Copyright

© Copyright von allen Texten und Grafiken liegt bei mir!
Verantwortung für externe Links liegt bei dem Betreiber der verlinkten Seite!
Kontaktaufnahme über PN-Fenster - s.u.

Donnerstag, 5. Januar 2012

Gott ist unendlich fern - und zugleich so nahe!

Wir Menschen werden Gott und seine „Welt“ nie ganz verstehen können. Doch Nachfragen und Nachforschen hilft mir dazu, diesen Abstand zu Gott und damit auch die Kluft, welche Gott den Menschen zuliebe überwunden hat, ein stückweit zu erfassen.

Zumindest bin ich jahrelang in dem Glauben gewesen, dass der Mensch, so wie er ist, vor Gott nicht wertvoll genug ist und erst durch den Tod von Jesus seinen Wert bekommen hat. Somit gilt es, dieses anzuerkennen und künftig sein Leben so zu leben, dass „man Gott näher kommt“ oder dass man „Jesus ähnlicher würde“.

Damit besteht ein  Vergleich zwischen Gott und Mensch. Und um diesen Vergleich erstmal erfassen zu können, muss ich doch zumindest versuchen, den Abstand zueinander zu erfassen – um mich auf den Weg machen zu können, auf dem ich Gott näher komme.

Erst kürzlich  las ich in einem Forum in einer Diskussion über das Gemeinsame und Gegensätzliche von Gott und Menschen. Jemand sagte dazu, dass Gott das Gesamte im Auge hat, nicht sein eigenes Wohlbefinden. Menschen dagegen können nicht unabhängig von ihrem eigenen Wohlbefinden an für Andere da sein. Jesus hat das vorgelebt, am Deutlichsten am Kreuz.

Da wurde es mir, obwohl ich das in Worten schon oft selbst so ausgedrückt habe, erst richtig bewusst, wie ferne wir Menschen Gott wirklich sind. Wir KÖNNEN überhaupt nicht, auch nur im Ansatz, erfassen, wie Gott ist und wie seine Gedanken sind.

Die Ferne liegt aber nicht, wie oft angenommen wird, in dem Wert des Menschen und dem was der Mensch tut. Sondern einfach in dem SEIN Gottes, dem „Ich bin“, der so ferne ist und sich zum Menschen hinabneigt in einer unermesslichen Liebe, damit der Mensch eine „Antenne“ zu Gott findet. Dazu spricht Gott die menschliche Sprache und begibt sich auf die Wege, auf denen sich die Menschen befinden. Das heißt aber nicht, dass der Mensch darin Gott erkennen kann. Es sind nur Spuren von ihm.

Der Mensch hat also das Problem, dass er Vergleiche suchen muss. Er vergleicht sich mit den Spuren, die er wahrnimmt. Und denkt, wenn er etwas wahrgenommen hat, dann hätte er Gott gefunden.

Gott will aber etwas ganz Anderes. Er hat jedem Menschen „Talente“ mitgegeben, dass sie diese einsetzen, in seinem Namen – also mit dem Draht zu ihm, den Gott selbst gelegt hat.  Daran hapert leider alles. Denn Menschen versuchen immer Gott ähnlicher zu werden, anstatt zu erkennen, dass sie das überhaupt nicht können – um das zu tun, was sie können, wozu sie befähigt sind von Gott.

Und weil wir immer Maßstäbe ansetzen, die wir garnicht wirklich haben, wird das meistens ein sehr wackeliger Bau. Und da passt dann wieder mein Vergleich zu den Engeln.
Engel sind Wesen mit anderen Aufgaben als Menschen. Darum auch mit anderen Talenten ausgerüstet. Der Maßstab, den Menschen in der Geschichte vom Garten Eden dargestellt haben, ist nicht Gottes Maßstab, sondern der Menschen. Und darum kann man da auch die (gefallenen) Engel mit den (gefallenen) Menschen vergleichen. Denn an Gott kann sich weder ein Engel noch ein Mensch messen.

Gott hat die Menschen nicht aus dem Paradies (seine Gegenwart)  geworfen. Aber der Mensch ist aus dem Paradies in Abwendung zu Gott weggegangen und findet allein den Weg und die Tür zurück nicht mehr, weil er sich zu sehr an menschlichen Maßstäben festhält. Darum hat Gott zu allen Zeiten den Menschen zur Umkehr gerufen – zu Gott zurück, indem der Mensch sich Gott zuwendet und Ihn erkennt, wie Er dem Menschen entgegen kommt, auf dem Weg, auf dem dieser Mensch sich befindet. 

Gerade WEIL Gott so fern einem Vergleich mit dem Menschen ist, ist es ein unermesslicher Liebesbeweis Gottes, dass er sich immer wieder dem Menschen zuwendet und ihn sucht, indem Er dem Menschen entgegen kommt, auch wenn das ganz ganz unten ist.



Sonntag, 18. Dezember 2011

Engel sind Geschöpfe Gottes?

Die letzten Tage habe ich ein wenig über Engel nachgedacht. Ausgelöst wurden meine Gedanken durch einen Film wo ein Pastor in einer Art Traum den „Himmel“ erlebt. Da wurden Engel vorgestellt, die als ganz normale Menschen lebten. Menschen miteinander sozusagen gegenseitig als Schutzengel. Wie es dort dargestellt wurde, war die Vorstellung garnicht so abwegig für mich.

Danach habe ich angefangen über die Frage nachzudenken, wer oder was Engel überhaupt sind.

Ich erinnere mich, dass man früher von „dienstbaren Geistern“ sprach. Wenn Engel dann „Geister“ sind, dann haben sie eigentlich nicht, wie man es sich meistens vorstellt, einen speziellen Körper. Sie können dann in anderen Körpern sichtbar werden. Das würde dann auch wieder zu dem Film passen, und zu manchen Geschichten von Engel-Begegnungen.

Mir fiel dazu auch ein Bibelwort ein, das so, frei aus dem Gedächtnis, lautet: „Mancher hat ohne sein Wissen, durch gelebte Gastfreundschaft schon Engel beherbergt".

Nun kam mir heute ein Gedanke zu dem, wie es in christlichen Kreisen oft vertreten wird, Satan als gefallenen Engel. Da wird der gefallene Engel schon meistens zu einer Person gemacht.
Im Gespräch über die Herkunft von Engeln wurde mir früher vermittelt, dass Engel auch Geschöpfe Gottes sind.

Und da kam mir heute Morgen ein Gedanke, der meine Vermutung unterstützt, dass es mit der Erbsünde evtl. nicht so ist, wie viele Christen es sich aus der Geschichte vom Garten Eden vorstellen.

In der Geschichte ist der Satan (gefallener Engel und ebenfalls Geschöpf Gottes) ja eigentlich der Auslöser des Bösen. Gestraft werden in dieser Geschichte aber die Menschen. Weil zwei Menschen auf die Versuchung des anderen Geschöpfes hereinfallen, wird die ganze Menschheit als von Gott getrennt erklärt.

Wenn man davon ausgeht, dass Gott gerecht ist und derselbe bleibt zu allen Zeiten und ein liebender Gott, dann stellt sich mir doch die Frage, wieso nicht die Engel gestraft wurden statt der Menschen (?)

Zudem hat der gefallene Engel ja scheinbar alle Freiheiten, die Menschheit zu zerstören, wenn er diese auf seine Seite bekommt. Wäre Gott zu diesem Engel genauso konsequent gewesen, wie bei den Menschen, dann hätte er den Urheber des Bösen gleich vernichtet – und alles wäre anders ausgegangen – wahrscheinlich zumindest. Außerdem gibt es (in der Vorstellung der meisten Menschen) immer noch unzählige Engel, die im Himmel bleiben dürfen – obwohl ihre „Rasse“ oder „Artgenossen“ gegen Gott gesündigt haben – weitaus weitreichender, als es Menschen tun können. Während Gott die Menschen, die aus Unwissenheit gesündigt haben, gleich insgesamt verdammt hat und strenge Auflagen gibt, damit sie wieder in seine Nähe dürfen.

Vielleicht hat ja Jemand von euch, die ihr hier beim surfen mal Rast macht, eine noch ganz andere Vorstellung. Würde mich interessieren, welche Schlüsse Ihr daraus zieht. Damit möchte ich jetzt KEINE Diskussion über die Frage ob es Gott oder Engel überhaupt gibt. Bitte nur Antworten von Leuten, die eine bestimmte Vorstellung von der unsichtbaren Welt haben. Ich gehe davon aus, dass niemand die einzig richtige Vorstellung haben KANN. Aber wenn man Erfahrungen und Vorstellungen von mehreren Menschen zusammenfasst, kann man oft schon ein Bild bekommen, das der Wahrheit nahe kommt. 

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Widersprüchlichkeiten

Lange habe ich an der Frage herumgedacht, wie es sein kann, dass der Glaube, gerade auch im Christentum so unterschiedlich erlebt wird – oft auch schon widersprüchlich.
Schon in meinem eigenen Glaubensleben gab es viele „Kreuzungen“ auf dem Weg, an denen meine Richtung sich geändert hat. Trotzdem weiß ich im  Rückblick sicher, dass zu allen Zeiten, in meinem Leben mit Gott, Gott selbst am Werk war, und sich an und in meinem Leben „bewiesen“ hat.

Oft habe ich den Spruch angewandt, dass Gott dem Menschen auf dessen Weg entgegenkommt.  Trotzdem galt da immer noch eine Frage Gott, wie es denn sein kann, dass er oft so widersprüchlich handelt.

Menschen in unseren Breitengraden beurteilen Glaubenserfahrungen eigentlich immer nach dem Ergebnis. Das würde bedeuten, dass da wo Gott seine Wirkung sichtbar macht,  die Handlungen drumherum bestätigt werden – gleichbedeutend mit dem Urteil: das ist Gottes Wille.
Ebenso da, wo manches scheinbar schief läuft und für den Betrachter zum „falschen Ergebnis“ führt, wird es als Gegenteil von Gottes Willen beurteilt.

Nachdem ich in der letzten Zeit gerade wieder mit krassesten Beurteilungen, wie ich sie aus meiner schlimmsten Zeit in einer strengen Gemeinde kenne, konfrontiert wurde, wurde die Frage für mich wieder sehr aktuell. Denn ich ordnete diese Aussagen als „falsch“ ein, und versuchte, dem Menschen, der dieses auf diese Weise erklärte, zu zeigen, wo der Fehler liegt. Mit dem Ergebnis, dass dieser Mensch nur noch krasser auf seinen Grundsätzen herumreitet.

Heute wurde mir dann plötzlich bewusst, dass die Widersprüchlichkeiten im Glauben nicht bei Gott liegen, sondern bei den Menschen. Und der Kern der Antwort zu meiner Frage tatsächlich in meinem vielbenutzten Spruch liegt: Gott kommt dem Menschen auf dessen Weg entgegen.

Den Spruch würde ich jetzt noch ergänzen, dass  ein Mensch es nicht schafft, DIE WAHRHEIT insgesamt zu erfassen. Denn jeder Mensch hat seine eigenen Lebens-Hintergründe und Prägungen, die das Verständnis beeinflussen. Und das kann schon oft ganz krass gegensätzlich sein.

Wenn man es genau nimmt, so schafft sich jeder Mensch praktisch „seine eigene Welt“. 

Jesus hat ganz klar die Liebe an die Spitze der Gebote gesetzt. Die Gebote wurden so ausgerichtet von Gott, dass sie den Menschen, die die Gebote erhielten, die allgemein besten Ergebnisse erzielen könnten. Nur hat Jesus darauf hingewiesen, dass die Gebote nur als Hinweise gelten können. Der Kern der Gebote ist die Liebe. Und wenn die Liebe einmal ein anderes Ergebnis zeigt, als man es allgemein gewohnt ist, dann ist es dennoch „richtig“. Denn wichtig sei alleine die Liebe als Triebkraft.

Wo Menschen sehr fromm waren und nach den Geboten lebten, haperte es oft an der Liebe, weil  es nur noch darum ging, sich selbst als „gut“ darzustellen. Notfalls auch auf Kosten der „armen Sünder“.  Darum hat Jesus diese Frömmigkeit enttarnt als „Heuchelei“.
Da wo Menschen sich der Schwächen und Fehler bewusst waren, so dass sie meinten, keine Chance mehr zu haben – da zeigte Jesus ihnen durch Vergebung und Heilung, dass die Liebe die beste Antriebskraft ist. Und Liebe vermehrt sich, indem man sie weitergibt. Sichtbar wurde dies dort, wo ein Zöllner den Armen zurückgab, was er ihnen abgenommen hatte und eine Frau, die zum Tode verurteilt wurde, von Jesus befreit wurde – nur dadurch, dass Jesus gezeigt hat, dass das Einschneidende fehlt in dem Urteil: die Liebe.
Viele Christen pochen auf den Rat Jesu an manchen Stellen: „Gehe hin und sündige nicht mehr“. Auch das ist nur Jesu Liebe zuzuweisen. Es ist ein Rat, um nicht wieder in diese Lage zu kommen, wo man den Menschen ausgeliefert wird. Jesus hat kein einziges Mal gesagt: „Wenn du es doch tust, dann wird Gott dich bestrafen“– oder ähnliches.

Mir ist schon oft aufgefallen, dass solche Taten, die ich bei anderen kritisiert habe, irgendwann in anderer Form bei mir selbst auch auftauchte.  Das sehe ich nicht (mehr) als Strafe, sondern gerade zur Heilung. Damit ich lieben kann, weil ich selbst geliebt bin von Gott, so wie ich bin, mit allen Schwächen und Stärken.

Wenn Gott also jedem Menschen in „seiner Welt“ entgegen kommt, dann braucht es auch unterschiedliche Botschaften für diesen Menschen, damit es das Herz des Menschen erreichen kann.
Und wenn diese ganz persönliche Welt sich verändert in den verschiedenen Lebenssituationen, dann kann es vorkommen, dass im Rückblick Gottes Wirken und Reden auch widersprüchlich empfunden wird. Was aber nur widersprüchlich ist, das ist der Mensch in seiner jeweiligen ganz individuellen Welt. Gott ist Liebe. Und diese Liebe soll sichtbar werden in den Menschen und durch die Menschen. Das ist das Ziel und der Sinn, welchen Gott seinen Menschen mitgegeben hat. 

Und von daher gesehen braucht man auch die Bibel nicht mehr in einem „Kontext“ passend machen, damit man damit Menschen unter Kontrolle  behalten  kann. Sondern man kann forschen, in welcher „Welt“ das sich abgespielt haben mag,  damit die Liebe  Gottes an dem Ergebnis  sichtbar wird.

EINE Botschaft – viele Ereignisse, die diese weitertragen
Mir hilft diese Erkenntnis manche krasse Glaubensmuster einzuordnen. Wo Gott mir  solche verändernden Wege gezeigt hat, die mir das vermitteln, was ich jetzt weiß, da schafft er es auch bei anderen Menschen.  Da muss ich nicht auf Biegen und Brechen versuchen, meine Botschaft zu erklären, wo sie nicht verstanden wird. Da wo ein Mensch eine andere Sicht braucht und Gott selbst fragt, ist Gott selbst auch fähig, es seinen Menschen mitzuteilen.  Wenn ich getan habe, was in meiner Macht war (meine Gaben eingesetzt) dann darf ich meinen weiteren Weg gehen, ohne die Sorge, irgendetwas nicht richtig angebracht zu haben, und deshalb Irrwege verschuldet zu haben. Letztendlich hat Gott seinen Plan, den kein Mensch jemals wirklich begreifen kann – dem aber Menschen lernen können zu vertrauen, in jeder Lebenslage, weil es Gott immer darum geht, die Liebe sichtbar zu machen.