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Montag, 12. September 2011

Gebote von Gott und Folgen der Mißachtung derselben.

Im Forum ging es um das Thema "Selbstmord", und ob das gegen Gott ist. Konkret die Frage, ob man "in den Himmel kommt". Meinen Beitrag zu einer möglichen Antwort möchte ich hier festhalten, weil sie mir selbst durch das schreiben des Textes einiges schlüssiger wurde.

Ich meine, wir Christen legen den Schwerpunkt unserer Fragen viel zu sehr auf den Punkt:  „Was darf ich und was nicht“.  Im Grund wird dabei das Problem des Gartens Eden immer wieder neu hervorgeholt und durch diskutiert.  Die Lösung finden wir damit aber nicht.

Auch wenn  die Menschen im Garten Eden alles zur Verfügung hatten, was sie zum Leben brauchten, drehten sie sich um die Frage, warum sie von dem einen Baum nicht essen dürften. Die Antworten, die sie dazu fanden, waren durchaus logisch richtig. Und trotzdem haben sie sich damit selbst eingegrenzt.

Meiner Meinung nach macht es mehr Sinn, danach zu fragen, welchen Nutzen unser Tun für das Leben haben soll. 

Grundsätzlich ist das Leben eines jeden Menschen ein Geschenk von Gott. Und auch wenn es im Vergleich mit anderen oft wenig sinnlos erscheint, hat Gott jedem Menschen mit seinem Leben auch einen bestimmten Platz und damit seinen Sinn gegeben. Leben ist wertvoll, weil  der Schöpfer diesen Wert in das Leben hineingelegt hat.

Vielleicht kann man an der Geschichte von der Bildung des Menschen aus Erde den Wert besser erkennen. Indem Gott dem Menschen seinen Odem hineingeblasen hat, kam das Leben erst zustande. Genau genommen ist also das, was das Leben ausmacht, ein Teil von Gott selbst.  Der Körper ist zwar die Behausung davon, und das, was sichtbar uns greifbar ist, aber leben kann der Körper nur, weil Gottes Odem in ihm ist.

Wenn man es von der Sicht betrachtet, kann ein Mensch sich dann garnicht das Leben nehmen. Er kann nur seinen Körper zerstören, so dass das Leben darin nicht mehr wohnen kann.  

So gesehen stellt sich dann eher die Frage, wie ich mit der Behausung meines geschenkten Lebens umgehe. Wobei  Gott mit seinem Geschenk dem Menschen die Möglichkeit gegeben hat, selbst zu entscheiden, ob und wie wir es einsetzen.  Dass Menschen im Umgang damit auch sehr begrenzt sind, und immer wieder meinen, mit anderen Menschen vergleichen zu müssen, ob es „gut“ ist, schaffen wir unser Leben nicht wirklich, wenn wir uns nicht an Gott binden in unseren Entscheidungen. Dazu sind die Gebote nützlich. Gebote von Gott sind quasi Leitplanken am Weg des Lebens – nicht zu vergleichen mit den Gesetzesbüchern der Menschheit, welche zum Gericht dienen.

Wenn also ein Mensch vor der Frage steht, ob er seinen Körper zerstören will oder nicht, um das Leben daraus zu nehmen,  dann wäre mMn eher hilfreich, versuchen dem Menschen seinen ganz eigenen Wert zu zeigen, den Gott in ihn hineingelegt hat. Dazu gehört, mit dem Menschen ein Stück des Weges zu gehen, um die „Wegweiser Gottes“ für sein ganz persönliches Leben zu finden.  Denn glücklich wird ein Mensch nur im Leben sein können, wenn er den Sinn erfüllen kann, den Gott ihm gegeben hat. Das kann keinem Vergleich mit anderen Menschen standhalten. Unendlich viele Beispiele gibt es von Menschen, die alles hatten, was andere meinen, sich wünschen zu müssen – die aber unglücklich waren mit ihrem Leben, weil sie ihren Fokus mehr auf den Standard  und das Umfeld gerichtet haben, anstatt an den Schöpfer angeschlossen zu sein, der alles dazu gibt, um seinen ganz eigenen Sinn im Leben erfüllen zu können.  Und das ist der einzige Standard, der einen Menschen glücklich machen kann.

Ich denke, wir Christen waren viel zu lange immer nur darauf fokussiert, so zu leben, dass wir „in den Himmel kommen“ – wenn das Leben auf der Erde vorbei ist. Dabei wurde alles, was dieses Leben „schön“ macht, lange Zeit gesetzlich unterdrückt, indem man die Gebote Gottes als Antrieb zum Leben wählte, anstatt die Anbindung an den Schöpfer selbst. Wegen der unterschiedlichen Auffassung, wie man die Gebote zu verstehen habe, wurde und wird sich gegenseitig gestritten entzweit und zerstört. Alles das geschieht „im Namen Gottes“ – nur leider ohne die Anbindung zu Gott selbst. Und dabei nehmen wir uns selbst das Leben, ohne dass wir es merken, weil der „Lebensstrom“ in uns von der Quelle aus gespeist werden muss.

Diese falsche Einstellung zum Leben führt oft erst dazu, dass Menschen ihr Leben wegwerfen wollen.  Genauso wie im Garten Eden, wo die Frucht von dem verbotenen Baum plötzlich viel wichtiger schien als der gesamte Garten, welcher überfüllt war mit guten Früchten FÜR das Leben.  Nicht die Frucht war es, und nicht das Gebot, welches übertreten wurde – sondern die Abwendung von der Quelle, die das Ziel im Leben verschoben hat. Gott hat den Menschen aber auch außerhalb des Gartens gute Gaben gegeben. Noch immer ist die einzige Erfüllung des Lebens die Anbindung an den Schöpfer.  Die Frage, ob man in den Himmel kommt oder nicht, wird da überflüssig. Besser ist, auf das „Stück Himmel“ hinzuweisen, das  von Gott selbst „mitten unter uns“ ist.

Letztlich glaube ich, dass es Gott IMMER nur auf das Herz eines Menschen ankommt. Und wenn das sich nach ihm sehnt, dann findet es ihn auch – egal, wie „richtig“ oder „falsch“ man mit dem Leben, oder dem, was man „Glauben“ nennt, umgeht.

2 Kommentare:

  1. Hi Ehra,
    das Thema hatte mich ein wenig beschäftigt. Suizid, so ernst es auch ist für das Leben eines Betroffenen, es war ja "nur" der Aufhänger bei Dir. Für etwas, das dahintersteht und unglaublich wichtig zu sein scheint.

    Nun, ich denke nicht, dass die Gnade und Vergebung Gottes durch einzelne Sünden begrenzt werden kann und sei es die letzte Tat im Leben eines Menschen.
    Sonst wäre alles ein Zufallsprodukt, ein "russisches Roulett" für uns. Denn die Sünde gehört zum menschlichen Leben von jedem.

    Wenn der Glaube die Gnade Gottes (und seine Vergebung) bewirkt und nicht die Taten, dann werden die Taten wohl auch nicht seine "Vergeltung" auslösen.

    Glaube wird immer für ein "Für-wahr-halten" betrachtet. Dabei ist dies zwar richtig, aber nur ein kleiner Aspekt hiervon.
    Ein KFZ-Mechaniker wird glauben müssen, dass sein Schraubschlüssel geeignet ist um die Schrauben festzuziehen. Aber das Wesentliche ist, dass er die Schrauben festzieht, und nicht dass er einfach an den Schraubschlüssel "glaubt".
    Glaube hat Gott als Inhalt und Gott wiederum steht für die Liebe (Nächstenliebe) und die Wahrheit. Wenn Gott der Inhalt meines Glaubens ist, dann ist wesentlich die Liebe Gottes der Inhalt. Also Glaube als innere Einstellung mit Herz und Verstand, Gott mit seiner Liebe und Wahrheit im Zentrum dessen.
    Wenn die innere Einstellung stimmt (im Glauben an Gott ist), dann ist das "Tun" nur eine Folge davon. Eine Folge, die zwingend abhängig ist von einer Vielzahl von äußeren Bedingungen. Der Schächer am Kreuz konnte sich nicht mehr "hilfreich bewegen für andere" z.B.. Aber seine innere Einstellung (seinen Glauben) lobte Jesus.
    Es war egal, ob der Schächer was tut. Entscheidend ist das "Herz" (im biblischen Sinne entspricht dies Kopf und Herz im heutigen Sinne).

    Der Mensch, der Suizid begeht hat erst einmal keine bösen Absichten. Ihn treibt die blanke Verzweifelung, die ihn sein (zumindest subjektiv empfundenes Leid) beenden lassen will. Oftmals auch ein Leid, dass jeden anderen gläubigen Menschen in die Verzweifelung treiben lassen würde. Wir können Gott nur danken, wenn er uns die innere Stärke gegeben hat "aushalten zu können" und Ereignisse in unserem Leben, die sich in diesem Rahmen bewegen.
    Und dies als Grundlage erscheint es befremdlich, wenn jemand die Frage stellt, ob jemand, der sich selbst tötete, in den Himmel kommt.
    Wir können es von außen nicht beurteilen. Aber eins können wir: davon ausgehen, dass wir - wären wir in der gleichen Situation wie etliche Selbst-töter, wir würden genauso handeln.
    Der Mensch, der hierzu getrieben wurde, besteht aber nicht aus der letzten Sekunde seines Lebens in extremstem Leid und der letzten Tat. Gott sieht das Gesamte, nie das isolierte Detail.


    Grüße!
    Naqual

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  2. Danke Naqual, für deine Gedanken, die du hier mitgeteilt hast. Deinen letzten Satz möchte ich zu dem Thema noch besonders unterstreichen.
    Du hast natürlich auch recht, daß diese Frage ein Aufhänger war. Sie wurde auch im Forum nur gestellt von Jemand der nicht selbst betroffen war. Sonst hätte ich diese Antwort nicht als angemessen gefunden.
    Worauf ich speziell meinen Schwerpunkt legen wollte, war der Umgang mit der "Sünde" von vielen Christen. Einerseits wird über "Gnade" geredet. Anderseits soll das, was man tut, maßgebend sein, ob Gott uns annimmt oder nicht. Das ist für mich einfach ein Widerspruch.

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