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Samstag, 6. April 2013

Gesetze contra Liebe, welche frei macht von Furcht

Ich habe, nach einer Lesepause, mir wieder dieses Buch vorgenommen, um darin weiterzulesen.
Ich hatte hier schon über den Einstieg geschrieben und kann durch dieses Buch manche Aussagen des Paulus besser einordnen.

Nun bin ich gerade wieder an einem Abschnitt hängen geblieben, dessen Aussage zu manchem passt, worüber ich in gerade auch mit anderen Menschen Gedanken austausche.

Ich zitiere aus Seite 72/23 einen Teil eines Gesprächs zwischen Paulus und den Vorsteher der Synagoge, welcher ihn zur Rede gestellt hatte, wegen seiner Lehren:

"...  "Die Menschen", sagte Saul, "ertragen das Leben nicht mehr. Ihr habt ihnen die Stütze verborgen, an der sie sich halten könnten - die Pharisäer unter dem Wust von Gesetzen, die Heiden unter einer Überfülle machtloser Götter. Die Wahrheit ist einfach, und wer sie erkannt hat, fürchtet den Tod so wenig wie das Leben."
Jedaja hob die Hand, nicht als wolle er diese Worte zurückweisen, eher als wollte er sie festhalten, dass ihr Klang nicht zu rasch vergehe. Dann, sich dieser unwillkürlichen Geste bewusst werdend und sich ihrer schämend, ließ er den Arm sinken und fragte Saul flüsternd: "Hast du sie denn erkannt?" 
Aber er wartete die Antwort nicht ab. Ein neuer Gedanke war ihm gekommen, schreckenerregend in seiner Einfachheit und in seinen Folgen: mächtiger als alles auf Erden musste eine Lehre werden, die ihren Anhängern die Furcht nahm. Spürte er nicht auch in sich selbst die Sehnsucht, von aller Furcht befreit zu werden? Um wieviel mehr mochten andere diese Sehnsucht fühlen, Arme, Kranke, Gefährdete, Leidende und Liebende -
Und weiter: welche Umwälzungen standen bevor,benahm man den Menschen die Furcht? Was hielt sie denn im Zaum, was bändigte die Leidenschaften, was beugte sie unter Zucht und Gesetz? Die Furcht, nichts als die Furcht! 
"Die Predigt, die du gestern in der Synagoge "Zum wilden Weinstock" gehalten hast, Saul aus Tarsos, war deine letzte Predigt - " sagte er heiser. "Und diese Worte, hoffe ich, hast du nun verstanden!"..." (Zitatende)

Dazu ein Vers aus dem 1. Brief des Johannes Kapitel 4 Vers18

" ... Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe...."

Liebe kann nicht aufdiktiert werden durch Gesetze. Liebe muss an eine Quelle angeschlossen sein. Menschen können nur Liebe geben, wenn sie Liebe empfangen. Wenn ein Mensch an die Quelle der Liebe angeschlossen ist, die in Gott unversiegbar ist, dann kann ein Mensch auch fähig werden, andere Menschen zu lieben, auch wenn sie von denen nicht geliebt werden. Zunächst aber muß dieser Mensch aus der Quelle selbst schöpfen. So viel, damit er selbst gefüllt ist und mehr, damit er überfließen kann. 

(nochmal) Beziehungen (2)

Sie sind nicht leicht, die Beziehungen untereinander. Das Problem dabei ist oft, dass man die Gedanken und Motive der Mitmenschen an den eigenen Erfahrungen messen will. So habe ich mich mal wieder irgendwo fehlerhaft ausgedrückt, gerade darin, weil ich genau dieses Problem demonstrieren wollte. Und dabei wurde diese Aussage als Angriff empfunden, auf die Person die eigentlich nur als Beispiel diente.

Wir alle haben unsere persönlichen Erfahrungen, gute oder weniger gute bis sehr böse. Wir alle haben unsere Schwachpunkte in unserer eigenen Persönlichkeit und solche, die durch Lebensumstände geprägt wurden. Und ich denke, die meisten haben auch schon anderen Personen in ihren Schwierigkeiten begleitet und dadurch unsere eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse erweitert.

Gerade weil diese verschiedenen Merkmale der Persönlichkeiten sich oft so sehr unterscheiden, dass sie geradezu gegensätzliche Schlüsse zulassen, sollten wir im Umgang miteinander das Hören aufeinander üben.

Hilfe können wir Menschen immer nur dann geben, wenn wir uns auf die Persönlichkeit konzentrieren, denen wir helfen wollen. Wir müssen, um tatsächlich wirksam Hilfestellung geben zu können, ein stückweit den Weg miteinander gehen - notfalls bis an die Pforten der Hölle - und uns selbst mal für diese Aktion in die zweite Reihe stellen.

Immer wieder erlebe ich es, bei mir selbst und auch in dem Anschauen anderer Menschen, dass wenn man nur nach dem Erlernten und der Erfahrung mit anderen Menschen mit ähnlichen Merkmalen urteilt, man oft mehr zerstört als Hilfe gibt.

Denn Manches, was wir vor Augen haben, ist vielleicht in der Auswirkung vergleichbar. Aber wie es dahinter aussieht und was die Auslöser sind, kann man nur erkennen, wenn man "tiefer" schaut. Um einen Blick in die Tiefe eines anderen Menschen zu finden, ist das Zuhören eines der wichtigsten Aktionen - eng gefolgt davon, sich selbst und die eigenen Erfahrungen zurückzustellen, um zu erkennen, wie es meinem Gegenüber wirklich ergeht.


Dienstag, 2. April 2013

Beziehungen

In einem Forum haben wir gerade ein Gespräch über Beziehungen. Es scheint manchmal so, als wenn es doch eigentlich nur auf den guten Willen aller Beteiligten ankommt, damit Beziehungen klappen können. Aber wenn man mal die Realität anschaut, dann merkt man, dass da viel mehr hinter steckt.  Der gute Willen alleine reicht nicht aus.

Ich denke, jeder Mensch hat Bereiche, die sozusagen "dunkle Punkte" oder "Schatten" haben. Das sind Schwachstellen, die geprägt wurden durch menschliches Versagen in der Vergangenheit. Am meisten ausgeprägt sind solche dunklen Punkte, wenn sie ihren Ursprung in der Kindheit haben.  Da gehen dann vielleicht Warnlichter an an Stellen, wo jemand sich überhaupt nichts dabei denkt, wenn man sich so ausdrückt wie man es gerade tut. Aber bei dem Angesprochenen oder auch nur Mitbeteiligten tut sich bei dem Thema vielleicht ein Abgrund auf, der in der Erinnerung vorhanden ist. Das passiert selbst dann, wenn man für sich selbst dieses Thema schon längst abgehakt hat und sicher ist, den Abgrund nicht mehr als Gefahr zu empfinden. Manchmal hat man auch in seiner Erinnerung die Menschen vor Augen, die einen erst an den Rand des Abgrunds gebracht haben. Und man sieht die Gefahr für andere Menschen, die man schützen will.

Sicher ist jedenfalls, dass die Erfahrungen der Vergangenheit ganz stark auch die Gegenwart prägen. Egal, ob man für sich selbst mit der Vergangenheit versöhnt ist oder nicht. Und wenn man in eine Beziehung tritt (welcher Art auch immer) mit Menschen, die wieder auf eine ganz andere Art in der Vergangenheit geprägt sind, dann kann es sogar vorkommen, dass man, bei allem guten Willen, nicht den Weg zueinander finden kann. Man spricht praktisch eine unterschiedliche Sprache. Oder, wie ich es gerne ausdrücke: man fährt auf unterschiedlichen Schienen. Quasi aneinander vorbei. Wobei die Signale, die man aussendet, eine Wirkung haben, die dem Menschen auf der anderen Schiene sagen: Gefahr im Anzug - Bremse ziehen.

Sicher gibt es auch da Wege, möglicherweise mit Hilfe von "neutralen" Menschen (solche, die von beiden Schienen nicht selbst betroffen sind) einen Weg zueinander zu finden. Aber manchmal denke ich, ist es auch ratsamer, man geht auf getrennten Wege weiter, um nicht einander unbewusst immer wieder zu verletzen. Das funktioniert natürlich nur, wenn man sich nicht zwangsläufig immer wieder begegnet und miteinander arbeitet. So etwas erfahre ich zur Zeit von einem, mir nahestehenden Menschen, der immer mal Rat bei mir sucht.  In solchen Fällen muss man natürlich Wege suchen, in denen man einander akzeptieren kann ohne einander einzuschränken.

Nun, soweit sind wir in diesem Forum, wo wir das Thema haben, nicht. Da geht es mehr um das Thema - und ein bisschen auch um die Realität. Aber ich kenne durchaus auch Situationen, wo die getrennten Wege die  bessere Option war. Darum bin ich mit Beziehungen inzwischen sehr vorsichtig geworden. Ich weiß, dass ich selbst begrenzt bin und meine Mitmenschen eben auch. Ich wünsche mir und auch meinen Mitmenschen, dass wir mehr Wege zueinander finden. Aber auch, dass wir notfalls in Frieden getrennte Wege gehen können, ohne einen neuen dunklen Punkt im Herzen, der sich möglicherweise sogar gegeneinander richtet.

Samstag, 30. März 2013

Frohe Ostern!

Heute und morgen ist einer meiner arbeitsintensivsten Tage. Morgen früh ist erst einmal ein Auferstehungs-Gottesdienst und um 10 Uhr dann der Oster-Gottesdienst. Der Frühgottesdienst ist dieses Mal wegen der Zeitumstellung  auf 6.30 Uhr vorverlegt, sonst war es immer um 5.30 Uhr. Für mich ist das nicht unbedingt  eine Verbesserung der Umstände. Denn früh aufstehen muss ich ohnehin, da ich alles vorbereiten muss. Da kommt es auf eine Stunde früher oder später nicht so an. Aber die Zeit zwischen den beiden Gottesdiensten ist um eine Stunde kürzer geworden. In den vergangenen Jahren brauchte ich aber die Zeit dazwischen voll und ganz, um alles wieder wegzuräumen und neu zu dekorieren. Allerdings wurde mir dieses Jahr eine kleine Erleichterung zugestanden, die ich als Verbesserungsvorschlag gemacht habe. So muß ich nicht an jeden Platz dicke Kerzen aufstellen und schon  anzünden, sondern jeder bekommt seine eigene handgerechte Kerze, die er auch nach Hause mitnehmen kann.

So muss ich heute erst einmal an alle Sitzplätze der Besucher Kerzenhalter anbringen. Und rundherum im Raum Kerzen aufstellen, sowie an den Tischen, die ich noch in den Raum stellen muss, für die Redner genügend Kerzen zum lesen aufstellen. Die Liedblätter muss ich verteilen auf den Plätzen.  Alle anderen Vorbereitungen (Blumen, Mikros etc.) sind genauso wie zu den üblichen Gottesdiensten. Morgen früh muss ich dann das Abendmahl (in Einzelkelchen) vorbereiten und einen Teil der Kerzen rundherum anzünden, um dann zum Beginn die Gäste an der Türe mit ihren persönlichen Osterkerzen zu empfangen.

Weil ich nun sehr beschäftigt sein werde die nächsten 36 Stunden und danach dann wieder eine Zeit der Entspannung brauche, wünsche ich euch jetzt schon eine gute und besinnliche Zeit und frohe Ostern! Ostern ist ein Fest der Freude. Gerade weil zuvor, am Karfreitag, die Dunkelheit zu überwiegen schien, strahlt das Licht der Auferstehung umso heller in unsere Dunkelheit hinein und verdrängt die Schatten unseres Lebens.

Freitag, 29. März 2013

Karfreitag

Heute, am Karfreitag wurden in der Kirche keine Kerzen angezündet auf dem Altar und auch kein Blumenschmuck aufgedeckt. Dafür haben wir aber einen kleinen Ostergarten, auf einem Tisch, den wir, für den entsprechenden Anlass jeweils verändern. Gestern war für Gründonnerstag das letzte Passahmahl der Jünger mit Jesus aufgestellt und heute also  Karfreitag mit verschiedenen Szenen:

Als Hauptthema natürlich Jesus am Kreuz. Unten am Kreuz weinende Frauen. Menschen, die dabei stehen. Judas, der sich erhängt, ein Hahn, über einer Gruppe von Menschen an einem Holzfeuer. Etwas abseits davon ein weinender Petrus.

Ich fühlte mich mit meinen Gedanken angezogen zu dem kleinen Holzfeuer, das Dank der Technik sogar hell flakert.  

Auch im Schaukasten ist Karfreitag dargestellt heute. Als Motto des Schaukastens habe ich auch für diese Zeit gewählt: "Gott ist dir näher als du denkst" (den Anstoß dazu habe ich von einem Poster von "Gott.net") Dieses Motto passt für mein Empfinden in fast alle Zeiten.

Als ich so beim Holzfeuer sinnierte, dachte ich plötzlich: Genau hier an dieser Stelle ist dieses Motto sichtbar. Für die Menschen, die eine Wegstrecke mit Jesus gegangen waren, sah es an diesem Tag so aus, als sei alles verloren. Es war der dunkelste Tag in der Geschichte. Und trotzdem war gerade an diesem Tag Gott der Menschheit näher als je zuvor. Petrus, der sein Versagen beklagte, die weinenden Menschen, denen alles verloren erschien. Sogar denen, die weggelaufen waren, weil sie es so nicht aushielten, denen war Gott nahe. Und auch den Soldaten, die Jesus gekreuzigt haben.

Gerade die letzte Zeit habe ich die Beobachtung gemacht, dass die besten "Gotteserfahrungen" dort ihren Ausgangspunkt hatten, wo Gott so ferne schien und die Welt um mich herum dunkel war. 

Nein, ich bin trotzdem kein Freund von Leid und Dunkelheit. Aber mir scheint immer mehr, als wenn die Dunkelheit nötig ist, damit ich das Licht erkenne. Ebenso scheint die vermeintliche Gottesferne erst den Hintergrund zu bilden, damit ich die tatsächliche Nähe erst erkenne - und suche. 

So wurde mir das winzig kleine Holzfeuer in der Kirche heute Morgen zu einem Hoffnungslicht. 

Auch Jesus hat in dieser, seiner dunkelsten Stunde das Gefühl gehabt, sein Vater habe ihn verlassen. In der Predigt heute konnten wir dann hören, dass Gott in dieser dunkelsten Stunde mittendrin war bei seinem Sohn am Kreuz.

Gott ist dir näher, als du denkst !

Ich habe mal den Ostergarten fotografiert mit meinem Handy. Vielleicht kann man ja etwas erkennen.