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Dienstag, 7. Februar 2017

Was das Herz wünscht ...

In einem Büchlein, das ich vor ungefähr fünfzehn Jahren noch vom Oncken-Verlag gekauft hatte, sind für jeden Tag drei Bibelverse für ein ganzes Jahr eingetragen. Ich benutze dieses Büchlein zwar nicht regelmäßig, aber es liegt im Wohnzimmertisch bereit, so dass ich es immer mal wieder hervorhole, um über den jeweiligen Bibelvers des Tages nachzudenken. So auch heute. Und heute stand am Anfang der Vers: "Habe deine Lust am Herrn und er wird dir geben, was dein Herz wünscht", aus Psalm 37,36.

Mein Herz hat immer Wünsche. Manchmal finde sogar ich selbst mein Herz unverschämt. Weil ich eigentlich alles habe, was ich zum Leben brauche. Sogar noch viel mehr, als ich brauche. Und immer noch empfinde ich an vielen Stellen Mangel. Ich denke, das beinhaltet das Menschsein einfach. Vielleicht hat das etwas mit der "Ewigkeit" zu tun, , die Gott, nach dem biblischen Buch "Prediger" (Kohelet) in Prediger 3,11 ins Herz der Menschen gelegt hat. Dass der empfundene Mangel eigentlich nur die Sehnsucht nach der Nähe zu Gott beinhaltet.

Aber bekomme ich wirklich alles, was mein Herz wünscht? Was bedeutet eigentlich, die "Lust am Herrn" zu haben? Es ist natürlich leicht zu sagen, wenn man nicht das bekommt, was man sich wünscht, dass man dann eben nicht "die Lust am Herrn hatte". Quasi als Belohnung, dass du deine Lust am Herrn hast, bekommst du dann das, was du dir gerade wünscht?

Jemand hat mir mal bei einer ähnlichen Frage gesagt: "Es kommt nicht so sehr darauf an, dass du alles richtig machst, sondern dass du mit aufrichtigem Herzen zu Gott kommst". Und dieses Prinzip habe ich dann tatsächlich auch mehrfach in der Bibel gefunden. Besonders auch bei dem Propheten Elia, über den ich auch in meinen Blogs  (den Link hinter diesem Text anklicken, dann findest du die Beiträge in der Suchfunktion dieses Blogs) immer mal wieder meine Gedanken aufgeschrieben habe.

In vielen Beispielen von Begegnungen mit Gott zu den Menschen wird es deutlich, dass die Wünsche des Herzens gesteuert werden können, wenn dabei Gott an erster Stelle steht. Und das Schöne an der Sache ist, dass Gott sogar dann den Mangel an meiner "Lust am Herrn" ausgleicht, wenn meine Wünsche sehr viel menschliches enthalten.

In meiner jetzigen Situation merke ich, dass ich mich manchmal in meinen Wünschen verliere. Aber weil ich schon sehr lange mit Gott lebe und eine vertraute Beziehung zu ihm habe, suche ich in diesem Sumpf von Wünschen immer wieder nach Gott. Weil mir ohne ihn noch viel mehr fehlt, als in meinen irdischen Wünschen. Und besonders an dieser Stelle erfahre ich zuerst die Erfüllung. Wenn dann Gott mich und mein Bewusstsein erfüllt, sind viele Wünsche nicht mehr so wichtig. Und trotzdem erfüllt er mir noch etliche der ganz und gar irdischen Wünsche. Interessant finde ich dabei, dass in solchen Zeiten die Erfüllung meiner Wünsche meinem Herzen eine ganz andere Botschaft senden, als die Erfüllung des eigentlichen Mangels, der die Wünsche ausgelöst hat. Denn besonders deutliche Gebetserhörungen signalisieren mir meistens etwas ganz anderes, als das Füllen eines irdischen Mangels. Viel mehr zeigen sie mir immer wieder, dass Gott mit mir ist und mir mehr gibt, als ich brauche. Und dass die vielen Wünsche nicht wirklich wichtig sind und deren Erfüllung mich glücklich machen.

Jesus hat es übrigens ähnlich ausgedrückt wie der Psalmdichter: "Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit. Dann wird euch alles andere zufallen" (frei zitiert nach Matthäus 6,33)

Sonntag, 29. Januar 2017

Ein bisschen Frühling ...

... kann man sich nun schon mal ins Haus holen. Auch wenn es draußen noch eindeutig Winter ist. Darum habe ich mich vor zwei Tagen im Discounter auch mal bedient ...

Die Narzissen (wir nannten die früher "Osterglocken) faszinieren mich dabei immer wieder. Zuerst  ist das nur ein unscheinbares Bündel von Stängeln. Und wenn sie ins Wasser gestellt werden, kommen herrlich leuchtende Blüten hervor.

Vor einer Woche habe ich meinen 66sten Geburtstag gefeiert. Wenn man Udo Jürgens glaubt, dann fängt dann das Leben ja erst an. Ich würde es eher vorsichtiger ausdrücken. Dass da die dritte Phase des Lebens anfängt. Zu den Senioren wird man oft schon ab 55 gezählt. Aber wenn man zwischendurch noch zweifelt, ob man dazu gehört, dann ist mit 66 ziemlich klar, dass man mitten drin steht. 

Auch da habe ich mit einigen Geschwistern wieder einmal ein paar Fotos angeschaut, die mir im Laufe der letzten Monate aufgefallen sind. Es ist interessant, sich zu erinnern, dass da noch Zeiten waren, in denen man die Welt ganz anders wahrgenommen hat, als man es jetzt gerade tut. 

Auch auf  einer sozialen Webseite, mit "F" werden gerade haufenweise Fotos gezeigt von meinem Geburtsort, in dem ich jetzt wieder wohne. Alles hat sich verändert. Die Städte, die Menschen, ich selbst. Man kann beim Anschauen der alten Fotos Menschen treffen, die man früher in der Schule kannte und dann viele Jahrzehnte nicht gesehen hat. Erinnerungen werden wach, und man fragt sich: war das wirklich ich, die dieses alles erlebt hat? Eine frühere Klassenkollegin, an die ich mich noch erinnern konnte und sie an mich, wohnt jetzt in England. An manche erinnere ich mich gar nicht, aber dadurch, dass wir in die gleiche Schule gingen und den gleichen Klassenlehrer hatten und das auch mitteilen, merken wir, dass wir uns früher mal irgendwann gekannt haben. 

Und in den Knochen merke ich auch, dass ich nicht mehr so beweglich bin. Es quietscht und eiert im Gebälk. Man lernt Sprüche, die dieses ausdrücken, wie: "Wenn ich morgens aufwache und nicht irgendwo was weh tut, dann bin ich tot" ....oder: "Ich bin nun in dem Alter, wo ich dann, wenn ich meine Schnürsenkel an meinen Schuhen zubinde, überlege, was ich gerade auch noch dort tun kann, wenn ich schon mal da unten bin".

Naja - also bin ich jetzt ganz bestimmt in meinem dritten Lebensabschnitt (Herbst?) angekommen und habe immer noch die Hoffnung, neue Abenteuer zu erleben. Umgestellt habe ich meine neue Wohnung auch schon zwei Mal, seit ich hier wohne (10 Monate). Ich bin gespannt, was sich noch alles verändert, bis die Zeit für mich ausläuft und stehen bleibt. 

Freitag, 16. Dezember 2016

Die Souveränität Gottes…

**(s. Anmerkung am Schluss dieses Textes)

…ist ein beliebtes Thema bei vielen Menschen. Wenn man versucht, sie zu erklären, dann merkt man oft nicht einmal, dass man damit gerade seine Souveränität widerlegt. Man kann nichts, was Gott ausmacht, mit menschlichen Begriffen erklären. Er steht darüber.

Das, was Menschen von Gott im irdischen Leben wahrnehmen können, sind bestenfalls Spuren von ihm. Da der Mensch aber dazu neigt, Dinge für sich selbst (be)greifbar zu machen, um einander zu kontrollieren, machen Menschen, meist eher unbemerkt, die Spuren, welche sie wahrnehmen, zu dem „einzig wahren Gott“, und setzen dies als Gesetz  als Maßstab der Gotteserkenntnis für alle Menschen. Sogar die Bibel kann auf diese Weise zu einem Götzen werden.

Aussagen, wie „Gott hat die Naturgesetze gemacht, also unterwirft er sich auch den eigenen Gesetzen“ stimmen so nicht. Wenn Gott innerhalb von Gesetzen agiert, dann nur dort, wo er den Menschen zeigt, wie sie mit seinem Handeln umgehen können. Er macht quasi seine Handlung oder Möglichkeiten für den (einzelnen) Menschen (be)greifbar. Handeln kann und tut Gott aber unabhängig von den Gesetzen.

Ebenfalls eine beliebte Aussage von Menschen ist „man bastelt sich seinen Gott so, wie man ihn haben will“. Damit will man beweisen, dass man „falsch glaubt“, wenn jemand seine Gotteserfahrungen schildert, und damit das eigene Handeln erklärt.  Ich denke und beobachte, dass Gott den (einzelnen) Menschen auf ganz unterschiedliche Weise begegnet und auch ganz unterschiedliche Botschaften sendet. Jeweils auf der „Schiene“, auf der sich dieser Mensch gerade befindet und so, wie dieser es verstehen kann.  Damit vermute ich auch, dass eine Vision, die man im Beisein von anderen Menschen bekommt, nur von dem Empfänger der Botschaft wahrgenommen wird. Auch, wenn sie von dem Empfänger scheinbar von den Augen gesehen werden.

Man kann also als Mensch die Gotteserfahrungen anderer Menschen nicht beurteilen, ob sie „richtig“ (wahrgenommen) wurden, oder nicht. Das ist alleine Gottes Part. Und selbst, wenn ein Mensch zunächst auf falscher Spur läuft, lässt Gott nicht locker, seine Botschaften solange auszusenden, bis der Mensch es versteht. Soweit ich das beurteilen kann, beobachte ich immer mal wieder, dass da, wo der Mensch wirklich Gott sucht, und sich nicht nur auf bestimmte Zeichen konzentriert, er Gott auch irgendwann findet. Ich denke sogar, dass ein sicheres Zeichen, dass jemand Gott auf irgendeiner Weise begegnet ist, sich dadurch auszeichnet, dass man diese Erfahrung nicht vollends erklären kann.  Mir persönlich geht es meistens so, dass wenn ich solch eine Erfahrung versuche zu schildern, ich im Nachhinein den Eindruck habe, dem Erlebnis damit den eigentlichen Sinn entzogen habe. Weil die Botschaft für mich persönlich bestimmt war, und nicht für die Gesamtheit gilt.

So halte ich auch die Aussage „die beten einen anderen Gott an, als wir“, für falsch.  Auch, wenn die Art des Glaubens verschiedener Menschen sich in den Aussagen gleichen oder aber sehr unterschiedlich klingen, ist das kein wirklicher Hinweis darauf, ob man damit von Herzen „Gott“ meint. Gott sieht das Herz des Menschen an und beurteilt danach sein Handeln.

Überhaupt meine ich, dass die gegenseitigen Beurteilungen des Glaubens eher eine gewisse Unsicherheit des Glaubenden darstellen. Man will anhand der Abgleichung des persönlichen Glaubens mit dem der anderen sicher stellen, dass man „richtig“ ist. So eine Art unverrückbares Fundament, auf das man bauen will. Das wirklich sicherste Fundament ist aber nur bei Gott selbst. So glaube ich, dass Menschen, die von Gott selbst berührt sind, sich dadurch auszeichnen, dass sie ihren eigenen Glauben von anderen Menschen hinterfragen lassen können, ohne dass damit der eigene Glaube ins Wanken gerät.

**Anmerkung zum gesamten Text:  Man beachte beim Lesen Redewendungen, wie: „ich denke“ oder „ich beobachte“ etc., dass diese Aussagen keine feststehenden Behauptungen sind, sondern rein persönliche Meinung, welche dem Leser offen lassen, diese für sich selbst als „richtig“ oder „falsch“ einzuordnen..


Freitag, 9. Dezember 2016

Pentatonix, eine tolle A Cappella Band

Diese Musiker habe ich erst seit Kurzem bei Youtube gefunden und sie sofort zu meinen neuesten Favoriten gemacht. Toll ist, dass sie ohne Instrumente auskommen und trotzdem so klingen, als wenn welche dabei wären. In den meisten Videos kann man ihre Technik gut anschauen.


hier noch ein Weihnachtslied



Samstag, 26. November 2016

Träume gegen Realität

Zwei meiner Schwestern wollen mich dazu animieren, mit ihnen Computerspiele über das Internet zu machen. Bisher habe ich alle Spiele abgelehnt, weil diese Scheinwelten nicht so mein Ding sind. Nun will ich einfach mal schauen, ob das anders ist, wenn "am anderen Ende" Menschen sind, welche mir nahe stehen.

Seit längerer Zeit mag ich auch nur noch Bücher lesen, die einigermaßen realistisch sind. Früher habe ich aber eher die romantischen (kitschigen) Geschichten geliebt. Wenn ich jetzt solch ein Buch mal wieder in die Finger bekomme, die ich früher so sehr geliebt habe, kann ich meine Vorliebe damals heute gar nicht mehr nachvollziehen.

Ich nehme an, dass es daran liegt, dass ich früher sehr viel in diesen Scheinwelten gelebt habe. Ich habe sie mir erträumt, wenn die reale Welt mir zu düster erschien. Je nachdem, wie schön oder nicht schön gerade meine reale Welt mir erschien, desto mehr oder weniger erschuf ich mir meine eigene romantische Welt dazu. Irgendwie hat das zu manchen Zeiten auch geholfen. Oft wurden meine Traumwelten auch untermalt mit schöner Musik, wenn ich real gerade welche hörte. Verschiedene Melodien hatten auf mich den Effekt, dass sie meine Realität etwas rosiger färbten. Trotzdem haben sich zu keiner Zeit die Grenzen zwischen der Realität und der Traumwelt so verwischt, dass ich den Unterschied nicht mehr wahrnehmen konnte.

Dass dies bei mir heute nicht mehr so funktioniert, liegt wahrscheinlich daran, dass die Realität mir sämtliche romantischen Träumereien widerlegt haben. So manche reale Situation, die ich zunächst mit meiner "rosa Brille" wahrgenommen habe, hat  sich im Laufe der Zeit als graue und harte Wirklichkeit herausgestellt. Ich habe gelernt, zu kämpfen - in dieser grauen Wirklichkeit. Obwohl ich früher immer davon überzeugt war, dass ich absolut nicht der Kämpfertyp bin.

Manchmal wünsche ich mir heute nochmal ein klein wenig diese Traumwelten zurück. Aber es geht nicht mehr. Sie sind untergegangen in der steinigen Realität. Und so befasse ich mich nun auch am Liebsten mit Geschichten, in denen Menschen zu Überwindern werden. Da, wo man sich am liebsten in eine schützenden Höhle verkriechen würde, wenn man daran denkt, selbst in dieser Geschichte zu leben, da erfreut es mich, wenn Menschen es schaffen, die Steinwüsten zu überwinden und Oasen des Friedens zu finden. Frieden, der sich nicht nur im Traum erleben lässt, sondern der real ist, ohne durch eine rosarote Brille zu schauen.