Die letzte Zeit habe ich mal wieder öfter über die Propheten im AT der Bibel nachgedacht. Es wundert mich schon lange, wieso einige von ihnen ihre Botschaften an ihrem eigenen Leib mit unverständlichen Zeichen demonstrieren müssen. Wie zB der Hosea, welcher eine Frau heiraten soll, von der er weiß, dass sie fremd geht. Oder Jeremia, der manchmal wie ein Bettler in Lumpen seine Botschaften demonstriert, wenn er von dem Abfall des Volkes redet - und noch einiges mehr.
Ich frage mich oft, wofür das gut sein soll. Denn das Volk hat die Botschaft meistens nicht wirklich wahrgenommen.
Seit Kurzem kommt mir der Gedanke, dass es für die Beauftragten selbst dienen soll. Damit sie ihre Botschaften glaubwürdig weitergeben können, erfahren sie diese im eigenen Leben. Sie verschmelzen quasi mit der Botschaft.
In geringerem Maße erlebe ich so etwas auch. Da, wo ich denke, dass es mein Auftrag ist an Menschen. Denn fast immer, wo ich etwas an andere weitergeben, als Hilfsangebot, geht es um Dinge, die ich in anderer Form aber dennoch ähnlich selbst erlebt habe und durchexerziert habe. Auch da, wo ich meine, ein Urteil über andere fällen zu können, dauert es oft nicht lange, bis Gott mir zeigt, dass ich nicht besser bin und Schuld auf mich geladen habe, die zwar etwas anders aussah, aber den gleichen Kern hat.
Da, wo ich merke, dass ich ähnliches erlebe, wie manche Menschen, die mir begegnen, kann ich viel besser lieben, verzeihen und helfen. Weil es ein Teil von mir ist, welches ich weitergeben kann. Nicht nur erlernte Weisheiten, die irgendwo niedergeschrieben sind.
Jemand hat mal sinngemäß gesagt: Da, wo man selbst unter Mangel gelitten hat, wofürman eine Lösung gefunden hat, wächst oft eine Leidenschaft, welche dazu treibt, diese Lösung an Menschen weiterzugeben, welche den gleichen Mangel haben.
Ich denke, die Propheten mussten die Botschaften selbst leben, damit das, was sie verkündigen sollten, ins Leben passt. Dass sie von innen heraus handeln konnten. Ihre Botschaften waren ein Teil von ihnen.
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