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Samstag, 2. August 2014

Jakob (3)

Irgendwann, nachdem die ungeliebte Frau Jakobs schon einige Söhne geboren hatte, wurden Jakob auch noch zwei Söhne von seiner geliebten Frau geboren. Bei der Geburt des zweiten Sohnes starb Rahel dann. Sie wurde unterwegs begraben, auf dem Weg zu Jakobs Heimat.

Sicher hat Jakob später auch seine Frau, Lea geliebt. Auf eine ganz andere Weise als Rahel. Aber die Liebe zu Rahel war wohl etwas ganz Besonderes. Und darum waren auch die beiden Söhne von Rahel für Jakob etwas Besonderes. Er liebte diese mehr als seine anderen Söhne.

Ich denke, das ist menschlich ganz normal. Und es ist ein Familienbild, was immer wieder auftritt, gerade in größeren Familien. Dass es darunter Familienmitglieder gibt, die besonders geliebt sind und andere, die weniger geliebt sind. Oft ist es auch ein Ausdruck davon, dass es mit manchen Menschen schwieriger ist, umzugehen. Oder einfach so, dass sich manche einfach in der Art näher stehen als die anderen. Auch wenn Eltern sich vornehmen, kein Kind zu bevorzugen, bleibt es oft nicht aus, dass sich doch Kinder hinter anderen Kindern zurückgesetzt fühlen. Das sind die Schwachstellen der Familien und sie sind prägend für die Nachkommen der Einzelnen.

Meistens tauchen diese Fehler oder Folgen davon irgendwo im Leben der Kinder wieder auf. Es gibt wohl kaum einen Menschen, der nicht auch unter Fehlern seiner Eltern leiden muss. Aber eben nicht nur. Auch die Stärken der Eltern übertragen sich auf die Kinder.

Josef, der ältere der beiden Söhne von Rahel, war solch ein geliebter Sohn, der in dieser Position aber auch die Schwächen zu spüren bekam. Aber nicht nur das. Sondern auch die Zusage, welche damals seinem Vater Jakob unter freiem Himmel von Gott zugesprochen wurde: "Ich werde bei dir sein, wohin du auch gehst", hat Josef, inmitten des tiefen Leides in voller Stärke erlebt. Letztendlich wurde Josef später,, nach vielen Leidenswegen, in eine Position gebracht, wo er alles Leid der Vergangenheit ablegen und letztendlich auch verarbeiten konnte, sich mit seiner Vergangenheit versöhnen konnte. Und sogar seine verlorene Familie, außer seiner Mutter, wieder zurück bekam.

Das Leiden Josefs war auch das Leiden Jakobs. Denn er verlor seinen Sohn - scheinbar für immer. Das hat ihn dazu verleitet, seinen jüngsten Sohn, bei dessen Geburt Rahel gestorben war, zu umhegen und vor allen Gefahren zu schützen.

Aber auch diesen musste Jakob dann schweren Herzens loslassen - um ihn letztendlich wieder neu geschenkt zu bekommen, zusammen mit dem längst tot geglaubten Sohn. Noch zwölf Jahre lang konnte er die gesamte Familie genießen. Er sagte von sich selbst, dass sein Leben erfüllt war mit Höhen und Tiefen ganz besonderer Art.

Aber eines ist immer gleich geblieben und war das sichere Fundament für Jakob: Gott hat ihn nie verlassen. Auch nicht in Zeiten, in denen er Fehler machte. Er war bei ihm in den Höhen und in den tiefsten Tiefen und hat ihn gehalten und geschützt, und seine Kinder mit ihm.


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