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Samstag, 8. September 2012

Macht oder Opfer gegen die Liebe

In dem Buch, welches ich kürzlich gelesen habe und es hier vorgestellt habe, gab es einige Passagen, die ich interessant fand, darüber nachzudenken.
Es geht dort um die Zeit in der Jesus durch Galiläa wanderte und seine Spuren hinterließ. Seine Aussagen wurden hier aus der Sicht eines Juden und der jüdischen Religion von einem fiktiven Zeitgenossen dargestellt.

Ein Abschnitt daraus möchte ich hier mal zitieren:

"Jede Gruppe und jeder Mensch sucht sich auf Kosten anderer zu behaupten. Jeder hat gelernt, dass wir die Schwachen schonen müssen. Aber in Konflikten sind wir bereit, andere für uns zu opfern - aus Angst selbst zugrundezugehen."

In der Geschichte ergab sich dieses Fazit aus dem Handeln der Menschen, die an der Kreuzigung Jesu direkt oder indirekt beteiligt waren.

Weil  dort immer die Situationen dargestellt wurden, in denen die betreffenden Personen (möglicherweise) gesteckt haben, kann man im Blick darauf diese Schandtaten nicht mehr so weit von sich weisen und mit den Fingern auf die Schuldigen zeigen. Beim Nachdenken wurde mir durchaus bewusst, dass auch ich solche "Opfer" schon benutzt habe. Diese haben zwar weniger weitreichende Folgen gehabt und waren für Beobachter weniger erkennbar, aber wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich, dass ich selbst genauso fähig bin, Menschen für meine Belange zu opfern wie die Menschen damals, bei der Kreuzigung.

Man kommt leicht in die Lage, solches zu tun, wenn man irgendwelche Macht besitzt. Macht, die an der Schwachheit der Unterlegenen wächst und ausarten kann. Man hat Angst selbst Unterlegener zu werden und benutzt die Macht, die man hat, um das zu verhindern.

Das hört sich vielleicht für manche Leute so an, als wenn sie nie in diese Lage kämen. Aber es fängt im Kleinen an. Schon Kinder nutzen die unterschiedliche Stärke aus um einander überlegen zu sein. Sie nutzen die Schwächen der Eltern aus um etwas zu bekommen, was sie nicht bekommen sollten. Selbst, oder vielleicht gerade dann, wenn man die Macht von Überlegenen als Last empfindet, neigt man dazu, Schwächen von anderen auszunutzen, um selbst nicht zum Unterlegenen zu werden.

Wenn man mal anfängt darüber nachzudenken, dann geht das in sämtliche Bereiche. Auch und gerade vielleicht dort, wo man Schwächeren helfen möchte. Man neigt dazu, wenn man denkt, man wüsste, was das Beste für Jemanden ist, das Opfer zu manipulieren, damit es das so sieht, wie man selbst. Gleichzeitig gibt einem das ein Gefühl der Macht. Und damit konnten bisher kaum Menschen richtig umgehen.

Jesus war da anders. Er wurde freiwillig Diener der Schwachen, um diese zu stärken. Er hatte die Macht die er besass, dazu benutzt, Menschen, die Opfer wurden, zu zeigen, dass Liebe viel mächtiger ist und unempfindlicher gegen Machtausübung anderer zu werden. So dass Opfer nicht Opfer bleiben mussten, selbst wenn es so aussah, als wären sie welche.

Man kann diese Beispiele im eigenen Erleben immer weiter ausführen. Daran kann man lernen, dass nicht die Macht der Unterdrückung letzendlich zum Sieger macht, sondern die Liebe.

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