Eines Tages sprach der Herr zu mir: "Du sollst fliegen lernen!"
Ich lernte, alles loszulassen, was mich hinderte, und ich konnte fliegen.
Eine tolle Erfahrung - unbeschwert von dem, was runterzieht und unbeweglich macht.
Freiheit, Weite und Abstand zu dem, was belastet.
Fliegen ist seitdem Realität für mich.
Wenn ich das jetzt so stehen lasse, ohne irgendwelche Fußnoten, dann weiß ich schon, in welchen Schubladen ich lande.
Die Einen sortieren mich zu den Drogensüchtigen oder stecken mich in die Klapse. Manche sagen gleichmütig: "träum weiter", und klopfen mir gönnerhaft auf die Schulter.
Fromme Menschen werden unterschiedlich urteilen. Entweder bin ich charismatisch geprägt oder gar von Teufel besessen. Vielleicht habe ich auch etwas von den "östlichen" Religionen in die reine christliche Lehre einfließen lassen, und bin demnach eine Gefahr für die "echten Christen".
Vielleicht gibt es auch solche, die tatsächlich verstehen, was ich erlebe. Von diesen wird ein großer Teil mit den eigenen Erfahrungen verglichen, und danach beurteilt. Das, was zu den eigenen Erfahrungen passt, ist "richtig". Wenn es nicht passt, oder gar gegen das spricht, wie man selbst die Bibel versteht, dann wird man "aussortiert" - am Liebsten gleich in die Hölle.
Wenn ich dann tatsächlich "richtig" befunden werde, werde ich vielleicht auf einen Sockel gestellt, als Vorbild für Alle, die noch nicht fliegen können. Ich werde aufgefordert, eine "Gebrauchsanweisung" herzustellen, damit man sich daran orientieren kann. Wenn es dann klappt, werde ich zum Mentor gewählt, und werde vielleicht sogar berühmt. - Nur leider merkt dann kaum jemand, außer mir selbst, daß ich dabei selbst das Fliegen wieder verlerne. Und irgendwann funktioniert auch die Gebrauchsanweisung nicht mehr.
Eigentlich möchte ich aber einfach nur weiter fliegen, höher und beschwingter, unbeschwert.
Ich habe keine Gebrauchsanweisung. Und es wird mich auch Keiner fliegen sehen können. Trotzdem weiß ich, daß es funktioniert.
Es geht nicht nach einem Muster und nicht mit einem "Motor", der in einer bestimmten Weise behandelt werden muß. Es funktioniert auch nicht "abgehoben", so daß ich nicht mehr wirklich unter den Menschen weile, aber irgendwo in höheren Sphären. Ich kann mit beiden Beinen auf der Erde sein, und trotzdem fliegen. Ich muß dazu auch nicht einer bestimmten Religion oder sonstiger Gruppe von Menschen angehören. Dazu gehört das Loslassen von den Dingen und Menschen, die mich fesseln wollen.
Als "Antrieb" benötige ich nur die Beziehung zu Gott selbst. Er in mir und ich in ihm - frei und unbeschwert. So kann ich fliegen - unsichtbar - und aus Gottes Vogelflug-Perspektive mein Leben leben - mit allen meinen Sinnen.
Die Menschen, die das Fliegen auch erleben, aus der gleichen Quelle heraus, die werden mit mir schwingen. Frei durch die Lüfte. Einzig und allein verbunden mit Gott. Die "Kondensstreifen" schwingen kreuz und quer - jeder seine eigene Bahn. Wir werden gemeinsam anschauen beim Fliegen und staunen und uns miteinander freuen, an dem großen Gott, der uns erschaffen hat und die Freiheit geschenkt hat - zum Fliegen.