, nicht die Sünde an sich!
Auch Jesus hat das Gesetz immer nur im Zusammenhang mit der
Liebe zitiert. Und dabei war die Erfüllung des Gesetzes oft ganz anders als sie
von Menschen, beim Ablesen des Sündenkatalogs verstanden wurde. Beim reichen
Jüngling z.B. ging Jesus sogar so weit, dass er sagte, dass die gesamte
Gesetzeserfüllung nichts wert sei, wenn man sie ohne Liebe tat. Bei dem
Jüngling war das Hindernis wohl sein Besitz. Darum forderte Jesus ihn auf,
diesen zu verschenken. Damit hat Jesus den Menschen nicht aufgefordert, nur
noch arm durch die Welt zu gehen, sondern dass er nur mit dem Weggeben von dem,
was sein Leben erfüllt, den wirklichen Reichtum erfahren kann: die Liebe
Gottes!
So kann man auch den krassen Umgang von Jesus mit den
Pharisäern erst verstehen. Denn dem Sündenkatalog nach haben sie das Gesetz
voll erfüllt. Aber sie haben alles nur kaltherzig und ohne Liebe getan. Ja,
noch viel mehr – sie haben sich selbst als die Guten präsentiert und über
Menschen geherrscht, indem sie ihnen Gesetze auferlegt haben, die diese
Menschen unter Druck setzten und oft sogar deren Leben zerstörten.
Sünde wird an dem Gesetz der Liebe gemessen. Die Liebe ist
das Größte, hat nicht nur Jesus so gesagt. Und darum ist die Sünde, wo man die
Liebe verhindert, auch die größte Sünde. Da, wo man Menschen lieblos an den
Rand der Gesellschaft drängt weil man sie an einem Sündenkatalog misst, da wird
man an ihnen schuldig. Selbst dann, wenn man den Sündenkatalog aus der Bibel
hat.
Und da, wo man das Leben anderer Menschen zerstört durch
Lieblosigkeit, hat man die größte Schuld auf sich geladen. Diese Sünde trennt
von Gott und macht den Weg erst frei, wenn man sie bekennt und lässt.
Bei Zachäus, dem Zöllner, wirkte sich das so aus, dass er
nur durch die Begegnung mit Jesus und das Empfangen seiner Liebe selbst die
Sühne damit durchführte, indem er den von ihm Geschädigten das zurückgab, was
er ihnen genommen hatte und noch mehr. Ich glaube nicht, dass Zachäus danach
ärmer war. Er wurde dadurch erst wirklich reich, dass er die Liebe Gottes
selbst empfing und so auch weitergeben konnte – einfach aus der Berührung von
Jesus heraus. Interessant ist bei dieser Geschichte auch, dass Zachäus das aus
ganz eigenem Antrieb tat - einfach durch die Begegnung mit Jesus und das
Empfangen seiner Liebe.
Eigentlich lässt sich mein ganzes Geschreibe mit einem Satz
zusammenfassen:
Nicht der Sündenkatalog definiert die Sünde, die von dem
Gott der Liebe trennt, sondern die Liebe selbst.
Und wenn man meint, mit zu viel Liebe würde man den Menschen
schaden, dann hat man Jesus und sein Opfer am Kreuz nicht wirklich verstanden!
Mit dem Nickname Firebird bin ich auch während gut 5 Jahren Mitglied des besagten Forums. Ehras Texte dort sind teilweise für mich aussergewöhnlich. Andere Teile sind für mich mehr oder weniger nachvollziehbar. Ich denke Gott selbst, wie auch sein Reich ist gross genug, damit es für die Art und Weise wie Ehra mit Gott lebt, für ihren Glauben und für ihre Entwicklung noch längst Platz genug hat. Die Engherzigkeit einiger Teilnehmer dort kann ich nicht unterstützen. All die vorschnellen und unbegründeten Verurteilungen dort, machten mich oftmals recht zornig.
AntwortenLöschenDanke Firebird, für deinen Besuch hier und deinen Kommentar. Ich hoffe, du konntest hier auch manches finden, was dir ein Stück weiter hilft auf deinem Weg. Natürlich sollte jeder, der hier liest es auch immer mit dem Abspruch tun: "Prüfet alles und das Gute behaltet".
LöschenLiebe Grüße
Ehra