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Dienstag, 1. März 2011

Vogelflug - oder - Überblick über "Ehra-Zeiten" bis jetzt

heute Morgen, als ich aus dem Fenster schaute, sah ich oben über dem Bergwald einen Vogel fliegen. In mir kam wieder die alte Sehnsucht auf, frei zu sein von allen irdischen Fesseln und einfach nur sein zu dürfen.

Damit gingen meine Gedanken auf den Weg ...
Wieder dachte ich über das Gottesbild nach, daß mir im Moment das Nächste erscheint - aber sehr weit von meinem früheren Glauben weg ist: das Meer, in dem ich eine Welle von vielen sein darf.

Obwohl ich anfangs mit diesem Bild gefühlsmäßig überhaupt nichts verbinden konnte, ist es inzwischen das Bild, das mir Gott sehr nahe bringt, und mit ihm meine Stellung als Mensch.

Jesus hat da auch seinen Platz, als große Welle, an deren Größe das "Mehr" von Gott sichtbar wird. Ich glaube nicht mehr, wie mir beigebracht wurde, daß Jesus Gott erst durch sein Opfer dazu bewegen muß, die Menschen welche glauben, anzunehmen.

Ich glaube, daß die ganzen Opfer, die Menschen dazu machen, daß sie mit Gott versöhnen sollen, eine Suche des Menschen nach Gott ist. Die Menschen können Beziehungen nur über diese Schiene der Sühne verkraften. Weil sie selbst so ticken, und Böses mit Bösem vergelten müssen, um es aufzuheben, oder wenigstens zu entschärfen. Für Menschen passt die Welle mit dem ganzen Bösen, das oft überwiegt, nicht zu dem Meer der Liebe. Menschen können diese Liebe auch nicht ertragen, weil sie selbst so wenig davon nutzen, obwohl sie es könnten, weil Gott ja auch in ihnen wohnt.

Daß Gott in Jesus besonders zu den Menschen gekommen ist, diente, nach meiner momentanen Erkenntnis, genau diesem Gottesbild. Weil für Menschen das Opfer die scheinbar unüberwindliche Schwelle zu Gott teilweise überwindet, wurde Jesus das vollkommene Opfer, damit die Menschen aufhören können, sich auf die Sühne zu konzentrieren und stattdessen Gott direkt suchen, weil sie ihn dadurch finden können (wie auch der Vorhang des Tempels signalisiert, der zerriss). Jesus hat Gottes Liebe demonstriert. Und das konnten die Menschen nicht ertragen. Jesus hat diese Liebe bis zum Ende durchgehalten, obwohl er Bosheit bis zum Äußersten erlebt hat von den Menschen - um ihnen zu demonstrieren, daß die Liebe siegen wird.

Ein Stückweit passt dazu auch das Bewußtsein, daß ich als Mensch nichts von mir selbst aus schaffen muß. Ich kann als Mensch Gottes Liebe nicht aus mir selbst heraus demonstrieren. Das muß aus dem Anteil heraus kommen, der aus Gott kommt. Ich nenne es meistens "das Herz". Und ich glaube, daß da, wo wir auf der Suche nach der Nähe Gottes sind, in der Bereitschaft, seine Liebe aufzunehmen, zuzulassen - auch für die Menschen, die uns begegnen, Gott in uns "größer" wird - so wie die Welle auch anwachsen kann, je mehr sie sich vom Meer treiben läßt. Und nur so können wir auch Gott deklarieren - so wie Jesus sagte, daß der Vater (der Ursprung unseres Seins) und Jesus eins sind.

Ich glaube, es ist fast "egal", was wir glauben. Wichtig ist, daß wir in die Nähe Gottes streben. Viele Menschen können es nur über das Opfer. Für sie ist Jesus im Vordergrund, und sein Opfertod. Er hat diesen Menschen einen Weg gezeigt, wie sie zu Gott finden können - nicht durch den "richtigen Glauben", sondern durch das Streben zum Ursprung ihres Seins, damit es wachsen kann.

Ich bin immer wieder neu überrascht, wie gut alles, was ich in meinem "Glaubensleben" erlebt und früher ganz anders eingeordnet habe, in dieses Bild passt. Es passt wirklich, und ist nicht nur zurechtgeschnitten, wie ich bei der christlichen Lehre immer den Eindruck hatte. Und ich mache ständig neue Entdeckungen in diese Richtung.

Was solch ein Vogel über einem Bergwald so alles für Gedanken auslösen kann......

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