Im Forum tauchen immer mal wieder Fragen auf, wie man Gott
hören oder spüren kann und wie man so manche Dinge glauben kann, die man
überhaupt nicht nachprüfen kann.
Gottesbegegnungen im alltäglichen Leben sind für viele schwer
verständlich. Es ist auch schwer zu beschreiben. Weil es eine Sphäre
beschreibt, die außerhalb unserer irdischen Sinne ablaufen.
So habe ich in der letzten Woche wieder einmal um Fragen in
diese Richtung ausgetauscht und dabei selbst wieder so manche Gedanken bewegt.
Und nun habe ich heute so etwas wie eine Gottesberührung
erfahren. Und zwar eine solche, die nicht einfach ein Wunder zu einem ganz
bestimmten Ereignis darstellt, sondern einfach die Zusage Gottes an mich und
gleichzeitig Antworten zu manchen Fragen, die ich habe. Äußerlich hat sich
nichts geändert. Und trotzdem weiß ich mich berührt und verstanden von Gott,
weil er mich gehört hat und darauf eingegangen ist.
Weil da so viel zusammenkam, was alles passte und quasi wie
ein Mosaik funktionierte, möchte ich das mal beschreiben. Vielleicht kann so
mancher das ja nachvollziehen und Fragende dabei feststellen, wo der Punkt
liegt, dass ich etwas erfahre, was manche meinen, nicht erfahren zu können.
Letzte Nacht hatte ich zwischendurch eine Wachphase, in der
ich nicht wieder einschlafen konnte. Wie das Nachts oft ist, kamen mir gerade
mal wieder die negativen Dinge meines momentanen Lebens ins Gedächtnis. Ich
redete, wie ich es seit Jahren gewohnt bin, darüber mit Gott. Mein momentan größtes Problem ist für mich
unverständlich, weil ich da schon oft Hilfe von
Gott erfahren habe, aber jetzt scheint es irgendwie so, als wenn es ihn
nicht wirklich interessiert. Ich habe
ihn schon mehrmals gefragt, was ich jetzt falsch mache. Dazu kommt mir
natürlich auch die Antwort, dass ich vertrauen kann, wenn ich (noch) nichts von
Hilfe sehe. Weil Gott schon zur rechten Zeit eingreifen wird. Aber ich lebe nunmal in dieser Welt, in der
das Problem ein Problem ist. Auch wenn Gott es anders sehen sollte. – Etliche Aber’s
habe ich auf Lager. Wobei ich im Gespräch mit Gott auch auf viele der Aber’s eine
Antwort habe. Aber trotzdem bleiben immer noch welche übrig…
In der Nacht sieht alles noch etwas dunkler aus, als am Tag.
Irgendwann bin ich darüber eingeschlafen.
Wobei natürlich auch am Morgen noch so etwas wie ein „Kater“
nach dem problematischen Nachtgespräch übrig blieb.
Aber schon bei einer kleinen Lesung nach dem Frühstück entstanden
gute Gedanken zu einem Thema, das mir auch in der Nacht im Kopf herumgeschwirrt
ist.
Nun – heute ist Sonntag. Ich habe Dienst, muss früh hin, Kirche
vorbereiten. Also wird das Ganze erst
einmal auf die lange Bank geschoben – verdrängt.
Die Organistin kam auch, wie meistens früher, um die ganzen
Lieder und Musikstücke nochmal durchzuproben. Und da geschah es …
Die Melodie eines Liedes, welches in der Kirche die letzten
vier Wochen jeden Sonntag gesungen wurde, berührte mein Herz.
Das ist etwas, was ich schon manchmal erlebt habe. Die
letzte Zeit zwar weniger. Aber immer verbunden mit irgendwelchen Botschaften
von Gott an mich ganz persönlich.
Ich kann es nicht wirklich beschreiben, was diese Berührung
von Gott ausmacht. Es gibt mir ein Gefühl der Freiheit, der Leichtigkeit und des
Angenommenseins – und irgendwie mehr, als ich beschreiben kann.
Nun weiß ich, dass man so etwas auch einfach auf die Gemütsverfassung
zurückführen kann und es als Gefühlsduselei abtun. Ich denke, genau da liegt
aber der Punkt, an dem man verhindern kann, dass Berührungen von Gott nicht
mehr wahrgenommen werden können. Ich habe es nun schon , mehrmals erlebt, dass
ich es nicht abwehre, sondern zulasse. Und dann merke ich, dass mein Herz offen
ist für Gott.
Als nächstes habe ich dann erst einmal bewusst gefragt: wie war noch der Text des Liedes? – Der beginnt:
„Wenn die Last der Welt dir zu schaffen macht“ … und enthält den immer
wiederkehrenden Satz: „Gott hört dein Gebet“.
Ich habe dieses Lied die letzte Zeit öfter mal gehört und
auch den Text für mich bestätigt. Aber heute war es mir so, wie wenn Gott selbst
es mir zusagt. Es hat mein Herz
irgendwie frei gemacht von dem, was die ganzen „Aber’s“ der Nacht so ausgelöst
haben.
Das spielte sich alles noch vor dem Gottesdienst ab. Außer
mir war nur die Organistin dort. Ich konnte mich also ganz dem erhebenden
Moment widmen. Mein Gespräch mit Gott war anders, als das der Nacht. Und das
Lied, das in dem Moment von der Orgel kam sang es in mir, aus erfülltem Herzen
mit:“ Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich“
Danach habe ich noch ein bisschen so nebenbei in die Bücher-Tauschkiste geschaut und ein
Buch herausgenommen, geöffnet. Da lag ein 20 Jahre altes Kalenderblatt als
Lesezeichen drin. Ich schaute mir das Blatt an und las dort den Text aus der
Bibel, aus Markus 9, 2-10. – Diesen Text hatte ich vor ein paar Tagen im Forum
zitiert, im Zusammenhang mit einigen neuen Gedanken, welche für manche Christen
schon sehr gewagt erscheinen. - In
diesem Moment stand die Zusage Gottes im Zusammenhang mit diesen, meinen
Gedanken. Das hat mir die Botschaft
vermittelt, dass ich nicht auf Abwegen bin, wenn ich meine Gedanken so
äußere. Nicht, dass sie unbedingt richtig sein müssen. Aber sie können der
Gegenwart Gottes nichts anhaben. Er ist
da, so wie er es versprochen hat.
Ich habe diese Momente mit Gott voll in mich eingesogen.
Äußerlich hatte sich nichts verändert. Aber in mir schon.
Und dann kam der Gottesdienst. Und die Predigt hat nochmal
einen draufgesetzt. Hat außerdem noch Themen angesprochen, die mir in der Nacht
so Probleme gemacht hatten. dass ich rundherum den Eindruck bekam, von
Gott umgeben zu sein, geborgen in ihm.
Ich habe versucht, die Predigt hier hochzuladen. Klappt aber irgendwie nicht. Bei Ytb auch nicht, obwohl ich das gleiche Format wie immer genommen habe.
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