Auf einen Kommentar dazu, in dem besonders hervorgehoben wurde, dass sich kein Mensch einer Beziehung zu Gott sicher sein könne, weil dazu auch immer mal Zweifel aufkommen und das Gefühl der Gottesferne, habe ich mir Gedanken über Beziehungen allgemein gemacht, die ich hier festhalten möchte.
Für mein Verständnis schließt eine persönliche Beziehung diese Merkmale, die oft einer Beziehung abgesprochen werden, überhaupt nicht aus. Beziehung heißt doch einfach, dass es etwas gibt zwischen Gott und Mensch, das eine Verbindung schafft, in die kein Anderer eingreifen kann.
Selbst bei einer Ehe-Beziehung gibt es Zeiten, in denen man sich unendlich ferne sein kann. In einem kleinen Buch aus meines Großmutters Zeiten ist eine Beschreibung mal für mich eindrücklich in Erinnerung geblieben. Das Buch hieß: "Wie in einer Hängeschaukel". Da beschreibt der Partner seine Beziehung zu seiner Frau so, wie wenn sie auf einer Hängeschaukel sitzt, an welcher er steht. In einem Moment kommt sie ganz dicht an ihn heran, dass er sie berühren kann - und im nächsten Moment fliegt sie in die Ferne und scheint unendlich weit weg zu sein.
Ich glaube, in einer Beziehung - welcher Art auch immer - muß es diesen Wechsel zwischen nah und fern geben, wenn die Beziehung leben sollte. Je öfter man sich dabei nahe kommt, nach einer scheinbar unendlichen Ferne, desto vertrauter wird man miteinander. So vertraut, dass letztendlich die Ferne nicht mehr quälend empfunden wird, sondern nur der Anlauf ist, um sich wieder nahe zu kommen.
Ich denke, Menschen brauchen in der Beziehung zu Gott auch immer den Wechsel der besonderen Nähe und dazu auch der Ferne. Das schafft Vertrauen, das an dem Wechsel wachsen kann. Wenn es immer selbstverständlich gleichbleibend wäre, würden wir bald abgestumpft und würden bald auch die Nähe nicht mehr richtig wahrnehmen können. Beziehung muß leben. Und Leben erkennt man daran, dass es in Bewegung bleibt.
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