Die letzten Tage waren meine Gedanken wieder bunt und bewegt. So dass ich vorgestern meine Gedanken auf FB so mitteilte:
Licht und Dunkel. Wolken und blauer Himmel. Sonne und Schatten. Alles ist zu sehen. Darum kann der Schatten, der im Moment noch auf meiner Seite liegt, nicht täuschen. Die andere Seite ist auch da. Sie bewegt sich. Zu mir hin. Von mir weg. Wechsel bestimmt das Leben.
Das sagt mir heute: Auch wenn ich manchmal nur Schatten sehe, ist das Licht vorhanden. Es bewegt sich. Auch wenn es für mich manchmal undurchdringlich erscheint...Mit diesen sinnigen Gedanken von mir heute Morgen wünsche ich euch allen einen schönen Tag!
Von zu Hause aus war ich so erzogen, dass das irdische Leben nur ein Gastspiel sei und das wirkliche Leben erst im Jenseits stattfindet. Darum solle man Schätze für das Jenseits sammeln und in die gegenwärtigen Momente nicht zu tief eintauchen. Auf diese Weise war ich sehr lange Zeit irgendwie immer auf der Überholspur unterwegs. Strebend nach den Schätzen für das Jenseits. Und dabei den Blick für das Diesseits fast zu verlieren. So sind manche wertvolle Momente des Lebens einfach an mir vorbeigerauscht, kaum dass ich sie bemerkt hatte. Irgendwann, zwischen meinem zwanzigsten und dreißigsten Lebensjahr fing ich an, zu bemerken, dass mir mit dieser Haltung wertvolle Momente verloren gingen. Und ich suchte nach dem Sinn des diesseitigen Lebens - ziemlich lange, ungefähr nochmal zwanzig Jahre.
Nun bin ich endlich auf dem Weg, den Sinn des zeitlichen Lebens und damit mich selbst, meinen ganz persönlichen Sinn des Lebens zu entdecken. Mit dem Motto, welchen ich dann auch über diesen Blog gesetzt habe: Alles hat seine Zeit!
Es scheint mir seitdem so, als habe mein Leben erst jetzt richtig angefangen. Ich entdecke die Schönheiten, die lichten Momente und auch die Schatten, um in diesem Wechsel der Zeiten zu leben, anstatt nur zu überleben. Darin bin ich nun schon lange Zeit im Lernen.
Gerne wollte ich früher und auch heute die besonderen Zeiten des Lichtes festhalten. Auch Blogeinträge sind manchmal davon geprägt. Weil mich immer noch die Gedanken festhalten, dass die Vergänglichkeit einen Gegensatz zum wirklichen Leben darstellt. Weil in der Vergänglichkeit ein Fluch läge, in dessen Grund die Sünde in der Menschheit läge.
Ebenso hatten es drei Jünger von Jesus erlebt (Markus, Kapitel 9), als sie mit ihm auf einem Berg standen und Herrlichkeit Gottes erlebten, weit entfernt über dem irdischen Mühen und der Begrenztheit. So dass einer der Jünger den Augenblick festhalten wollte. Aber der Augenblick ging, und die Jünger machten sich auf den Weg nach unten, zurück in den Alltag. Aber nicht allein. Jesus ging mit ihnen. Denn Jesus hat die Menschen gelehrt, wie sie in der Gegenwart leben können und darin Leben finden. Mit den Augenblicken der Erfahrungen der Momente des unverfälschten Lichtes. Als Antrieb, das Leben zu leben, in seinem Wechsel der Zeiten. Und das ist der Punkt, der das Jenseits für mich mit dem Diesseits verbindet. Das verstehe ich unter dem was Jesus in Lukas 17,21 sagt: " ...das Reich Gottes ist mitten unter euch."
Ich lerne inzwischen, nicht die schönen Augenblicke festzuhalten, sondern sie zu LEBEN.
Denn der Effekt liegt in dem Wechsel zwischen Licht und Schatten. Wenn es keine Dunkelheit gäbe, würden wir das Licht nicht bemerken. Je dunkler es ist, desto deutlicher ist das Licht zu erkennen.
Ich will immer noch aufschreiben, was ich erlebe. Aber nicht nur die lichten Zeiten, sondern besonders den Wechsel zwischen Licht und Schatten. Das bedeutet, zuerst in diesen Momenten leben, mich voll auf sie einlassen. Und dann, wenn der Moment neuen Momenten weicht, schreibe ich es nieder, was ich erlebt habe. Damit ich mich erinnere, zu Zeiten, in denen ich mehr die Schatten als das Licht, welches überhaupt erst dazu führt, die Schatten wahrzunehmen, auch zu erkennen. Und wenn es erst einmal nur in der Erinnerung ist.
Psalm 103,2 - Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!
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