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Samstag, 30. April 2016

Rentnerin

Nun bin ich schon seit einem Monat Rentnerin. Es ist ein völlig neues Gefühl, so zu leben, dass nur ich für mich selbst bestimme, wann ich wo und wie etwas tun muss. Das ist ein Zustand, den ich mir in der Zeit der Arbeit oft herbei gesehnt habe. Und wenn ich mal im Urlaub kurze Zeiten hatte, in denen ich ähnlich leben konnte, war es ganz anders, als es jetzt ist.

Jetzt ist das einfach Alltag. Ich kann es genießen. Aber nicht als etwas Besonderes, sondern als Alltag. Irgendwie weiß ich noch garnicht, was ich fühle. Es ist gemischt aus genießen und ratlos sein, was ich denn so machen sollte. Heißt - ich muss mich an diesen Zustand erst einmal gewöhnen. Und das geht offensichtlich nicht so schnell.

Ich lese wieder mehr und schreibe auch in verschiedenen Foren. Wobei mir nicht mehr so viel zu schreiben einfällt, wie früher. Darum ist es gut, nicht nur ein Forum zu haben. Manche Themen kann man in einem neuen Forum wieder ganz neu angehen. Solche, die man früher schon mal behandelt hat und wo sich die Erfahrung um die Themen inzwischen anders entwickelt hat. So werden alte Themen wieder neu.

Die Wohnung sieht inzwischen auch wohnlich aus. Obwohl viele Dinge einfach mal nur einen Platz bekommen haben, um herauszufinden, wieviel Platz man insgesamt für alles braucht. Alles ist eigentlich noch in dem falschen Fach. Aber das sortiere ich so nach und nach. Keiner treibt mich mehr. Das ist toll - und doch irgendwie ungewohnt. Manche Tage gammel ich einfach nur so herum.

Aber noch bin ich nicht bereit, mir feste Aufgaben zu suchen, in Kirche oder im privaten Umfeld. Ich merke, dass ich sie noch brauche, die Zeit, in der ich mich treiben lasse. So lange, bis ich feste Aufgaben entspannt erledigen kann, ohne in Stressgefühle zu geraten.

Meine Wohnung liegt mitten im Ort. Aber in einer verkehrsberuhigten Zone. So ist es nicht lauter, als in meiner vorigen Wohnung - eher sogar weniger laut. Von meiner Wohnung aus kann ich das muntere Treiben z.B. an Markttagen anschauen - oder auch ganz ruhig dasitzen und die Vögel zwitschern hören. Kann mal eben die Treppe runter gehen und etwas einkaufen. Zum Arzt brauche ich nur zwei Stockwerke tiefer gehen. Den brauche ich ja nun, nach jahrelanger Ärzte-Abstinenz, seit meiner Herzattacke im November, schon alleine um die Medikamente verschrieben zu bekommen.

Letzte Woche musste ich auch spontan zum Augenarzt, da sich in einem Auge irgendwas gelöst hat. Was aber nicht so schlimm sein soll. Einen kleinen runden Schatten habe ich jetzt allerdings im rechten Auge, der immer mitwandert mit meiner Pupille. Ist ähnlich nervig wie der Tinnitus im Ohr. Aber hoffentlich gewöhne ich mich irgendwann daran. Denn der Schatten bleibt mir, sagte die Augenärztin.

Also gewöhne ich mich gerade echt daran, wie es ist, älter zu werden, mit den immer fortschreitenden Einschränkungen. Daran anpassen will ich nun auch meine Haarfarbe. Da habe ich natürlich die letzten Jahre immer mit Farbe nachgeholfen. Nun dachte ich, dass der Ortswechsel eine gute Gelegenheit wäre, die Haare natürlich herauswachsen zu lassen. Habe, damit der Übergang nicht so krass wird, noch ein wenig Aufheller benutzt - als letzten Eingriff in die Farbe. Nun bin ich wenigstens auf dem Kopf dreifarbig. Dachte zuerst, dass ich so garnicht raus kann. Aber da mich hier kaum jemand kennt, habe ich es doch gewagt, ohne Kopfbedeckung raus zu gehen. Und dabei habe ich festgestellt, dass bei vielen Frauen die Haarfarbe ähnlich aussieht wie bei mir. Also, in meinen alten Wohnort fahre ich erst wieder zu Besuch, wenn die Farben einheitlich herausgewachsen sind. Hier bin ich nun eben so, wie es gerade ist.

Naja - für heute fällt mir gerade nichts Gescheites mehr ein. (Wobei ich nicht behaupten will, dass mein Geschreibse hier gerade gescheit wäre).
 Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende.

Bin bis jetzt noch froh, dass ich die Wochenenden noch bemerke. Wie gut, dass ich einen Computer habe, der mich jeden Morgen neu aufklärt, was für ein Tag gerade ist.

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