Seit einiger Zeit ist für mich das "Bild" von Gott weniger in der Dreieinigkeit zu sehen. Es hat mal jemand das Bild der Welle in dem Ozean gebracht, welches für mich schlüssiger scheint.
So ist Gott der Ozean, aus der Leben in Form von Wellen (unterschiedlicher Größe) mit einem Körper zum irdischen Leben "erweckt" wird.
Psalm 90 beschreibt es auch so, daß die Menschen einen (ich nenne es jetzt mal) "Wellenschlag" auf der Erde weilen, und Gott dann ruft "kommt wieder zu mir zurück". Ich finde dieses Bild sehr schlüssig und es passen auch bis jetzt die meisten biblischen Aussagen, die mir eingefallen sind beim Nachdenken, da hinein.
Im Gespräch mit einem lieben Menschen haben wir festgestellt, daß wir vereinzelt auf die Erde kommen, mit dem Ziel zum "Wir" (auch dazu passt die Welle gut) Die Liebe Gottes, die ihn auszeichnet, treibt immer zum "Wir". So hat es auch Jesus als Merkmal genannt, daß man daran die Menschen erkennen kann, die bewußt mit Gott leben.
Nun kamen mir heute auch Gedanken zum Thema "Leiden":
Wenn unser Ursprung im "Ozean" ist, und damit der Kern unseres Lebens in der "Welle" - dann ist das Materielle, was unser Bewußtsein "Leben" ausmacht, nicht wirklich das Leben, sondern nur ein "Bild" davon.
Unser Ziel des Lebens ist das "Wir" getrieben von der "Liebe".
In dem Moment, wo ich mir das bewußt mache, dürfte alles, was "nur" das irdische Bewußtsein ausmacht, zweitrangig werden.
Wenn dann also die Liebe zum Wir den Sinn des Lebens ausmacht, kann man theoretisch in diesem Bewußtsein auch mit Freude leiden - für den Anderen.
Damit wäre dann auch erklärt, warum Lebewesen sich gegenseitig töten können und das trotzdem von Gott als "Liebe" empfunden werden. Denn den Ursprung, die Welle aus dem Gesamt-Ozean, den vernichtet niemand. Der kehrt zurück zum Gesamten. Wenn also ein Lebewesen als Nahrung für den anderen gestorben ist, dann hat er nur das "Wir" gefördert - und damit aus Liebe dem Leid einen Sinn gegeben.
Damit ließe sich auch nicht mehr anhand eines "Kataloges" feststellen, wann jemand aus Liebe gehandelt hat oder nicht. Solange derjenige das Wir mit Liebe als Ziel hat, kann etwas "gut" sein, auch wenn es schlecht aussieht. Den wirklichen Antrieb kann aber nur Gott feststellen und beurteilen.
Auf den Ursprung kommt es an. Auch auf den Ursprung der Taten und dem, was einem selbst passiert. Wenn es jemandem "dient", hat es Sinn - selbst wenn es für den Betrachter sinnlos aussieht.
Das kann ich jetzt unendlich ausführen, mit "wenns". Und das erklärt mir auch, wieso wir nicht über andere richten sollen, und das auf uns selbst zurückfällt. Denn womit ich den anderen richte, das wirft ein Urteil auf das, was ich selbst tue, und das Motiv dazu. Das kann in dem Moment positiv aussehen, aber negativen Ursprung haben - also nicht greifbar für den Betrachter.
Naja - das spinne ich jetzt noch ein bißchen weiter ...