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Montag, 17. Februar 2020
Laute und/oder leise Töne
Sonntag Morgen beim Frühstück hatte ich die Balkontüre offen, weil es ziemlich milde ist.
Zunächst war es einfach nur der Wind, den ich von außen her als Veränderung wahr nahm. Dann begannen die Kirchenglocken zu läuten. Weil die Kirche direkt etwa 150m Luftlinie nebenan von meiner Wohnung ist, waren sie natürlich ziemlich laut.
Irgendwann, vielleicht nach etwa 5 Minuten, hörten sie auf, und (erholsame) Stille trat auf. In diesem Moment konnte ich sogar die Stille wahrnehmen und sie bewegte mich, darüber nachzudenken.
Die anfängliche Stille hatte ich zunächst ganz einfach als gegeben registriert. So ist es eben meistens am Sonntagmorgen. Dann setzte das Laute ein, das man nicht überhören konnte, von meiner Position aus. Nachdem die lauten Töne aufgehört hatten, konnte ich die Stille förmlich spüren.
Ich dachte darüber nach, wieso die Kirchenglocken läuten. Sie sollten die Menschen aufwecken und möglichst dazu bewegen, in die Kirche zu gehen. Diese Art zu bewegen ist sehr menschlich. Lautstärke kann man meistens nicht überhören. Außer man ist völlig taub oder hat Klappen vor den Ohren.
Menschen wählen also eher laute Töne, um eine wichtige Botschaft zu überbringen.
Mir kam (mal wieder) die Geschichte von Elia in den Sinn (1. Könige 19,12), wo Gott ihm nach einem effektiven Spektakel zeigt, dass von Gott eher die leisen Töne kommen, die von außen oft nicht einmal wahrgenommen werden können. Aber welche direkt ins Innere des Menschen (Herz) treffen können.
Das brachte mich zu dem Ergebnis: von Gott kommen die leisen Töne … solche, die ins Herz treffen.
Um diese wahrnehmen zu können, braucht es eine Herzenshaltung, die auf Gott ausgerichtet ist, oft eher dort zu finden, wo der Trubel und der Lärm des Alltags ausgegrenzt werden kann - in der Stille. Aber auch da, wo das Herz eines Menschen Gott zugewandt ist, findet Gott den Weg in Zentrum dieses Menschen - dort, wo (scheinbar) der Lärm das Leben dominiert.
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