Mit meiner älteren Schwester habe ich kürzlich über "Rache" diskutiert. Sie sagte, dass es schon manche Situationen gab, wo für sie eine biblische Aussage ein gewisser Trost war: "Die Rache ist mein, sagt Gott" z.B. aus 5.Mose 32, 35 . Sie könnte, im Gedanken daran, dass der Mensch, der einem etwas Böses getan hat, irgendwann von Gott gestraft würde, besser damit umgehen, die eigenen Rachegedanken loszulassen.
Natürlich kann ich diese Gedanken verstehen. Es gab auch manche Menschen, denen ich zeitweise wünschte, sie würden genauso verletzt werden, wie ich von ihnen verletzt wurde. Aber mir bringt der Gedanke, dass Gott später einmal Rache üben wird, nicht wirklich eine Genugtuung.
Ein Spruch, der mich schon einige Male von dem Gedanken der Rache befreien konnte, liegt eher in dem Vers aus dem 23. Psalm: "...du bereitest vor mir einen Tisch, im Angesicht meiner Feinde".
Ich habe erlebt, dass da, wo Menschen mir Böses tun wollten, Gott mir buchstäblich den Tisch so reich gedeckt hat, dass es sogar meine Feinde erkennen mussten, dass ihr Böses mir nicht wirklich etwas anhaben konnten. Das sind Erfahrungen, die nicht auf das "Später" vertrösten, sondern im Diesseits erfahrbar sind. Und das hilft mir wirklich, zu erkennen, dass keine Rache stärker sein kann, als die Liebe, welche Gott mir selbst zeigt, an seinen guten Gaben, die ich oft besonders ist bösen Zeiten empfangen habe.
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Mittwoch, 2. November 2016
Freitag, 28. Oktober 2016
Verschlungene Wege …
… das war der Titel eines Buches, welches in der Wohnung
meiner Eltern stand.
Es gab dort viele verschiedene Buchtitel. Manche davon haben
sich mir eingeprägt. Man kann in manche Buchtitel so schön seine ganz eigenen Geschichten hinein phantasieren, weil sie geheimnisvoll klingen und in mir Bilder hervorrufen.
Beim Nachdenken über mein persönliches (Er-)Leben fiel mir
dieser Buchtitel wieder ein.
Mein Leben enthält, genauso wie bei allen anderen Menschen,
sehr unterschiedliche Wege, welche ich, wenn ich es aufmalen sollte, in Hügeln, Bergen, Gletscher, sowie in
Abgründen, Tälern, Höhlen und Gradwanderungen darstellen würde.
Natürlich habe ich mich an vielen Stellen gefragt und frage
auch heute noch, wieso ich ausgerechnet diese Wege gehen musste. Obwohl ich in
der Rückschau in den meisten Fällen darin einen Sinn erkennen kann. Wenn ich
nicht diese Wege gegangen wäre, wäre ich woanders, als ich jetzt bin. Sie haben mich weitergebracht auf meinem Weg,
wieder andere Wege zu erkennen und meinen Entschluss gefestigt, dass dies genau
richtig mein Weg ist. Da ich mein Leben untrennbar mit Gott verbunden sehe,
sehe ich auch die Wegführung in seinen Händen. Wenngleich ich nicht (mehr)
glaube, dass Gott so kleinkariert agiert, dass er nur einen bestimmten Plan für
bestimmte Menschen vorgibt, womit man nur in eine Richtung gehen kann, wenn man
„richtig“ sein will. Wenn ich jetzt Gott frage, was ich denn tun soll, kann ich oft als
Antwort mehrere Möglichkeiten erkennen, unter denen ich selbst wählen kann.
Wobei ich in der Rückschau erkennen kann, dass Gott immer dabei ist und mich
hält, wenn ich stolpere und auffängt, wenn ich falle.
Ich erinnere mich heute an viele verschiedene Weggabelungen.
Auch an solche, wo ich ganz konkret Gott gefragt habe, ob ich den gehen soll.
Und auch, wenn ich meinte, eine Antwort erkannt zu haben, dieser Weg , für mein
Empfinden, total im Abseits landete. So manches Mal habe ich geklagt und
gefragt: „Warum…?“ Erkannt habe ich es erst in der Rückschau, nachdem ich dort
verschiedene Weggabelungen und Kreuzungen durchlaufen habe, dass Gott, trotz
allem, was ich nicht verstehen konnte, einen guten Weg daraus gemacht hat.
Nun bin ich an einem Punkt angekommen, wo der Eindruck
stärker wird, dass jetzt das Stillstehen oder –sitzen angesagt ist. Ich bin
wieder bei meiner Ursprungsfamilie (wer davon noch übrig ist) angekommen und
suche hier Wege, wie mein Leben nicht nur still steht, sondern immer noch Leben
zu erkennen ist. Ich gestehe, das fiel mir am Anfang schwer. Aber so langsam
erkenne ich wieder Strukturen, da wo ich merke, dass mein Weg den Weg eines
anderen Menschen kreuzt, miteinander verschmilzt und besonders da, wo es anders
geht, als ich es je vorausgeahnt hätte, ganz neue Perspektiven auftut.
Im Zuge dessen, was „heute“ passiert in meinem Leben, tauchen
in meiner Erinnerung wieder verschiedene „Irrwege“ auf. Solche, welche ich
vielleicht unbedingt gehen wollte, die aber irgendwo gescheitert sind. Solche,
wo ich jetzt noch manchmal den Kopf schüttele und nicht verstehe, wieso ich
ausgerechnet mich so entschieden habe, wie ich es damals tat. Es ist dennoch
immer wieder faszinierend, zu erkennen, was sich aus manchem Labyrinth heraus
für Möglichkeiten entstanden sind, die bis ins Heute hinein reichen. Bei denen
ich heute danken kann, dass sie so ausgingen, wie sie ausgegangen sind.
Manchmal sogar, weil ich heute erkenne, dass es, wenn es nach meinen Wünschen
gegangen wäre, wahrscheinlich in einer Katastrophe ausgelaufen wäre.
Jemand hat mal gesagt, dass man erkennen kann, dass man "alt" ist, wenn man anfängt, über "damals" nachzudenken und zu reden. Ich weiß natürlich, dass ich ohnehin, auch ohne dieses Merkmal, alt bin (was immer man darunter verstehen will). Aber ich muss manchmal schmunzeln, wenn ich anfange, über mein Damals nachzudenken. Dann fange ich an, zu erkennen, wie ungeheuer reich mein Leben bis jetzt schon war und immer noch ist. Und wie gut ich es habe, im Gegensatz zu manchen anderen Menschen in meiner Umgebung.
Montag, 24. Oktober 2016
Verschiedene Lebensabschnitte
Nun bin ich schon mehr als ein halbes Jahr hier, in meinem
Geburtsort, in der Nähe vieler meiner ursprünglichen Familienmitglieder. Gerade
habe ich den Eindruck, die erste Hürde meines Hierseins geschafft zu haben. Ich
bin nicht mehr so alleine und es zeigen sich bei mir wieder vermehrt
Hoffnungslichter, auf Dinge, die noch in der näheren Zukunft geschehen könnten.
Trotz und gerade mit meinen körperlichen
Einschränkungen.
Mein vergangenes Leben ist geprägt von vielen kleinen und
großen Veränderungen. So, dass ich manchmal den Eindruck habe, ganz viele
verschiedene Leben gelebt zu haben. Im Zusammenhang gesehen zeigt diese
Rückschau allerdings, dass es eher wie ein Mosaik alles dazu geführt hat, dass
ich so jetzt hier lebe, wie ich durch die vielen kleinen Mosaiksteinchen meines
Lebens geworden bin.
Meine eigene bisherige Lebensgeschichte zeigt mir auch, dass
man keinen Menschen wirklich nach dem äußerlichen Verhalten beurteilen kann. Es
spielen immer so viele verschiedene Aspekte eine Rolle, dass es manchmal nach der
„Norm“ unserer Gesellschaft einfach „falsch“ aussieht. Von vielen Menschen
wurden auch Urteile ausgesprochen, welche mich an manchen Stellen ins Wanken
brachten. Und dennoch konnte ich weitere Wege finden, welche von den gegangenen
abzweigten.
Besonders auffällig ist da mein häufiger Orts- und
Arbeitsplatzwechsel. Sehr oft wurde ich kritisiert, dass ich nicht den
Unwegbarkeiten meines Lebens durch weglaufen ausweichen kann. Ich habe erlebt,
dass ich es genau deshalb konnte. Gerade diese Chancen des Neuanfangs, nach dem
Scheitern, haben mein Leben unwahrscheinlich reich gemacht. Es waren, wie
gesagt, Chancen, die ich nutzen konnte und auf diese Weise neue Perspektiven
entdeckt habe. Auch wenn ich es manchmal bedauert und betrauert habe,
Altbekanntes verloren zu haben, weiß ich in der Rückschau, dass mich ein
Verharren in dieser Situation lahm gelegt hätte und mir die Chancen genommen
hätte, Wege und Dinge zu entdecken, die vorher unerreichbar erschienen.
Nun bin ich hier, quasi an dem Ausgangspunkt wieder
angekommen: den Ort, in dem ich geboren wurde, in der Nähe von einem Teil aus
der Familie, in die ich hinein geboren wurde. Ich habe fünf Geschwister, von denen vier, mit
ihrer zahlreichen Nachkommenschaft, im näheren Umkreis meiner jetzigen Wohnung leben. – Das kommt noch nicht einmal davon, dass sie
alle in ihrem alten Umkreis geblieben wären. Eine Schwester war sogar mit ihrer
Familie zwei Jahre in Afrika. Aber irgendwie haben sie wieder alle hierher
zurück gefunden. So wie ich ja nun auch. Und das ist ganz sicher nicht darum
passiert, weil die Örtlichkeit hier so wunderschön ist. Mir scheint eher, es
ist nun an der Zeit, unsere ganzen „Familiengeschichten“ aufzuarbeiten – jeder für
sich und auch für- und miteinander.
Und das ist eine sehr interessante Sache, die mich jetzt
gerade wieder beflügelt, die Zukunft in den Angriff zu nehmen. In den
Gesprächen, die wir schon bisher geführt haben, merke ich erstmal, wie
unterschiedlich wir Geschwister einander und die gesamte Familie erlebt und für
sich verarbeitet haben. Besonders mit
meiner um anderthalb Jahre älteren Schwester
(wir sind die beiden Ältesten und haben die meiste Zeit in der Familie
gemeinsam erlebt) haben wir beide sozusagen einige „Aha-Erlebnisse“, wenn wir
darüber austauschen, wie wir einander erlebt haben – und welches Verhältnis wir
zu den Eltern hatten. Ich glaube, das
könnten Gründe sein, warum ich wieder mehr hier aufschreiben kann. Ich will
natürlich keine intimen Familiengeschichten hier veröffentlichen. Eher Wege
festhalten, zur Erinnerung und Ermutigung für mich selbst – und vielleicht sogar
auch für den einen oder anderen Leser.
Montag, 12. September 2016
Donnerstag, 25. August 2016
Alles hat seine Zeit - Statement
Seit April bin ich in einer neuen Zeitphase. Nichts ist mehr wie es vorher war. Zumal ich auch noch meinen Wohnort geändert habe. Zwar bin ich in meinen Geburtsort zurück gezogen. Aber auch hier ist nichts mehr, wie es mal war. Ich kann meine Zeit jetzt so einteilen, wie ich es möchte. Keiner redet mir mehr rein. Allerdings sind meine Grenzen auch enger geworden. Zum Beispiel ist auch mein Bewegungsapparat schwächer geworden und ich kann nicht mehr so weite Touren machen, wie noch vor einigen Jahren. Bin darum mehr auf meine Wohnung bezogen als früher. Darum bin ich auch froh, eine solch schöne Wohnung gefunden zu haben. Sie ist hell und zentral gelegen. So dass ich mittendrin im Geschehen des Ortes lebe und trotzdem meine Privatsphäre pflegen kann.
Von meiner Schwester habe ich eine ganze ebook-Bibliothek bekommen, die ich auf einem kleinen Notebook lesen kann. Zuvor hatte ich nicht gedacht, dass es mir Spass macht, auf einem elektronischen Gerät Geschichten zu lesen. Aber dann habe ich gemerkt, dass es garnicht so schlecht ist. Man hat immer genügend Beleuchtung und kann das "Buch" zuklappen, wann immer man will, und später kommt man wieder auf die richtige Seite. Ganz davon abgesehen, dass man nur ein kleines Gerät schleppen muss, wenn man mal woanders lesen will. So habe ich meine Bibliothek auch im Krankenhaus mitgenommen. Im Moment lese ich noch ziemlich viel. Wahrscheinlich wird das irgendwann mal weniger. Aber im Moment genieße ich es noch, dass ich das tun kann, wann immer ich will.
Mein Drang, Dinge des Lebens aufzuschreiben, ist im Moment gänzlich abhanden gekommen. Und ich will nicht zwangsläufig etwas schreiben, nur um wahrgenommen zu werden. Darum setze ich auch hier meinen Status erst einmal auf "Sendepause". In Foren zieht es mich auch gerade nicht mehr. Mir erscheinen die Themen dort so ausgelutscht, dass ich es langweilig finde. Darum habe ich sie im Moment auch von meiner Liste genommen. Es zählt gerade mehr meine reale Umgebung mit den Menschen, die mir hier nahe stehen.
Es ist eindeutig eine neue Zeitphase. Und darum schließe ich an dieser Stelle meine alte Zeitphase ab und lasse erstmal alles ruhen, was ich nicht von innen heraus auch tun will. So geht es mir gerade gut. Zu den Menschen, mit denen ich in Verbindung bleiben will, gibt es auch andere Wege der Kommunikation - wie Emails und Telefon. Auf FB schaue ich auch immer mal rein, weil ich dort einen Überblick über meine Kontakte habe, ohne groß etwas schreiben zu müssen. Wer also noch nicht persönlich mit mir in Kontakt steht, das aber gerne möchte, kann sich ja dann bei mir melden. Auch hier unten auf der Seite ist ein Kontaktformular, falls du meine Mail-Adresse nicht kennst.
Sicher werde ich mich irgendwann wieder melden. Wer diese Seite hier abonniert hat, wird das auch merken. Ansonsten - schön, dass ihr mich bis hierher begleitet habt. Ich wünsche euch allen Gottes Segen auf eurem weiteren Weg - bis denne ... irgendwann mal.
Von meiner Schwester habe ich eine ganze ebook-Bibliothek bekommen, die ich auf einem kleinen Notebook lesen kann. Zuvor hatte ich nicht gedacht, dass es mir Spass macht, auf einem elektronischen Gerät Geschichten zu lesen. Aber dann habe ich gemerkt, dass es garnicht so schlecht ist. Man hat immer genügend Beleuchtung und kann das "Buch" zuklappen, wann immer man will, und später kommt man wieder auf die richtige Seite. Ganz davon abgesehen, dass man nur ein kleines Gerät schleppen muss, wenn man mal woanders lesen will. So habe ich meine Bibliothek auch im Krankenhaus mitgenommen. Im Moment lese ich noch ziemlich viel. Wahrscheinlich wird das irgendwann mal weniger. Aber im Moment genieße ich es noch, dass ich das tun kann, wann immer ich will.
Mein Drang, Dinge des Lebens aufzuschreiben, ist im Moment gänzlich abhanden gekommen. Und ich will nicht zwangsläufig etwas schreiben, nur um wahrgenommen zu werden. Darum setze ich auch hier meinen Status erst einmal auf "Sendepause". In Foren zieht es mich auch gerade nicht mehr. Mir erscheinen die Themen dort so ausgelutscht, dass ich es langweilig finde. Darum habe ich sie im Moment auch von meiner Liste genommen. Es zählt gerade mehr meine reale Umgebung mit den Menschen, die mir hier nahe stehen.
Es ist eindeutig eine neue Zeitphase. Und darum schließe ich an dieser Stelle meine alte Zeitphase ab und lasse erstmal alles ruhen, was ich nicht von innen heraus auch tun will. So geht es mir gerade gut. Zu den Menschen, mit denen ich in Verbindung bleiben will, gibt es auch andere Wege der Kommunikation - wie Emails und Telefon. Auf FB schaue ich auch immer mal rein, weil ich dort einen Überblick über meine Kontakte habe, ohne groß etwas schreiben zu müssen. Wer also noch nicht persönlich mit mir in Kontakt steht, das aber gerne möchte, kann sich ja dann bei mir melden. Auch hier unten auf der Seite ist ein Kontaktformular, falls du meine Mail-Adresse nicht kennst.
Sicher werde ich mich irgendwann wieder melden. Wer diese Seite hier abonniert hat, wird das auch merken. Ansonsten - schön, dass ihr mich bis hierher begleitet habt. Ich wünsche euch allen Gottes Segen auf eurem weiteren Weg - bis denne ... irgendwann mal.
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