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Dienstag, 30. Oktober 2012

Himmel, Hölle, Tod und Entwicklung ...

... ein buntes Gemisch von Fragen tauchen gerade in einem Forum auf, welche nun auch meine Gedanken beschäftigen. Interessant ist für mich, dass die Antworten für unterschiedliche Fragen bei mir persönlich alle in die gleiche Vorstellung passen.

Ich glaube an einen Plan Gottes, über der ganzen Schöpfung und auch speziell für den einzelnen Menschen. Allerdings ziehe ich daraus nicht die Folgerung, wie es ein User tat, dass er die Menschen als Marionetten Gottes darstellte, der sowieso letztendlich nichts anderes als Gottes Willen tun kann.

Eine Marionette ist fremdgesteuert und kann keine einzige Bewegung aus sich selbst heraus machen. Menschen können dies schon.

Nach meiner Erfahrung besteht der Plan Gottes aus einem weiten Raum, der dem einzelnen Menschen zugeordnet ist. Innerhalb dieses Raumes kann der Mensch sich frei bewegen, denken und entscheiden. Und Gott bietet sich an, innerhalb des weiten Raumes der Begleiter eines jeden Menschen zu sein. Wenn Menschen dies zulassen, können sie damit optimal den Sinn ihres Lebens erfahren und ein erfülltes Leben haben. Wenn sie Gott aber aus ihrem Leben ausschließen wollen, werden sie immer nach dem Sinn suchen und unerfüllt sein, bis sie umkehren zu Gott.

"Gottes Willen" ist, meiner Meinung nach, ein ganz anderes Thema. Es hat nur insoweit mit dem Leben eines Menschen zu tun, wo dieser Mensch mit Gott verbündet ist. 

Gottes Willen geschieht übergeordnet sowieso, auch ohne die Hilfe des Menschen.

Wenn ein Mensch Teil eines Gottesplanes sein darf, weil er sich selbst dazu entschieden hat, profitiert der Mensch davon. Gott ist dabei unabhängig vom Menschen. Wenn er Menschen benutzt innerhalb seines Plans, ist das eine Aufwertung des Lebens eines Menschen. 

Ich denke, jeder Mensch und auch jedes sonstige Lebewesen hat einen ganz bestimmten Platz in der Schöpfung. Innerhalb dieses Platzes ist man beweglich, auch darin, mal über den Mauerrand zu schauen. Die Sichtweise eines Jeden wird aber immer geprägt von der Bestimmung, zu der man vorherbestimmt ist. Beispielsweise wird, bildlich ausgedrückt, ein Gärtner immer ein Gärtner bleiben  – auch wenn der Bereich des Gärtners im gesamten Plan Gottes vielleicht noch mehr erweiterbar wäre, als es möglicherweise auf der momentanen Erde in Anspruch genommen wird. Mit dem "Gärtner" meine ich aber jetzt nicht den Beruf, sondern die Wahrnehmung und Äußerung aus dem persönlichen Erleben heraus.

Die Diskussionen in den Foren gehen u.a. darum, welchen Platz man im Himmel oder in der Hölle hat. Oder, wie man die unterschiedlichen Nahtoderfahrungen deuten kann oder ob die Kinder im Himmel immer noch Kinder sind. Fragen des Lebens eben … jedem aus der Sicht, die er gerade von seinem eigenen Standpunkt aus hat.

Ich denke, auf alles gibt es als einzige gemeinsame Antwort: Jeder erfährt Antworten, welche er in seinem ganz persönlichen Lebensbereich einordnen und verstehen kann.

Menschen, denen Gott irgendwie sichtbar oder spürbar begegnet ist, haben oft den Drang, dieses erhabene Erleben auf die gesamte Erkenntnis der Menschen von Gott zu übertragen. Man zeichnet ein „Bild“ von dem Himmel und der Hölle, von Gott und der Welt Gottes. Verständlich ist es, weil  man gerne mitteilen möchte. Und ebenso enttäuschend ist es oft, dass die Kernbotschaft der Erfahrung die anderen Menschen nicht erreicht. Das kommt, weil sie ein anderes „Bild“ zeichnen – dem angepasst, was für jeden der persönliche Lebensraum darstellt.

Ich weiß auch nicht, wie es später im „Himmel“ sein wird. Auch unter der Bezeichnung „schön“ versteht ja letztlich jeder etwas anderes.  Aber vielleicht ist sogar der Bereich im Himmel, den wir bevölkern werden, an den Bereich des irdischen Lebens geknüpft, der uns bekannt ist. Möglicherweise geht dort das Leben weiter … nur anders.

Bei einem früheren Austausch mit einem Freund kamen wir mal zu der Vorstellung, dass man im Jenseits möglicherweise körperlos als Geist im gesamten „Meer der Geister“ wieder zusammenfließt und quasi nur noch vor sich hinblubbert ohne Einzelempfinden.

Im Moment denke ich gerade eher, dass die Schöpfung Gottes im Jenseits weitergeht, in einem neuen Universum. Möglicherweise schöner und erhabener als das jetzige. Auch einige biblische Autoren haben es sich so vorgestellt. Wissen kann man allerdings weder das Eine noch das Andere. Sinnerfüllt leben kann man nur, wenn man im Hier und Jetzt lebt, mit allem, was einem an Möglichkeiten zur Verfügung steht.  Wenn man erlebt, dass Gott mit in dem eigenen Lebensraum in Aktion tritt, kann man Geborgenheit erfahren. Gerade deshalb, weil er wirklich weiß, wie es „drüben“ aussieht. Und ich denke, das wird mindestens so bunt und vielseitig sein, wie wir es jetzt schon auf dieser Erde erleben. Wahrscheinlich aber noch viel mehr.

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