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Sonntag, 4. September 2011

Werkzeuge Gottes - wer braucht wen?

Im Zuge meiner Gedanken über das "Heilig-Sein" erinnere ich mich an ein "Gemeinde-Forum", so ziemlich am Ende meiner Zeit, die ich noch im Norden wohnte. Da hatte mich (und andere Gemeinde-Mitglieder) ein Leitsatz fasziniert, der so etwas lautete: "Gott hat sich selbst abhängig gemacht von seinen Menschen, um sein Werk voranzutreiben".

Der Gedanke ist natürlich zunächst einmal faszinierend. Der unendliche Gott beschränkt sich auf begrenzte Menschen, um sein Werk zum Gelingen zu bringen. Vor Allem erfüllt dieser Ausspruch seinen Zweck: Menschen anzureizen, verantwortlich zu arbeiten, und damit in die Gemeinde "Leben" zu bringen.

Aber er stimmt nicht, dieser Satz. Menschen sind abhängig von Gott, damit überhaupt irgendetwas gelingt. Und Gott läßt Menschen mitwirken in seinem großen Werk, damit diese erkennen, daß ihr Leben, und ob es gelingt, abhängig ist von Gott.

Gott führt sein Werk auch ganz alleine aus, wenn Menschen unabhängig von ihm Mist bauen. Und wenn nötig führt er es auch durch Menschen aus, die genau das tun, was nicht "richtig" ist. Gott schafft es auch, aus Feinden Freunde zu machen, wenn es seinem Werk dient. Er schafft es auch, aus Trümmern ein Haus zu bauen, wenn die Trümmer entstanden sind aus dem Werk von Menschen.

Ich glaube auch, daß Gott es will, daß es den Menschen gut geht. Dazu benötigt der Mensch aber die Hinwendung zu Gott. "Ich will dich mit meinen Augen leiten" (Psalm 32,8) beinhaltet den Hinweis, daß das Blicken in die "Augen Gottes" zeigt, was uns zu einem "guten Leben" verhilft.

Und das ist ganz unabhängig davon, ob es uns, nach menschlichem Ermessen "gut" geht. Gott schafft sein Werk. Es ist eingespannt in die ganze Schöpfung, und er benutzt diese so, daß sein Ziel erreicht wird.

Menschen sehen ihr Gelingen des Lebens oft in äußerlichen Zeichen: Gesundheit, Wohlstand und Kraft. Diese Zeichen erfüllt Gott den Menschen auch oft, wenn sie seinem Werk dienlich sind. Gott kann aber genausogut kranke und arme und kraftlose Menschen gebrauchen, welche große Werke tun können - ohne Einsatz von menschlichen Kräften. Und er kann bewirken, daß diese Menschen, die sichtlich in eingeschränkten Verhältnissen leben, glücklicher sind, als solche, die alles haben, was man meint sich wünschen zu können.

Dieses Geheimnis erfährt man erst, wenn ein Mensch seine Blickrichtung von sich selbst weg - hin auf die "Augen Gottes" lenkt. Das kann nur jeder Mensch für sich selbst erfahren. Erst in dem Blick in Gottes Augen kann man erkennen, wozu ein einzelnes Leben "gut" ist. Der Schlüssel, diesen Blick zu erkennen und verstehen, liegt darin, von sich selbst, und dem, was es im Allgemeinen ausmacht, wegzulenken - auf Gott zu. Das kann geschehen, indem man ganz einfach Gott anspricht, da wo man gerade ist, und seine Wünsche vor ihm ausspricht.

Es ist oft schwer, von dem menschlichen Denken aus, zu den "Augen Gottes" zu finden. Es gibt auch keine Gebrauchsanweisung dafür, die man abarbeiten kann. Man muß es einfach nur tun - wenn man es will.

Und Gott kommt einem da entgegen, wo man gerade steht. Selbst dann, wenn es noch ein weiter Weg ist, bis man erkennt, daß Gottes Augen längst anwesend waren und geleitet haben, wie er versprochen hat. Gott verwirft  nicht, wenn jemand sich danach sehnt, seine Augen zu erkennen. Von außen kann das kein Mensch wirklich erkennen und schon garnicht beurteilen. Denn "der Mensch sieht, was vor Augen ist. Gott aber sieht das Herz an".