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Freitag, 29. März 2013

Karfreitag

Heute, am Karfreitag wurden in der Kirche keine Kerzen angezündet auf dem Altar und auch kein Blumenschmuck aufgedeckt. Dafür haben wir aber einen kleinen Ostergarten, auf einem Tisch, den wir, für den entsprechenden Anlass jeweils verändern. Gestern war für Gründonnerstag das letzte Passahmahl der Jünger mit Jesus aufgestellt und heute also  Karfreitag mit verschiedenen Szenen:

Als Hauptthema natürlich Jesus am Kreuz. Unten am Kreuz weinende Frauen. Menschen, die dabei stehen. Judas, der sich erhängt, ein Hahn, über einer Gruppe von Menschen an einem Holzfeuer. Etwas abseits davon ein weinender Petrus.

Ich fühlte mich mit meinen Gedanken angezogen zu dem kleinen Holzfeuer, das Dank der Technik sogar hell flakert.  

Auch im Schaukasten ist Karfreitag dargestellt heute. Als Motto des Schaukastens habe ich auch für diese Zeit gewählt: "Gott ist dir näher als du denkst" (den Anstoß dazu habe ich von einem Poster von "Gott.net") Dieses Motto passt für mein Empfinden in fast alle Zeiten.

Als ich so beim Holzfeuer sinnierte, dachte ich plötzlich: Genau hier an dieser Stelle ist dieses Motto sichtbar. Für die Menschen, die eine Wegstrecke mit Jesus gegangen waren, sah es an diesem Tag so aus, als sei alles verloren. Es war der dunkelste Tag in der Geschichte. Und trotzdem war gerade an diesem Tag Gott der Menschheit näher als je zuvor. Petrus, der sein Versagen beklagte, die weinenden Menschen, denen alles verloren erschien. Sogar denen, die weggelaufen waren, weil sie es so nicht aushielten, denen war Gott nahe. Und auch den Soldaten, die Jesus gekreuzigt haben.

Gerade die letzte Zeit habe ich die Beobachtung gemacht, dass die besten "Gotteserfahrungen" dort ihren Ausgangspunkt hatten, wo Gott so ferne schien und die Welt um mich herum dunkel war. 

Nein, ich bin trotzdem kein Freund von Leid und Dunkelheit. Aber mir scheint immer mehr, als wenn die Dunkelheit nötig ist, damit ich das Licht erkenne. Ebenso scheint die vermeintliche Gottesferne erst den Hintergrund zu bilden, damit ich die tatsächliche Nähe erst erkenne - und suche. 

So wurde mir das winzig kleine Holzfeuer in der Kirche heute Morgen zu einem Hoffnungslicht. 

Auch Jesus hat in dieser, seiner dunkelsten Stunde das Gefühl gehabt, sein Vater habe ihn verlassen. In der Predigt heute konnten wir dann hören, dass Gott in dieser dunkelsten Stunde mittendrin war bei seinem Sohn am Kreuz.

Gott ist dir näher, als du denkst !

Ich habe mal den Ostergarten fotografiert mit meinem Handy. Vielleicht kann man ja etwas erkennen.



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