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Dienstag, 9. Oktober 2012

"Wahrheit" gesucht !

Auch wenn ich hier nicht so viel in meiner Umzugsphase geschrieben habe, erlebte ich diese Zeit doch sehr intensiv beim Nachdenken über Fragen des Lebens in der Verbindung zu Gott.

Ich habe schon überlegt, wie die die vielen Gedanken hier beschreiben kann. Aber irgendwie sind es zu viele, die miteinander verwoben sind, als dass ich sie selbst noch wirklich nachvollziehen könnte.

In zwei Foren tauchten in den letzten Tagen Themen auf, die eigentlich diese Fragen des Lebens bündeln und anderseits auch wieder in ihrer Fülle unendlich scheinen lassen. In dem einen Forum geht es um die Frage: "Was ist Wahrheit" und in dem anderen geht es um "die Realität".

Bis jetzt kann ich als Antwort in diesen Diskussionen nur zu dem Ergebnis kommen, dass es die absolute Wahrheit oder Realität nicht wirklich gibt. Darum wird man auch, wenn man danach sucht, sein ganzes Leben dazu brauchen, um den Teil der Wahrheit zu erkennen, der für das eigene Leben maßgebend ist.

Ich hatte in unter dem Thema "Wahrheit" gerade in einem Katalog eine Hose angeboten gefunden, die "wahrhaftig schlank macht". Jedem wird natürlich klar sein, dass die Hose nicht wirklich schlank machen kann. Aber sie kann die Problemzonen so vertuschen, dass es scheint, als wenn man so wäre, wie man gerne sein würde, es aber nicht wirklich ist. Mein Fazit aus diesem Beispiel lautete: "Wahrheit ist nicht das, was man darstellt oder zu sehen meint, sondern das was man ist".

In dem "Realitätsforum" wurde ein Buch vorgeschlagen, desse Titel mich gereizt hat, dass ich ihn mir gleich bestellt habe.
Der Titel ist:" Was, wenn es nur so aussieht, als wäre ich da? "

Es ist sehr interessant und zeigt, dass wir Gegensätze brauchen, um überhaupt etwas wahrnehmen zu können.

Das, was wir gerne als "Wahrheit" darstellen, ist meistens das, was wir im Moment für "richtig" empfinden. Manchmal halten wir so fest an dem, was wir für "richtig" empfunden haben, dass wir starr und unempfänglich für Veränderungen sind. Veränderungen bedeuten aber "Leben".

Das ist nun ein so unerschöpfliches Thema, dass schon allein die Gedanken hierzu, die ich heute morgen hatte, einige Seiten füllen würden. Ich entdecke überall auf meinem Weg Gegensätze, die ich darum wahrnehme, weil es eben ein Spiegelbild dazu gibt. Ich verstehe gerade meinen Part darin, dass ich Beides zulassen kann: das was ich im Moment für "richtig" empfinde und das, was ich gefühlsmäßig momentan ablehne. Beides braucht einander, damit ich es erlebe.

Heute regnet es. Ich empfinde heute diesen Regen nicht negativ - eher neutral. Es ist relativ mild dabei und ich habe einen Schirm, der mich einigermaßen schützt. Außerdem ein warmes trockenes ZuHause, wo ich nassgewordene Kleidung ablegen kann. Ich stehe unter keinem Druck heute und darf einfach "sein".

Es gibt aber Zeiten, in denen ich den Regen bedrückend empfinde. Da, wo ich gezwungen bin, länger in den nassen Klamotten zu sein oder da, wo ich sowieso gerade irgendwo unter Druck stehe, und der negative Aspekt des Regens sich mit diesem Druck vereint und dadurch vergrößert.

Wasser ist gut und wir brauchen es dringend zum Leben. Aber Wasser kann auch negative Kräfte erwirken und so alles andere negativ beeinflussen.  Was ist die Wahrheit hierin?

*grins* ... okay, ich philosophiere ... und es macht mir Spass. Möglicherweise macht es manchem keinen Spass, weil das Ergebnis gerade negative Kräfte in einem aktiviert.

Ich bin dabei, zu lernen, wie man Gegensätze ausgewogen erleben kann. Und das ist spannend.

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