Diesen Spruch habe ich kürzlich als Status an die Pinnwand bei Facebook gepostet.
Wie ich dazu gekommen bin? – Entstanden aus dem Kampf in der Dunkelheit um das Licht.
Lange Zeit habe ich die Dunkelheit verflucht, die immer wieder meine Lebensqualität scheinbar einschränkte. Schließlich hatte ich ja auch gelernt, dass man nach dem Licht streben soll, weil das Licht von Gott ist und die Dunkelheit von Teufel.
Oft erschien die Dunkelheit mir wie ein Tunnel, der mich einfängt, und dessen Ausgang man nur von Weitem erkennen konnte. Manchmal schien der Tunnel einen Knick zu haben, so dass man überhaupt keinen Ausgang sehen konnte. Meine Aktionen bestanden nur darin, gegen die Dunkelheit zu kämpfen, in der Hoffnung, irgendwo den Ausgang zum Licht zu finden. Und wenn ich manchmal müde darin wurde, dann habe ich mich hingesetzt mitten in dem Tunnel, und den Eindruck gehabt, lebendig begraben zu sein. Manchmal erschien das Ende des Lebens als einziges Ziel, das noch sinnvoll war.
Erst die Erkenntnis, dass jeder Tunnel auch kleine Lichter am Wegrand hat, hat mich erkennen lassen, dass die Dunkelheit nötig ist, damit ich diese kleinen Lichter überhaupt wahrnehme.
Ich habe gelernt, meinen Tunnel wahrzunehmen und (meistens) zu akzeptieren – wenigstens mit dem Verstand. Ich weiß, dass ich nicht anstrengend auf den Ausgang schauen muss, sondern zunächst mein Licht an den vielen kleinen Dingen am Wegrand in der Dunkelheit zu finden. Das ist wesentlich weniger anstrengend und kräfteraubend. Und die kleinen Lichter scheinen heller, je dunkler die Umgebung ist. Wenn ich gerade einen Ausgang gefunden habe und in der hellen Sonne stehe, kann ich mich wärmen und auftanken für dunkle Stunden. Aber die kleinen Lichter des Lebens sind die Augenblicke, die das Leben ausmachen.
Ich glaube, die Dunkelheit ist genauso ein Werkzeug Gottes wie das Licht. Ich muss nicht mehr gegen die Dunkelheit ankämpfen, sondern darf nach den kleinen Lichtern Ausschau halten, und staune, wie zahlreich diese auch im dunklen Tunnel sind.
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