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Donnerstag, 20. November 2014

Warum Propheten Botschaften demonstrieren

Die letzte Zeit habe ich mal wieder öfter über die Propheten im AT der Bibel nachgedacht. Es wundert mich schon lange, wieso einige von ihnen ihre Botschaften an ihrem eigenen Leib mit unverständlichen Zeichen demonstrieren müssen. Wie zB der Hosea, welcher eine Frau heiraten soll, von der er weiß, dass sie fremd geht. Oder Jeremia, der manchmal wie ein Bettler in Lumpen seine Botschaften demonstriert, wenn er von dem Abfall des Volkes redet - und noch einiges mehr.

Ich frage mich oft, wofür das gut sein soll. Denn das Volk hat die Botschaft meistens nicht wirklich wahrgenommen.

Seit Kurzem kommt mir der Gedanke, dass es für die Beauftragten selbst dienen soll. Damit sie ihre Botschaften glaubwürdig weitergeben können, erfahren sie diese im eigenen Leben. Sie verschmelzen quasi mit der Botschaft.

In geringerem Maße erlebe ich so etwas auch. Da, wo ich denke, dass es mein Auftrag ist an Menschen. Denn fast immer, wo ich etwas an andere weitergeben, als Hilfsangebot, geht es um Dinge, die ich in anderer Form aber dennoch ähnlich selbst erlebt habe und durchexerziert habe. Auch da, wo ich meine, ein Urteil über andere fällen zu können, dauert es oft nicht lange, bis Gott mir zeigt, dass ich nicht besser bin und Schuld auf mich geladen habe, die zwar etwas anders aussah, aber den gleichen Kern hat.

Da, wo ich merke, dass ich ähnliches erlebe, wie manche Menschen, die mir begegnen, kann ich viel besser lieben, verzeihen und helfen. Weil es ein Teil von mir ist, welches ich weitergeben kann. Nicht nur erlernte Weisheiten, die irgendwo niedergeschrieben sind.

Jemand hat mal sinngemäß gesagt: Da, wo man selbst unter Mangel gelitten hat, wofürman eine Lösung gefunden hat,  wächst oft eine Leidenschaft, welche dazu treibt, diese Lösung an Menschen weiterzugeben, welche den gleichen Mangel haben.

Ich denke, die Propheten mussten die Botschaften selbst leben, damit das, was sie verkündigen sollten, ins Leben passt. Dass sie von innen heraus handeln konnten. Ihre Botschaften waren ein Teil von ihnen.


Donnerstag, 13. November 2014

Nebel und Leben



So sah es heute Morgen von meiner Wohnung aus gesehen aus.
Ich saß vor dem Fenster zum Frühstück und dachte darüber nach, wie ich gestern versucht habe, jemandem meine Gedanken über Gott, wie er sich den Menschen nähert, zu schildern. 
Es waren keine Dogmen oder festgelegte Bilder. Sondern einfach Gedanken, wie es aus anderer Sicht gesehen sein könnte. Was da zurückkam, waren aber Dogmen. Und man wollte, dass auch ich meine Sichtweise in Dogmen erkläre. Aber ich glaube nicht an Dogmen. Ich glaube daran, dass Gott den Weg zu den Menschen sucht und Jesus den Weg zum Vater geöffnet hat.
Während ich so nachdachte, kam mir dieses Bild, vor meinem Fenster anschaulich vor, wie Menschen Gott wahrnehmen. Keiner kann ihn vollends erkennen, sondern immer nur daran, wie Gott sich selbst äußert, welche Spuren er hinterlässt. Manches sieht man, wie hinter einer Nebelwand. Zum Teil nur die Umrisse und zum Teil nichts von dem, was dahinter liegt. Manchmal kommt vielleicht ein Sonnenstrahl in die Nebelwolke. Dann sieht alles freundlicher aus, man kann manches erkennen - hinter dem Nebel - vieles nur vermuten.
Menschen stehen an unterschiedlichen Stellen vor der Nebelwand. Einige dort, wo man gerade gar nichts sieht. Andere dort, wo man ein wenig die Umrisse erkennen kann. Manche vielleicht auch da, wo der Nebel sich gerade etwas gelichtet hat und man einen Blick auf einen Teil dessen bekommt, was an anderen Stellen verdeckt ist. Niemals aber kann einer der Menschen behaupten, Gott gesehen zu haben. Man kann nur Spuren von ihm erkennen. Manchmal deutlich,, weniger deutlich oder gar nicht. Darum ist es falsch, wenn einer, der vielleicht gerade an einer Stelle steht, wo der Nebel sich etwas gelichtet hat, behauptet, die anderen, nur er sähe das Richtige und alle anderen sehen falsch. Selbst wenn man manches meint, ziemlich klar zu sehen, sind es nur Spuren  nie Gott selbst.

Um die Spuren, welche man wahrnimmt, so deuten zu können, damit die Botschaft, welche in den Spuren liegt, für sich zu erkennen, braucht es Gott selbst.  Wenn ich die Verbindung zu Gott suche und er mir entgegen kommen darf, erkenne ich die Botschaft, die mir ganz persönlich gilt.  Diese Botschaft gilt es zu bewahren und anzuwenden - im eigenen Leben. Für mich ist diese Botschaft richtig,  genau in diesem Moment. Sie wird nicht zwangsläufig für alles anderen um mich herum richtig. Wenn andere etwas anderes sehen, kann das ebenso richtig sein. Weil die Botschaft ihnen ganz persönlich gilt. Erst Gott selbst kann seine Botschaft lebendig machen, dass sie berührt und etwas bewirkt..

Ebenfalls heute Morgen las ich von Esra, wie er dem gerade zurückgekehrten Volk Israel aus der Thora vorlas. Die Worte waren nicht lebendig. Und trotzdem wurden die meisten Zuhörer von ihnen berührt. Weil sie bereit waren, Worte von Gott zu hören und aufzunehmen. Die Haltung des Herzens  hat die Botschaft lebendig gemacht, so dass sie berührt wurden von Gott selbst. -

Mein Rosenstock auf dem Balkon hat im Herbst noch einmal voll zugelegt. So schöne Blüten hat sie kaum im Sommer gehabt. Und noch etliche Knospen. Schönheit, die auch der Nebel nicht verdecken kann. Schönheit, die vom Schöpfer zeugt. 




Dienstag, 11. November 2014

So ist das Leben

Dieses Gedicht:


... aus diesem Buch:


... hat mich die letzten Tage berührt.

Weil es ausdrückt, was ich zur Zeit empfinde.
Ein Stück des Lebens, auf dem Weg, auf dem ich gerade gehe.


Dienstag, 4. November 2014

Feierabend

Jetzt habe ich,bevor der ganze Advents- und Weihnachtstrubel losgeht, noch eine Woche Urlaub. Mein Hobby wurde dafür gut genährt. Etliche interessante Bücher habe ich in der letzten Zeit in der Bücherkiste meiner Kirche gefunden. Und eines hat meine Tochter mir von sich ausgeliehen. Das habe ich aber schon fast durch.

Eine Woche zeitlos leben. Keinen Druck, irgendetwas tun zu müssen - außer den, welchen ich mir selbst mache. Aufstehen und schlafengehen wann ich mag. Und wenn es regnet oder schneit, die gemütliche warme Stube noch mehr genießen. Einen Tag muss ich noch los, irgendwo Vögel füttern, wo jemand in Urlaub ist. Aber den Tag kann ich auch gleich dazu nutzen, etwas zum essen zu kaufen. Also ist es gut, wenn es einen Grund gibt, dass ich doch einmal raus muss.

Meinen Haushalt will ich in dieser Zeit mal wieder einen Sommer-out und Winter-in -Aktion unterziehen. Was immer das wirklich bedeutet, das entscheide ich, wenn es soweit ist.

...und wenn mich zwischendurch ein paar nützliche Gedanken und ein Schreibtrieb überfallen, dann entsteht vielleicht auch noch ein Text hier.

Schönen Abend noch!


Freitag, 31. Oktober 2014

Musik ...

... ist ein Kanal, über den mein Herz berührt werden kann.
Ich weiß nicht, welche Musik es ist. Es ist nicht immer die gleiche Richtung. Manchmal sind es kleine einfache Melodien und manchmal gewaltige Ströme. Sie kommen und bringen mein Herz ins Schwingen ... so dass ich fliegen kann, hoch über alles, was mich hindern will, hinweg.

Heute Morgen war ich wieder in meiner Kirche. Hatte vorher Blumen gekauft um diese nun in ein Gesteck umzuwandeln. Eigentlich hatte ich mich gefreut über eine stille und besinnliche Zeit. Aber als ich vom Blumenkauf zurückkam, saß einer der Aushilfs-Organisten an der Orgel und probte für Sonntag.

Orgelmusik gehört idR nicht zu meinen Favoriten. Sie ist mir meistens zu laut und macht mich eher unruhig. Bei der Arbeit mag ich sie nicht besonders. Sie raubt mir meine Besinnlichkeit. Aber was soll's - nun war er da, der Organist. Also finde ich mich damit ab.

Nach einigen Stücken aber auf einmal war so ein Augenblick. Eine Melodie, beschwingt und fröhlich, zugleich umfangend und Geborgenheit vermittelnd .... sie berührte mich und hob mich empor. Irgendwie bin ich auf den Wellen dieser Musik zu mir selbst gekommen - ganz ohne Stille. Und das hat mich getragen, eine ganze Zeitlang, auch als dann wieder "ganz gewöhnliche" Töne aus der Orgel strömten.

Später konnte ich noch eine Weile in der Stille dort arbeiten. Denn heute Abend ist ein Gottesdienst in der Kirche. Dafür habe ich den Raum vorbereitet. Auch, als ich nach Hause ging, fühlte ich mich getragen ... irgendwie.

Für mich sind das (und viele andere Erlebnisse, die herausheben aus dem Alltag) Begegnungen mit Gott. Denn meistens ist darin verpackt noch eine oder mehrere Botschaften, die ich Gott zuschreibe. Weil es mich in Gedanken in Gespräche mit Gott versetzt. Genau Antworten gibt auf solche Dinge, die mich im Alltag beschäftigen. Da, wo ich Fragen gestellt habe, sehe ich auf einmal klar die Antwort vor mir und wundere mich, warum ich sie bis jetzt nicht gesehen habe. Wo Lasten tragen auf einmal leichter erscheinen, als zuvor. Wo Kraft mich erfüllt, wo ich mich vorher einfach nur schwach und unfähig fühlte.

Ich glaube, in den Momenten ist Jesus gerade bei mir vorbei gekommen. So wie er früher mal an Menschen vorbei kam, sie berührte, so dass sie danach nicht mehr so waren wie vorher. Er hat sie heraus gehoben aus dem Alltag, aus dem Ächzen unter den Lasten und hat sich selbst mit in das Joch eingespannt. Und die Lasten wurden leichter. Sie wurden geheilt.

Es passt für mich zum heutigen Tag. Reformation heißt für mich, dass Gott die Menschen von den Dogmen und Lasten weggeholt hat, sie berührt und empor hebt, auf den Berg der Verklärung. Da, wo die Alltäglichkeiten der Welt weit entfernt zu sein scheinen, so als wenn sie mich nie berührt haben. Damit ich berührt werden kann von dem Geist Gottes, der heilt.

Reformation heißt für mich auch, wieder zurück zu gehen - in den Alltag, runter vom Berg. Aber dabei nicht alleine sein. Jesus geht mit und spannt sich selbst mit ein in das Joch, trägt die Lasten mit und macht das Joch leicht. Schenkt mir den Blick "aus der Höhe" und lässt mich manchmal sogar fliegen.