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Montag, 13. März 2023

Ergänzung 02 zu Erinnerungen im Zeitraum 013 - Mütter-Kinder-Hauskreis

 In diesem Zeitraum , als meine ersten beiden Kinder noch im Kleinkindalter waren, fühlte ich mich anfangs oft allein. Darüber berichtete ich schon am Anfangs dieses Eintrags.

Als es für mich unerträglich zu sein schien, betete ich zu Gott, dass er mir doch bitte jemanden senden möge, mit dem oder der ich Erfahrungen und Gedanken austauschen könne.

Da es in der Gemeinde bei mehreren Familien Kinder im gleichen Alter gab, kam eines Tages die Anfrage von einer Mutter, wer denn bei einem "Mutter-Kind-Spiel-Kreis" mitmachen würde. Ich habe mich dort auch gleich gemeldet. Und schon nach kurzer Zeit hat sich ein intensiver Kontakt zu einer anderen Mutter entwickelt, die auch auf der Suche nach Austausch war. Ihre Kinder waren fast gleich alt wie meine, und sie wohnte nur etwa fünf Minuten Fußweg entfernt von uns.

Anfangs trafen wir uns manchmal auf dem Spielplatz, der so ziemlich in der Mitte zwischen unseren Wohnhäusern lag. Oder eben abwechselnd bei ihr oder uns zu Hause.... mit unseren Kindern.  Sie war noch am Anfang ihres Glaubenslebens und suchte intensiven Austausch über biblische Themen. Und weil ich noch mein Material von der Bibelschule hatte, habe ich ihr das zum Lesen gegeben. Zwischendurch trafen wir uns und tauschten über unsere Erkenntnisse und Erfahrungen aus - ganz locker und ohne große Vorlagen und Regelungen. Es entwickelte sich eine tiefe Freundschaft, die später auch über Entfernungen anhielt - bis heute.

Nachdem wir das eine Weile so praktiziert haben, sagte meine Freundin, dass sie in der Gemeinde gefragt worden wäre, ob es einen Hauskreis gäbe, zu dem man mit Kindern kommen könne. Sie hat dann von unseren Treffen erzählt und gefragt, ob ich etwas dagegen hätte, wenn wir noch weitere Mütter zu unserem Austausch einladen würden. Ich hatte natürlich nichts dagegen. 

Und so entstand dann ein Mutter-Kind-Hauskreis, der abwechselnd bei ihr oder bei mir in der Wohnung stattfand. Die Teilnehmerinnen wechselten im Laufe der Zeit immer mal. Zeitweise waren wir mehr als zehn Mütter mit Kindern. Und immer hatten wir ein ganz lockeres Konzept: einfach nur Austausch. Zugrunde lag manchmal ein vorher angesagter Bibeltext. Häufig aber auch einfach nur die Losungen des Tages. Meistens schweiften wir ohnehin ab vom Text, wenn eine der Frauen ein Anliegen hatte, worüber sie gerne reden wollte, oder wenn ein Stichwort im Text Fragen auslöste. Die Hauptsache war die Gemeinschaft untereinander. 

Es gab auch bei jedem Treffen Tee und kalte Getränke, sowie etwas zum knabbern oder frisches Obst, was auch die Kinder gerne in Anspruch nahmen. 

Auf diese Weise bestand unser Hauskreis ganze elf Jahre. Er endete dann, als unsere Kinder größer waren, so dass einige Mütter wieder in das Berufsleben zurück gingen. Und das war eine Gemeinschaft, die für mich die Beste war, der ich jemals angehören durfte. 


Mittwoch, 8. März 2023

Ergänzung 02 zu Erinnerungen im Zeitraum 014 - Umzug mit Regenbogen

In dieser Phase, bevor mein Umzug in den Schwarzwald stattfand, war ich etwa ein viertel Jahr lang  plötzlich wohnungslos. 

Meine Kinder wohnten nicht mehr bei mir, so dass ich die gemeinsame Wohnung kündigen musste. Eine Freundin hatte mir angeboten, ein Zimmer in ihrem Haus zu beziehen, mit kurzer Kündigungsfrist für beide Seiten. Sie versuchte schon seit fünf Jahren ihr Haus zu verkaufen, und rechnete nicht unbedingt damit, dass ein Käufer kurzfristig auftauchen würde. Und ich hatte geplant, im Schwarzwald nach Arbeit zu suchen, und suchte einfach eine Bleibe zwischendurch.  Nach diesem Angebot kündigte ich dann auch die alte Wohnung - mit vierteljähriger Kündigungsfrist.

Ungefähr zwei Wochen, bevor ich bei der Freundin einziehen sollte, kam eines Tages eine e-mail von ihr, in der sie mir mitteilte, dass sie jetzt überraschend einen Käufer für ihr Haus gefunden hätte, und dass es ihr nun am besten passen würde, wenn ich gar nicht mehr einziehe. Also: Absage der Wohnung. 

Nach dem ganzen Stress der letzten Wochen, mit renovieren, aussortieren und Vorbereitung für den Umzug, hat mich das erst einmal umgehauen. Ich habe rumgeheult, und war einfach nur fertig. Da aber nur noch kurz Zeit war, suchte ich nach einer Zwischenlösung für mich. Nachdem eine nähere Bekannte aus meiner Gemeinde dann auch erst für mich ein Gästezimmer freimachen wollte - dann aber auch wieder absagte, fand ich dann endlich doch eine Lösung, einem Gästezimmer bei einer anderen Freundin, die ein wenig außerhalb, in ländlicher Gegend wohnte. 

Da ich aber auch noch ein paar Möbel und Hausrat für den eventuellen Neuanfang in BaWü hatte, brauchte ich vorübergehend eine Lagermöglichkeit dafür. Zu dem Zeitpunkt war ich mit einem 1€-Job in meiner Gemeinde (FEG) als Mitarbeiterin eingestellt . Und da dort noch ein bisschen Lagerraum im Keller frei war (durch zusammenrücken) bekam ich die Erlaubnis, meine Gegenstände, die ich nicht bei der Freundin mit dem Gästezimmer lagern konnte, dort unterzustellen.

Da ich selbst keinen Führerschein habe und meine Kinder auch noch nicht, brauchte ich Unterstützung bei dem ganzen Aus- und Umziehen und Zwischenlagern. Diese Hilfe bekam ich durch liebe Gemeindemenschen... die mir dann auch beim späteren Umzug in den Schwarzwald halfen. 

Zu dem Zeitpunkt, an dem geplant war die Dinge zum Zwischenlagern zu befördern, hatten wir gerade die ganzen Sachen im Anhänger des Autos verstaut und zum Gemeindehaus befördert, als ein plötzlicher Wolkenbruch mit Regen uns beinahe unmöglich machte, überhaupt einen Schritt raus zu gehen. Wir parkten das Auto ziemlich nahe an der Hintertür des Hauses, so dass wir, nur schnell rennen konnten, um uns unterzustellen, bis der Regen sich ein wenig beruhigt hatte. 

Eine meiner besten Freundinnen schaute dabei zweifelnd zu dem Unwetter und fragte mich: "Bist du sicher, dass du das Richtige tust?" Sie vermutete das Unwetter als Zeichen dafür, dass ich einen Fehler mache, mit meinen Umzugsplänen in den Süden.

Mit den Helfern war es dann schnell geschehen, die Sachen im Keller zu verstauen. Plötzlich rief meine Freundin mich aufgeregt, dass ich doch mal schnell kommen solle, es gäbe etwas zu sehen. Sie stand an der Hintertür und zeigte nach vorne auf den Himmel. Da stand ein vollendeter Regenbogen vor uns, von einem Ende zum Anderen. Solch einen vollkommenen Regenbogen hatte ich zuvor noch nie gesehen. Es traf mich bis ins Herz, als Zusage von Gott, dass ER immer bei mir sein wird, egal wo ich bin und was ich tue... so wie ER es mir schon etliche Male vorher versprochen hat. Ich wusste von da an wieder, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Nicht, weil der Weg so perfekt wäre, sondern weil Gott immer bei mir ist und mich hält und mir hilft, wo immer ich mich gerade befinde.

Sonntag, 5. März 2023

Erinnerungen 016 - BaLi, ME, bis 3J Bh

 Mein Job in der Kirche war für mich ein guter Abschluss meines Arbeitslebens. Ich war in diesem (kleinen) Ort zu Hause. Zweimal am Tag – Morgens und Abends musste ich die Kirche auf-und wieder zuschließen. Das bedeutete, dass ich jeweils einen zehnminütigen Fußweg hin und zurück gehen musste. War also gezwungenermaßen mindestens 40 Minuten täglich unterwegs und in Bewegung. Da mich viele Leute aus der Kirche kannten, gab es auch kaum einen Tag, an dem ich nicht irgendeinen Bekannten traf und oft auch einen kleinen Plausch gehalten habe.


Für meine Zeit als Rentnerin überlegte ich dann, wo ich letztendlich wohnen wollte. Meine Söhne waren wieder zurück im Norden. Meine Tochter hatte auch nicht vor, immer in diesem Ort im Schwarzwald zu bleiben. Ich würde aber schon gerne als Rentnerin in der Nähe von Menschen wohnen, die mir nahe stehen. Nach reiflicher Überlegung dachte ich, dass dies in meinem Geburtsort, in NRW am ehesten der Fall wäre. Dort wohnen vier meiner Geschwister mit ihren (großen) Familien. Da würde wahrscheinlich immer jemand übrig bleiben, wenn manche davon weg ziehen würden.


Also suchte ich über das Internet eine Wohnung in meinem Geburtsort, und bat eine meiner Schwestern, mögliche Wohnungen zu besichtigen, wenn ich dort Kontakt aufgenommen hätte. Auch das lief wieder einmal traumhaft schnell ab. Ich fand eine Wohnung mitten in der Stadt, im 5. Stockwerk, direkt über einem Discounter, an einem Platz, der sozusagen Mittelpunkt der Stadt ist.

Meine Kinder und meine jüngere Schwester sorgten dafür, dass der Umzug gut klappte. Und so hatte ich eine sehr schöne helle Wohnung, über einigen Dächern der Stadt.


Trotzdem haben dann verschiedene Umstände dazu geführt, dass ich nach genau vier Jahren dort noch einmal umgezogen bin – in den Ort, wo meine Söhne wohnten und in dem ich selbst zuvor 23 Jahre gewohnt habe. Dieses Mal bekam ich aber eine nette, winzig kleine Wohnung, im Erdgeschoss eines alten Bauernhauses, welches am anderen Ende der Stadt steht, zu dem wo ich früher gewohnt habe.


Mein Umzug dahin war genau einen Tag, bevor der erste Lockdown wegen Corona begann. Da meine neue Wohnung möbliert war (eigentlich für Studenten gedacht), brauchte ich für den Umzug nur einen größeren Pkw. So hat meine ältere Schwester (zusammen mit einem ihrer Söhne) mich an dem Sonntag im März 2020 von NRW in den Norden, nahe Hamburg, gefahren. Das war eine unvergessliche Fahrt, die wahrscheinlich nur dieses eine Mal so erlebbar war. Wir fuhren knapp 400 km über fast leere Autobahnen, ohne Stopp. Meine Schwester fuhr noch am selben Tag zurück, weil ja am nächsten Tag der Lockdown beginnen sollte.


Ja, und hier wohne ich nun – in diesem Moment – auch schon wieder genau drei Jahre…. Und fühle mich am richtigen Platz. 

Knapp  ein halbes Jahr nach meinem Umzug starb mein Ex-Ehemann ziemlich überraschend im Altersheim.

So, wie es im Moment aussieht für mich, denke ich, dass dies meine letzte Wohnung ist. Aber wer weiß das schon … das dachte ich zuerst in NRW auch. Ich bleibe jedenfalls weiterhin offen für Veränderungen … wenn auch nicht mehr ganz so beweglich, wie ich es mal war. Ich werde älter … aber noch lebe ich, und es gefällt mir so, wie es ist.

Samstag, 4. März 2023

Persönliches ....Eintrag vom 06.06.12 über Datumsänderung in die Ära "Erinnerungen" gezogen

Meine Söhne ziehen aus unserer gemeinsamen Wohnung aus, nachdem sie ihre Ausbildung beendet haben.
Das war schon länger so geplant und ist deshalb grundsätzlich okay. Seit Kurzem steht nun aber fest, dass sie demnächst (in 6 Wochen)  wieder in den Norden zurück ziehen.
Auch das war von ihnen irgendwann geplant. Nur dass es jetzt aktuell wird, das ist ziemlich überraschend gekommen, nachdem sie mit ihrem Cousin ausgemacht haben, dort zu wohnen, bis sie einen festen Job haben.

Solche Wendepunkte im Leben bewegen mich immer dazu, Rückschau zu halten.
Alles in Allem kann ich dabei nur feststellen, dass mein (unser) Weg beinahe bilderbuchartig wunderbare Fügungen waren - welche ich persönlich Gott zuschreibe. Ich fasse es hier nochmal in Stichpunkten zusammen.

Angefangen haben diese sichtbaren Fügungen mit meinem Ausstieg aus meiner Ehe. Ich weiß, dass bei diesem Ausspruch etliche christliche Freunde von mir jetzt lauthals protestieren würden. Das hat auch ein (sehr guter) Pastor anders gesehen, der mir am Anfang der schwierigen Phase sehr viel Hilfe und Beistand gegeben hat. Da sagte er nämlich, dass es paradox wäre, von "Führung" zu reden, wenn diese Führung aus einer bestehenden Ehe heraus geschehen würde. Er hatte dies zwar akzeptiert, aber für ihn war ich nun nur von der Gnade Gottes abhängig. Dieser Ausspruch hat mich zunächst in eine tiefe Krise geführt. Bis ich erkannte, durch viele kleine und große Liebesbeweise von Gott, dass genau diese Gnade die einzige Chance aller Menschen ist - und darum ein Privileg und kein Todesurteil.

In jeder Hinsicht habe ich in der Zeit danach immer wieder Hinweise von Gott bekommen, die mir zeigten, dass Gott mich niemals im Stich lassen würde. Er ist da - auch wenn ich manchmal so zugeschüttet bin von Dingen die meinen Blick auf ihn vernebeln wollen. Immer da, wo es gerade so aussah, als wenn alles den Bach herunter geht, dann kam etwas ganz besonders Tolles als Chance auf mich zu, die ich ergreifen konnte.

Krass wurde es, als es zum Umzug aus dem Norden in den Süden von DE ging.
Ich hatte das, wie meine Söhne jetzt umgekehrt, schon länger im Hinterkopf. Aber zunächst wollte ich noch in der Nähe meiner Kinder sein, bis diese selbstständig sein könnten. Die zuerst gut scheinende Chance einer Wohnung wurde mir aber so kurzfristig wieder weggenommen, dass ich buchstäblich das Gefühl hatte den Boden unter den Füßen zu verlieren.  Und das nahm ich dann als Anlass, um mich gleich in Richtung Süden zu orientieren. Das bedeutete in diesem Fall aber ohne die Kinder. Für diese hatte ich aber Möglichkeiten erfragt, beim Arbeitsamt & Co, so dass ich die Hoffnung hatte, dass sie ihren Weg auch ohne mich finden.

Bevor ich mich überhaupt um eine Möglichkeit im Süden kümmern konnte (hatte eine Zeit eingeplant, wo ich bei Freunden aus dem Internet kurze Zeit wohnen könnte) wurde mir auf wundersame Weise schon eine Wohnung angeboten von einer Person, die selbst 6 Jahre vorher aus dem Süden in den Norden gezogen war.
Für den Umzug ergaben sich auch wunderbare Möglichkeiten, indem Menschen, die ich aus der christlichen Gemeinde kannte, mir halfen, mit einem Anhänger am Auto, die nötigsten Dinge ca. 800 km weiter zu befördern.
Ich wohnte dort dann noch nicht einmal 4 Wochen, als sich herausstellte, dass die Möglichkeiten, die meine Kinder haben sollten, durch einen Gesetzesbeschluss hinfällig wurden.  Das bedeutete, dass die beiden Söhne kurzerhand zu mir ziehen mussten. Die Tochter hatte schon eine Ausbildung angefangen, noch ein Stück weiter in den Norden. Glücklicherweise war die Wohnung, die ich hatte, zwar winzig - aber es waren drei Zimmerchen, so dass jeder sein eigenes Zimmer haben konnte - und die Vermieterin nichts dagegen hatte.

Zunächst waren wir alle HartzIV-Empfänger, ohne besondere Aussichten.
Für den Jüngsten, der gerade die Realschule fertig hatte, mußten wir aber eine Stelle in der Berufsschule suchen, weil er noch ein Jahr lang schulpflichtig war - auch wenn es ihm nicht so gefiel. Als wir dann zu dritt in der Berufschule nach Informationen forschten, ergab es sich, dass auch für den Älteren ein Schulplatz gefunden wurde. Diese Schulplätze haben beiden Jungs nicht besonders zugesagt. Aber sie haben ihnen geholfen, einen Start in das Berufsleben zu finden.  Nachdem sie da noch in einen anderen Bereich über die Jahre weg wechselten, haben sie danach auch Beide eine Ausbildungsstelle gefunden, die sie nun gerade erfolgreich abgeschlossen haben.

Ein Jahr später zog meine Tochter dann auch in den Ort, wo wir jetzt wohnen, weil sie sich dann doch für einen anderen Beruf entschieden hat - und jetzt auch einen guten Job darin bekommen hat.

Für mich persönlich ergab sich zunächst ein weiterer 1€Job, den ich mir selbst gesucht hatte, nachdem ich im Norden schon einen bei der christlichen Gemeinde gehabt hatte. Diesmal war er in der Evangelischen Kirche. Und dort waren alle so erfreut, dass ich mich dort voll entfalten konnte. Überall wurde mir Vertrauen entgegen gebracht und ich entdeckte selbst erstmal, wie schön es ist, seine Gaben einzusetzen wo es möglich ist - und dabei neue Gaben zu entdecken.

Über das Arbeitsamt, aber auch durch diesen 1€Job habe ich dann vor 4 Jahren meinen Job als Mesnerin in der Evangelischen Kirche im Nachbarort gefunden. Dafür mussten wir alle dann nochmal umziehen, weil ich kein Autofahrer bin - also keinen Führerschein besitze. Somit musste ich ja vor Ort wohnen, um in Bereitschaft sein zu können. Dieser Job ist auch total schön und hat mir schon viel gegeben, dass ich persönlich und im Glauben wachsen konnte.

Diese jetzige Situation, dass die Jungs wieder in den Norden wollten, war wie gesagt vorauszusehen. Sehr oft haben wir darüber gesprochen. Und ich hatte mir schon so manche Gedanken gemacht, wie ich dann den Umzug in eine neue Wohnung, die ich auch alleine bezahlen kann, schaffen soll, wenn die Jungs Hals über Kopf verschwinden. Und auch da hat sich dann eine Lösung gezeigt, bevor ich meine Sorgen so richtig ausleben konnte. Eine Kollegin meiner Tochter zieht um und vermietet ihre Wohnung mit vielen Möbeln. Diese Wohnung möchte meine Tochter gerne mieten. Und weil mir die jetzige Wohnung meiner Tochter so gut gefällt, hat sie mich gefragt, ob ich nicht einfach ihre jetzige Wohnung übernehmen will, mit Möbeln. Das macht für uns beide den Umzug wesentlich leichter und erspart mir große Suchaktionen.

Da sind wir also nun. Zunächst dachten wir noch, meine Söhne würden dann alleine in dieser Wohnung, die wir jetzt bewohnen, bleiben. Zu Dritt war es etwas eng. Aber zu zweit wäre es okay. Und ihnen war zunächst klar, dass eine Jobsuche im Norden sich von hier aus erstmal schwierig erweisen könnte. Bis dann ein Telefongespräch mit dem Cousin und Freund in ihrem Alter eine völlig neue Perspektive bot: sofort umzuziehen und dort nach Arbeit zu suchen.

Das bedeutet nun zwar, dass wir diese Wohnung hier ganz ausräumen müssen. Und das noch, solange die Beiden hier sind. Sie ziehen nämlich schon im Juli nach Norden, und mein Umzug ist erst Ende August. Also habe ich nun den Sperrmüll für den Juli bestellt. (ist sowieso fast alles Schrott). So dass ich noch ungefähr 6 Wochen in dieser fast ausgeräumten Wohnung alleine wohne. Ist sicher ein ganz anderes Wohngefühl. *g* Aber zumindest ist es so machbar. Bei dem Rest, den ich mitnehmen will, hat meine Tochter mir ihre Hilfe (mit ihren Freunden) zugesagt.

Tja - so hat die Wohnsituation und vieles andere sich für mich wie ein großes Puzzle erwiesen. Irgendwie haben sich die Puzzleteile immer irgendwie passend zusammengefunden. Und ich bin gespannt, was die Zukunft noch bringen wird.

Donnerstag, 2. März 2023

Erinnerungen 015 - Schwarzwald bis Rente

 An meinem neuen Wohnort im Schwarzwald suchte ich mir zuerst mal einen neuen 1€-Job. Zuvor hatte ich schon einen 1€Job gemacht, in der freikirchlichen Gemeinde, in der ich Mitglied war. Da ein neues Bundesland war, wurde es mir vom Jobcenter erlaubt, noch einen zweiten zu machen. Ich fragte dazu bei der Evangelischen Kirchengemeinde an, mit einer Empfehlung von meiner vorigen Gemeinde. Der Pfarrer hat diesen dann für mich beantragt, mit der Aufgabe, die Mitgliederlisten abzugleichen mit denen vom Einwohnermeldeamt. Zusätzlich gab er mir Aufgaben im Gemeindebüro. So habe ich unendlich Kindergottesdienstmaterial eingescannt und zum Teil neues Material erstellt für die Kinderkirche dieser Kirchengemeinde. Und auch hier konnte ich Kindergottesdienst organisieren und abhalten. Außerdem den Gemeindebrief mitgestalten … und einfach Dinge tun, die ich gerne tat.

Nach einem Jahr war der 1€Job aber abgelaufen und ich musste aktiv wieder Bewerbungen schreiben. Da auch mein Pfarrer einen guten Draht zu der Mitarbeiterin im Jobcenter hatte, der ich zugeordnet wurde, hat die dann aktiv auch mitgesucht nach einem Job im kirchlichen Bereich. So passierte es, dass ich, mit Empfehlung des Pfarrers, den Job als „Mesnerin“ (Küsterin) in einem, 10 km entfernten Nachbarort bekam. Dafür musste ich aber in diesen Ort umziehen…. und meine Söhne mit mir. Es war dann sogar der gleiche Ort, in dem meine Tochter bereits wohnte und arbeitete. 


Und das war eigentlich der beste Job, den ich in meinem ganzen Arbeitsleben hatte. Ich hatte den Schlüssel zur Kirche und war sozusagen die „Hausfrau“ dieses Gebäudes. Jede Veranstaltung (Gottesdienste, Konzerte, Beerdigungen etc) musste „an mir vorbei“. Freigegeben wurde das zeitlich natürlich vom Pfarrer, aber für die äußere Gestaltung (Deko, Einrichtung, Pflege usw) war ich verantwortlich. Die Kirche war in dieser Zeit wie mein zweites Zuhause. Acht Jahre lang habe ich diesen Job gemacht, bis ich in Rente ging.


Meine Söhne hatten am Anfang im Schwarzwald beide noch keine Arbeitsstelle. Der Jüngere hatte gerade die Realschule beendet, und der Ältere war ohnehin arbeitslos. Beide waren nicht sehr interessiert daran, sofort Arbeit zu finden. Aber da der Jüngere erst 17 Jahre alt war, unterlag er in BaWü noch der Schulpflicht (Berufsschule). Ihr Umzug fiel gerade ins Ende der Sommerferien. Und durch die Zeitung erfuhren wir den Zeitpunkt, an dem die Anmeldungen in der Berufsschule im Nachbarort, der Kreisstadt, stattfinden sollten.


Das geschah noch, bevor ich den Job in der Kirche beginnen sollte. Und so machten wir uns an dem Stichtag auf den Weg in den Nachbarort, um unseren Jüngsten anzumelden. Dazu haben wir dann noch einen ganz romantischen Weg durch einen Park und dem Wald gewählt. In der Schule angekommen wurde dann auch ein Platz für meinen Sohn gefunden, mit Berufsrichtung „Stahlbau“ (weil dort noch Plätze frei waren). Und als die Formalitäten beendet waren, wandte sich der Lehrer dem älteren Sohn zu und fragte: „und was ist mit diesem jungen Mann? Braucht er auch einen Platz?“. Wir waren ziemlich überrascht, sagten dann, dass er aber schon 21 Jahre alt wäre...aber wenn es für ihn einen Platz gäbe, wäre das nicht schlecht. Und so bekam dieser Sohn auch einen Schulplatz, in Berufsrichtung „Elektroniker“.


Nach der Beendigung des ersten Schuljahres beschlossen beide Söhne, umzuschulen auf „Wirtschaftsabitur“. Sie bekamen dann sogar (mit ein bisschen tricksen) beide in einer Klasse einen Platz, und machten so zwei Jahre später ihr Abitur im Bereich „Wirtschaft“. Da wir ja immer noch von HartzIV abhängig waren (mein Verdienst war für uns alle zu niedrig) , mussten sie dann auch direkt anschließend einen Ausbildungsplatz suchen. Beide fanden einen im kaufmännischen Bereich. Die Zeit der Ausbildung war, besonders für den Älteren, zeitweise ziemlich schwierig. Aber Beide haben durchgehalten bis zum Ende … und einen guten Abschluss gemacht.


Danach beschlossen alle beide, wieder zurück in ihren Heimatort umzuziehen, und erst dort einen festen Job zu suchen. Ein Cousin sorgte dafür, dass sie am Anfang bei ihm zu Hause (seinen Eltern) wohnen durften, bis sie eine eigene Wohnung gefunden haben. Und kaum eine Woche danach hatte der jüngste Sohn schon einen festen Job. Sie fanden eine gemeinsame Wohnung und ein halbes Jahr später fand auch der Ältere Sohn eine Arbeitsstelle. Inzwischen haben beide ihre Stelle nochmal gewechselt, und bis heute sind beide fest angestellt und haben ein gutes Einkommen.


Es waren abenteuerliche Zeiten, die 10 Jahre im Schwarzwald. Manchmal sah unser Leben ganz schön chaotisch aus. Aber im Rückblick kann ich nur staunen. Es scheint, als wenn alles schon so geplant gewesen war, und ich danke Gott, für Alles, was daraus geworden ist.