Ich habe, nach einer Lesepause, mir wieder dieses Buch vorgenommen, um darin weiterzulesen.
Ich hatte hier schon über den Einstieg geschrieben und kann durch dieses Buch manche Aussagen des Paulus besser einordnen.
Nun bin ich gerade wieder an einem Abschnitt hängen geblieben, dessen Aussage zu manchem passt, worüber ich in gerade auch mit anderen Menschen Gedanken austausche.
Ich zitiere aus Seite 72/23 einen Teil eines Gesprächs zwischen Paulus und den Vorsteher der Synagoge, welcher ihn zur Rede gestellt hatte, wegen seiner Lehren:
"... "Die Menschen", sagte Saul, "ertragen das Leben nicht mehr. Ihr habt ihnen die Stütze verborgen, an der sie sich halten könnten - die Pharisäer unter dem Wust von Gesetzen, die Heiden unter einer Überfülle machtloser Götter. Die Wahrheit ist einfach, und wer sie erkannt hat, fürchtet den Tod so wenig wie das Leben."
Jedaja hob die Hand, nicht als wolle er diese Worte zurückweisen, eher als wollte er sie festhalten, dass ihr Klang nicht zu rasch vergehe. Dann, sich dieser unwillkürlichen Geste bewusst werdend und sich ihrer schämend, ließ er den Arm sinken und fragte Saul flüsternd: "Hast du sie denn erkannt?"
Aber er wartete die Antwort nicht ab. Ein neuer Gedanke war ihm gekommen, schreckenerregend in seiner Einfachheit und in seinen Folgen: mächtiger als alles auf Erden musste eine Lehre werden, die ihren Anhängern die Furcht nahm. Spürte er nicht auch in sich selbst die Sehnsucht, von aller Furcht befreit zu werden? Um wieviel mehr mochten andere diese Sehnsucht fühlen, Arme, Kranke, Gefährdete, Leidende und Liebende -
Und weiter: welche Umwälzungen standen bevor,benahm man den Menschen die Furcht? Was hielt sie denn im Zaum, was bändigte die Leidenschaften, was beugte sie unter Zucht und Gesetz? Die Furcht, nichts als die Furcht!
"Die Predigt, die du gestern in der Synagoge "Zum wilden Weinstock" gehalten hast, Saul aus Tarsos, war deine letzte Predigt - " sagte er heiser. "Und diese Worte, hoffe ich, hast du nun verstanden!"..." (Zitatende)
Dazu ein Vers aus dem 1. Brief des Johannes Kapitel 4 Vers18
" ... Furcht
ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus;
denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht
vollkommen in der Liebe...."
Liebe kann nicht aufdiktiert werden durch Gesetze. Liebe muss an eine Quelle angeschlossen sein. Menschen können nur Liebe geben, wenn sie Liebe empfangen. Wenn ein Mensch an die Quelle der Liebe angeschlossen ist, die in Gott unversiegbar ist, dann kann ein Mensch auch fähig werden, andere Menschen zu lieben, auch wenn sie von denen nicht geliebt werden. Zunächst aber muß dieser Mensch aus der Quelle selbst schöpfen. So viel, damit er selbst gefüllt ist und mehr, damit er überfließen kann.
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