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Dienstag, 16. Juli 2019

Persönliche Fundstücke ....

... aus den Tiefen meiner Dateien.
Bin gerade dabei, in meinen uralten Dateien aufzuräumen, und habe zwei "Psalmen" gefunden, die ich selbst kreiert habe, vor vielen Jahren. Da hatte ich wohl gerade mal so eine Phase ... 😉

Ich weiß nicht, ob ich die damals auch in meinem aktuellen Blog veröffentlicht habe. Aber beim Lesen fand ich, dass ich sie noch mal festhalten möchte.

***********



Mein Herr, mein Gott !
Dunkle Täler sind auf meinem Weg.
Ich habe Angst vor der Dunkelheit.
Um diese Täler herum sind die Berge schön geschmückt.
Sie bilden eine Fassade um das, was man nicht gerne sieht.

„Dein Stecken und Stab trösten mich“ … im dunklen Tal …
… so sagt es der Psalm.
Wo sind sie?
Ich erkenne den Stecken und Stab oft nicht.
Und dann droht die Dunkelheit mich zu verschlucken.
Ich habe Angst.
„In der Welt habt ihr Angst“, hast du gesagt.
… „aber seid getrost“.
Getrost sein im dunklen Tal ist schwer.
Die Dunkelheit will mich verschlingen,
die Angst vor dem, was ich nicht sehen kann, will mich ersticken.

Trotzdem ziehst du mich immer wieder da heraus.
- aus dem Tal, aus der Dunkelheit.

Und dann sehe auch ich das Tal auch nicht mehr.
Ich sehe die Schönheit der Berge,
und alles was du gemacht hast.

Ich frage oft: Wozu?
Warum müssen dunkle Täler auf dem Weg sein?
Sie erscheinen mir sinnlos.

Die Schönheit der Berge ringsherum machen mich beschwingt.
Täler? – Wo sind sie?
Ich sehe sie nicht.
Aber ich weiß, daß es sie gibt.
Und irgendwann bin ich wieder dort – im dunklen Tal.

„Dein Stecken und Stab trösten mich“
„Seid getrost, ich habe die Welt überwunden“
… was bedeutet das für mich?

Ich möchte sehend sein.
Den Stecken und den Stab möchte ich erkennen,
die Feuersäule in der Nacht,
… und getrost sein.

Herr, lehre mich!
Amen

(„Mein ganz persönlicher Psalm“ am 11.6.2009 von Ehra)

*********
 

Mein Herr und mein Gott!
Du bist so unendlich unfassbar und unbegreiflich!
Deine Wege sind weiter.
Deine Möglichkeiten sind größer.
Deine Gedanken sind unermesslich.

Und doch neigst du dich zu mir,
um mir ein stückweit von dieser Herrlichkeit zu zeigen.

Gestern noch war meine Welt klein.
Mein Ausblick in dem Tal war begrenzt.
Aber Du hast mich mitgenommen auf die Anhöhe.
Du hast mir Ausblick gegeben – bis weit über meinen Horizont.

Selbst mein begrenzter Blick von deinen Anhöhen
ist unermesslich, unendlich und herrlich.
Du stellst meine Füße auf weiten Raum.
Und gibst mir einen Fels unter die Füße,
auf dem sich sicher gehen kann.

Du hast  Möglichkeiten, wo meine Gedanken längst aufgeben.
Deine Gedanken sind nicht meine Gedanken.
Du bist größer!
Du bist stärker!
Du bist unfassbar!
Du bist herrlich!

Meine Worte sind begrenzt,
meine Sicht ist begrenzt.
Und doch kommen deine Worte in mein Leben.
Deine Unendlichkeit fließt in meine Endlichkeit.
Und ich darf sehen.
Ich darf schmecken und erkennen,
daß Du mein Schöpfer bist,
der Wege hat, wo meine Wege längst zu Ende gehen.

Und nun bin ich wieder auf meinem Platz.
Der Platz, den du mir jetzt gewiesen hast.
Ein Platz, der ein Stück von der Ewigkeit spiegeln kann
Oder von meiner Endlichkeit.

Du neigst dich zu mir,
damit ich schmecken kann.

„Bleibet in mir“, hast du gesagt,
„denn ohne mich könnt ihr nichts tun“.

Aber du sagtest auch:
„Wenn ihr in mir bleibt, dann bringt ihr viel Frucht“.
Ich möchte sehen,
sehen auf Dich,
verbunden mit dir,
in dir – und du in mir.

Dann kann ich sehen
Ein Stück von der Unendlichkeit,
und schmecken
ein Stück von der Ewigkeit.

Ich will!
Danke, daß Du auch willst!
Amen

(entstanden am 13.06.2009 von Ehra)


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