Nie allein
Ich erinnerte mich heute Morgen an eine Episode, durch die mir Gottes Anwesenheit in meinem Leben besonders wertvoll wurde. Dabei geht es um Sommerflieder.
Der Moment, wo ich das erste Mal diese Pflanze überhaupt wahrnahm, war zu der Zeit, als ich noch, zusammen mit meinen Kindern, im Schwarzwald wohnte und arbeitete. Ich war mit meinen Söhnen in eine Wohnung mit Terrasse gezogen, wo ein herrlich großer Sommerflieder gepflanzt war, der im Sommer voll mit Blüten und umschwärmt von Schmetterlingen war. Irgendwann im März passierte es dann, dass nach vorheriger Wärme eine plötzliche Eiszeit diesen Flieder vernichtete. Was mir den Eindruck vermittelte, dass diese Pflanze sehr empfindlich ist und vor großer Kälte geschützt werden muss, wenn sie überleben soll.
Etliche Jahre später, nicht mehr im Schwarzwald, sondern in einer ganz neuen Lebensphase für mich, zog ich nach NRW und wohnte in einem Mehrfamilienhaus mit einem großen Balkon. Ich war noch in der Umgewöhnungsphase, fühlte mich oft etwas verlassen und wünschte mir auf einmal solch einen Sommerflieder, den ich in einen Blumentopf pflanzen wollte. Ich bekam einige andere Pflanzen geschenkt, und beschloss dann erst mal, es dabei zu belassen, und keinen Sommerflieder zu kaufen.
Der Balkon war (im 5.Stock) mit Gehwegplatten ausgelegt, aus dessen Ritzen allerlei Pflanzen einfach so, ohne Nachhilfe, hervorsprossen. Ich habe von diesen Pflanzen viele herausgerupft, manche aber stehen gelassen, weil ich diese winzigen Grünoasen einfach schön fand. Im Laufe des Sommers kamen dann auch mal ein kleiner Zweig mit Blättern hervor, der mit stark an diesen Sommerflieder erinnerte. Ich dachte zunächst, das kann nicht sein, wo ich weit und breit keine solche Pflanze sehen konnte, die vielleicht Samen abgeworfen hätte. Aber nachdem der Zweig etwas gewachsen war, bildete sich tatsächlich eine einzige Blütendolde von einem Sommerflieder daran.
Für mich war das in dem Moment ein Wunder … nachdem ich mir heimlich solch eine Pflanze gewünscht hatte. Es war für mich ein Zeichen von Gott, dass er auch meine unausgesprochenen Wünsche wahrnimmt … und manchmal auch erfüllt. In dem Moment ging es mir aber gar nicht mehr um diese Pflanze als Symbol, sondern um die Botschaft, welche ich dadurch für mich wahrnahm:
Gott ist da … ich bin nicht allein.
Er sieht mein Herz und achtet darauf, sendet mir Botschaften, wenn ich sie brauche, und schenkt mir Freuden, auch solche, die ich spüren, sehen und schmecken kann. ER lässt mich nicht allein, auch dann nicht, wenn Menschen mich verlassen. Er bleibt treu, in allen meinen Lebenslagen.
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