Bin gerade dabei, in meinen uralten Dateien aufzuräumen, und habe zwei "Psalmen" gefunden, die ich selbst kreiert habe, vor vielen Jahren. Da hatte ich wohl gerade mal so eine Phase ... 😉
Ich weiß nicht, ob ich die damals auch in meinem aktuellen Blog veröffentlicht habe. Aber beim Lesen fand ich, dass ich sie noch mal festhalten möchte.
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Mein Herr,
mein Gott !
Dunkle Täler
sind auf meinem Weg.
Ich habe
Angst vor der Dunkelheit.
Um diese
Täler herum sind die Berge schön geschmückt.
Sie bilden
eine Fassade um das, was man nicht gerne sieht.
„Dein
Stecken und Stab trösten mich“ … im dunklen Tal …
… so sagt es
der Psalm.
Wo sind sie?
Ich erkenne
den Stecken und Stab oft nicht.
Und dann
droht die Dunkelheit mich zu verschlucken.
Ich habe
Angst.
„In der Welt
habt ihr Angst“, hast du gesagt.
… „aber seid
getrost“.
Getrost sein
im dunklen Tal ist schwer.
Die
Dunkelheit will mich verschlingen,
die Angst
vor dem, was ich nicht sehen kann, will mich ersticken.
Trotzdem
ziehst du mich immer wieder da heraus.
- aus dem
Tal, aus der Dunkelheit.
Und dann
sehe auch ich das Tal auch nicht mehr.
Ich sehe die
Schönheit der Berge,
und alles
was du gemacht hast.
Ich frage
oft: Wozu?
Warum müssen
dunkle Täler auf dem Weg sein?
Sie
erscheinen mir sinnlos.
Die
Schönheit der Berge ringsherum machen mich beschwingt.
Täler? – Wo
sind sie?
Ich sehe sie
nicht.
Aber ich
weiß, daß es sie gibt.
Und
irgendwann bin ich wieder dort – im dunklen Tal.
„Dein
Stecken und Stab trösten mich“
„Seid
getrost, ich habe die Welt überwunden“
… was
bedeutet das für mich?
Ich möchte
sehend sein.
Den Stecken
und den Stab möchte ich erkennen,
die
Feuersäule in der Nacht,
… und
getrost sein.
Herr, lehre
mich!
Amen
(„Mein
ganz persönlicher Psalm“ am 11.6.2009 von Ehra)
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Mein Herr und mein Gott!
Du bist so unendlich unfassbar und unbegreiflich!
Deine Wege sind weiter.
Deine Möglichkeiten sind größer.
Deine Gedanken sind unermesslich.
Und doch neigst du dich zu mir,
um mir ein stückweit von dieser Herrlichkeit zu zeigen.
Gestern noch war meine Welt klein.
Mein Ausblick in dem Tal war begrenzt.
Aber Du hast mich mitgenommen auf die Anhöhe.
Du hast mir Ausblick gegeben – bis weit über meinen Horizont.
Selbst mein begrenzter Blick von deinen Anhöhen
ist unermesslich, unendlich und herrlich.
Du stellst meine Füße auf weiten Raum.
Und gibst mir einen Fels unter die Füße,
auf dem sich sicher gehen kann.
Du hast Möglichkeiten, wo
meine Gedanken längst aufgeben.
Deine Gedanken sind nicht meine Gedanken.
Du bist größer!
Du bist stärker!
Du bist unfassbar!
Du bist herrlich!
Meine Worte sind begrenzt,
meine Sicht ist begrenzt.
Und doch kommen deine Worte in mein Leben.
Deine Unendlichkeit fließt in meine Endlichkeit.
Und ich darf sehen.
Ich darf schmecken und erkennen,
daß Du mein Schöpfer bist,
der Wege hat, wo meine Wege längst zu Ende gehen.
Und nun bin ich wieder auf meinem Platz.
Der Platz, den du mir jetzt gewiesen hast.
Ein Platz, der ein Stück von der Ewigkeit spiegeln kann
Oder von meiner Endlichkeit.
Du neigst dich zu mir,
damit ich schmecken kann.
„Bleibet in mir“, hast du gesagt,
„denn ohne mich könnt ihr nichts tun“.
Aber du sagtest auch:
„Wenn ihr in mir bleibt, dann bringt ihr viel Frucht“.
Ich möchte sehen,
sehen auf Dich,
verbunden mit dir,
in dir – und du in mir.
Dann kann ich sehen
Ein Stück von der Unendlichkeit,
und schmecken
ein Stück von der Ewigkeit.
Ich will!
Danke, daß Du auch willst!
Amen
(entstanden
am 13.06.2009 von Ehra)
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