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Montag, 9. Mai 2011

Gedanken zu Psalm 90

Der kurze Austausch mit meiner Nichte auf einer anderen Internet-Seite hat meine Gedanken in Bewegung gesetzt zur Frage, warum der Tod für mich nicht (mehr) zu fürchten ist. Seit einiger Zeit wurde mir bewußt, daß der Tod nicht, wie meistens angenommen wird, eine Strafe ist, weil wir nicht sündlos leben. Ich glaube, daß das irdische Leben ein „Spaziergang“ ist, ausgehend von Gott her mit dem gleichen Ziel. Wobei ich den Spaziergang nicht so verstehe, daß es „leicht“ ist, sondern einfach von dem Ausgangspunkt, dem „Zuhause“ ausgehend und eine spätere Rückkehr ins „Nest“. Für unterwegs bekomme ich Proviant in der Menge, wie ich sie brauche. Und das „Handy“ ist immer gefüllt und angeschlossen, so daß ich mir Rat holen kann. Unterwegs begegnen mir verschiedene „Aufgaben“, in Menschen, denen ich etwas geben kann von meinem Proviant, oder auch Berge und Täler, die es zu überwinden gilt. Überall säumen Geschenke und Überraschungen von Gott um mich herum. Er selbst ist mitten unter uns und lenkt seine Schöpfung zu dem Ziel, das er im Auge hat – ein Ziel, das ich noch nicht wirklich erfassen kann. Aber ich darf mitwirken in dem großen Plan. Und hilfreich ist dabei, wenn ich den Anschluß an Gott nicht verliere. Wenn es dennoch mal geschieht, weil ich zu sehr auf den Weg konzentriert bin, dann sorgt Gott dafür, daß der Anschluß wieder hergestellt wird. Manchmal ist das schmerzlich, weil ich es anders nicht begreife. Durch Schmerz erkenne ich erst, was heil sein bedeutet. Durch „Böses“ , oder das, was ich als solches empfinde, kann ich erst erkennen, wo „Gutes“ ist. Und am Schluß meines Weges sagt Gott: „Komm nach Hause, mein Kind“. DAS ist die Botschaft in Psalm 90 für mich. Und darum kann ich das Leben in vollen Zügen genießen, weil die Begrenzung mit dem Tod ihren Schreck verloren hat.

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