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Freitag, 31. Oktober 2014

Musik ...

... ist ein Kanal, über den mein Herz berührt werden kann.
Ich weiß nicht, welche Musik es ist. Es ist nicht immer die gleiche Richtung. Manchmal sind es kleine einfache Melodien und manchmal gewaltige Ströme. Sie kommen und bringen mein Herz ins Schwingen ... so dass ich fliegen kann, hoch über alles, was mich hindern will, hinweg.

Heute Morgen war ich wieder in meiner Kirche. Hatte vorher Blumen gekauft um diese nun in ein Gesteck umzuwandeln. Eigentlich hatte ich mich gefreut über eine stille und besinnliche Zeit. Aber als ich vom Blumenkauf zurückkam, saß einer der Aushilfs-Organisten an der Orgel und probte für Sonntag.

Orgelmusik gehört idR nicht zu meinen Favoriten. Sie ist mir meistens zu laut und macht mich eher unruhig. Bei der Arbeit mag ich sie nicht besonders. Sie raubt mir meine Besinnlichkeit. Aber was soll's - nun war er da, der Organist. Also finde ich mich damit ab.

Nach einigen Stücken aber auf einmal war so ein Augenblick. Eine Melodie, beschwingt und fröhlich, zugleich umfangend und Geborgenheit vermittelnd .... sie berührte mich und hob mich empor. Irgendwie bin ich auf den Wellen dieser Musik zu mir selbst gekommen - ganz ohne Stille. Und das hat mich getragen, eine ganze Zeitlang, auch als dann wieder "ganz gewöhnliche" Töne aus der Orgel strömten.

Später konnte ich noch eine Weile in der Stille dort arbeiten. Denn heute Abend ist ein Gottesdienst in der Kirche. Dafür habe ich den Raum vorbereitet. Auch, als ich nach Hause ging, fühlte ich mich getragen ... irgendwie.

Für mich sind das (und viele andere Erlebnisse, die herausheben aus dem Alltag) Begegnungen mit Gott. Denn meistens ist darin verpackt noch eine oder mehrere Botschaften, die ich Gott zuschreibe. Weil es mich in Gedanken in Gespräche mit Gott versetzt. Genau Antworten gibt auf solche Dinge, die mich im Alltag beschäftigen. Da, wo ich Fragen gestellt habe, sehe ich auf einmal klar die Antwort vor mir und wundere mich, warum ich sie bis jetzt nicht gesehen habe. Wo Lasten tragen auf einmal leichter erscheinen, als zuvor. Wo Kraft mich erfüllt, wo ich mich vorher einfach nur schwach und unfähig fühlte.

Ich glaube, in den Momenten ist Jesus gerade bei mir vorbei gekommen. So wie er früher mal an Menschen vorbei kam, sie berührte, so dass sie danach nicht mehr so waren wie vorher. Er hat sie heraus gehoben aus dem Alltag, aus dem Ächzen unter den Lasten und hat sich selbst mit in das Joch eingespannt. Und die Lasten wurden leichter. Sie wurden geheilt.

Es passt für mich zum heutigen Tag. Reformation heißt für mich, dass Gott die Menschen von den Dogmen und Lasten weggeholt hat, sie berührt und empor hebt, auf den Berg der Verklärung. Da, wo die Alltäglichkeiten der Welt weit entfernt zu sein scheinen, so als wenn sie mich nie berührt haben. Damit ich berührt werden kann von dem Geist Gottes, der heilt.

Reformation heißt für mich auch, wieder zurück zu gehen - in den Alltag, runter vom Berg. Aber dabei nicht alleine sein. Jesus geht mit und spannt sich selbst mit ein in das Joch, trägt die Lasten mit und macht das Joch leicht. Schenkt mir den Blick "aus der Höhe" und lässt mich manchmal sogar fliegen.

Freitag, 24. Oktober 2014

Nie tiefer, als in Gottes Hand

Keiner ist wie der Gott Jeschuruns, der auf dem Himmel einherfährt zu deiner Hilfe und in seiner Hoheit auf den Wolken. Eine Zuflucht ist der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme.

5. Mose 33, 26+27

Dazu fällt mir das Lied von Manfred Siebald ein: "Wie tief kann ich fallen", wo der Refrain immer wiederholt: "Nie tiefer, als in Gottes Hand..."

Auch das Kirchengesangbuch hat ein Lied dazu "Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand".

Heute war wieder einmal eine Trauerfeier. Und der Text aus 5. Mose war Predigttext. Es ist ein Teil des Segens, den Mose über dem Volk Israel ausgesprochen hat, kurz vor seinem Tod.

Schon oft habe ich über diesen Text nachgedacht. Aber heute ging mir wieder ein Licht auf darüber, was Jesus eigentlich verkündigen wollte. Denn Jesus hat immer wieder betont, dass er den Menschen den Weg zum Vater zeigen wollte. Dass man in ihm den Vater erkennen könne.

Unser Pfarrer hat das noch an dem Namen festgemacht, der Maria für ihr Kind verkündigt wurde, wie es in Matthäus 1,23 heißt. "Immanuel", was heißt "Gott mit uns".

Was kann es besseres geben, als dieses Bewußtsein?


Mittwoch, 15. Oktober 2014

Opfer oder Geschenk - vom Ziel her verstehen

Schon seit längerer Zeit hat sich mir eine Sicht erschlossen, welche die ganzen Gesetze der Bibel von einer ganz anderen Seite zeigen, als sie allgemein interpretiert werden.  Das hat schon so manche Male dazu geführt, dass Menschen, mit denen ich über Themen mit diesem Inhalt Erfahrungen ausgetauscht habe, meinen "Glauben" als "falsch" beurteilt haben. Da tauchen dann gerne Schlagwörter auf, wie "Kuschelgott" oder "Weichspüler-Christ" ... die Palette der Titulierungen scheint da unbegrenzt.

Interessant ist für mich aber, im Fortschritt dieser Erkenntnis, dass viele Bibelworte, welche mir oft als Gegenargument vorgehalten werden, von meiner Sicht her viel besser passen, als das, wofür es allgemein so dargestellt wird. Wie z.B. u.a. ...
Lukas 9,23 -Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. 
oder ...
Matth. 11, 29-30 -  Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Viele Menschen verstehen Gebote meistens im Sinne von VERboten und befolgen diese mit einer Opferhaltung, so als wenn man Gott mit eigenen Taten etwas geben könne. Dabei gilt es viel mehr, etwas von Gott anzunehmen, was Er dem Menschen als Gabe gibt - quasi als Geschenk. Der Mensch kann Gott NICHTS geben, was er nicht selbst von Ihm empfangen hat.

Ich denke sogar, dass die Opferhaltung der Menschen nicht im Sinne Gottes war und nach der Menschwerdung von Jesus überhaupt nicht ist. Wenn Gott den Menschen Opfergesetze gegeben hat, dann deshalb, WEIL Menschen sich mit Opfern den Weg zu Gott erkaufen wollten. In den Opfergesetzen zeigt Gott, dass kein Opfer den Weg zu Gott zeigt, sondern die Herzenshaltung, die hinter den Taten stehen. Und im Opfer von Jesus wurde das vollkommene Opfer den Menschen als Gabe gegeben, damit sie frei von Gesetzen zu Gott kommen können.

Darum kann man Gottes Gaben in den Gesetze der Bibel viel besser vom Ziel her erkennen.
Ich folge Jesus nach, mein Kreuz auf mich nehmend - WEIL - ich dort die Ruhe finde für meine Seele und auf dem Weg erst erkennen kann, dass die Last, welche mir als Gebot, im Sinne einer Forderung, vielleicht  zu schwer erscheint, leichter ist, als sie mir in der ganz alltäglichen Sicht erscheint.

Und das kann man in den ganz alltäglichen Dingen des Lebens erleben. Wenn man die Nähe Gottes sucht, weil die Nähe Gottes erfüllt mit den Gaben, die nötig sind, um das ganz normale Leben zu meistern.

Es gibt da auch ein Gesetz, das sich Christen gemacht haben. Das ist die sogenannte "Stille Zeit". Man kann eine vorschriftsgemäße Stille Zeit machen, ohne wirklich den Weg zu Gott zu finden. Weil man es als Gesetz tut. Wenn man aber Gottes Nähe sucht, WEIL man erfährt, dass man dort Ruhe findet für seine Seele, dann kann man erleben, dass dies der Ausgangspunkt eines Weges in unruhigen Zeiten ist, auf dem die Lasten des Weges leicht werden - auch wenn sie in der Vorschau schwer erscheinen.

Das Schwierige an dem Finden des Weges sind wir Menschen selbst. Ich weiß inzwischen, dass meine Seele nur bei Gott selbst die Ruhe findet. Aber es gibt keine Pauschalvorgaben, wie ich dahin komme. Jeder neue Tag hat neue Chancen, welche gefunden werden wollen. Manchmal scheitere ich schon beim Aufstehen. Da kann es sein, dass ich schlecht geschlafen habe oder der Wecker nicht vorschriftsmäßig geläutet hat, oder auch nur viele Anforderungen des Tages in meinen Gedanken herumgeistern und meine Gedanken gefangen nehmen.

Schön ist es, wenn ich selbst an solchen verkorksten Tages-Anfängen sehr oft erleben kann, dass Gott mir einen Weg zeigt, wie ich mittendrin im Tagesgeschehen ihn trotzdem erkennen kann und seine Ruhe finden kann. Das kann manchmal wie ein Lichtstrahl in der Dunkelheit kommen und gerade wegen der Dunkelheit umso heller strahlen und meine Seele erwärmen. Das schafft kein Ritual am Morgen, solche Gottesbegegnungen zu überstrahlen.

Ruhe für meine Seele finde ich nur bei Gott selbst. Und das macht für mich die Sache so unbegreiflich. Ich kann sie nicht festhalten mit Ritualen oder befolgen von Geboten oder sonstigen Vorschriften. Was ich kann ist, Gott immer wieder mein Herz zuzuwenden. Für mich geht das auch mit den Worten beim Aufwachen: "Hier bin ich, Herr. Gehe DU mit mir und mache meinen Tag gut." ... oder so ähnlich. Mein Herz kann nur Gott selbst beurteilen. Das kann kein Mensch sonst, außer ich selbst beeinflussen. Kein Ritual kann meine Herzenshaltung ersetzen. Ebenso kann keine Handlung meine Herzenshaltung verdunkeln. Auch wenn mein Handeln für manche Menschen etwas anderes zeigt, als mein Herz wirklich meint, beurteilt Gott das Herz, wie es ihm zugewandt ist.

Der rote Faden, den ich in den Geboten und Geschichten der Bibel und dem Handeln Gottes an mir selbst immer wieder erkenne heißt: "Wende dein Herz mir zu und du wirst Ruhe finden - überall, wo immer du bist!"

Montag, 13. Oktober 2014

Improvisieren gegen Perfektionismus

Erst kürzlich habe ich im Gespräch, bei dem es um den Perfektionismus ging, gesagt, dass ich viele Sachen kann. Aber nichts perfekt. Aber eines habe ich damals zu Hause gelernt, das heute nur noch Wenige können: improvisieren. Aus alten Dingen neues machen, umfunktionieren und mit Material arbeiten, das vorhanden ist, auch wenn es nicht grundsätzlich die Bestimmung hatte.

So habe ich heute drei paar alte Schuhe geflickt, mit dem Stoff einer alten Handtasche.
Gut - wenn ich nicht gerade knapp bei Kasse gewesen wäre, hätte ich sie wahrscheinlich auch gewohnheitsmäßig weggeworfen - wie es heute fast jeder tut. Aber nun bin ich stolz, dass ich etwas geschafft habe und finde meine alten Schuhe einfach perfekt.

Sie sind äußerlich auch noch perfekt. Nur von innen sahen sie schon sehr demoliert aus. An der Ferse war das Futter total kaputt. Voriges Jahr hatte ich mehrmals Reparaturklebeband drüber geklebt. Aber das hat nicht lange gehalten. Und so kam mehrere Male neues Klebeband drüber. So dass es auch an den Fersen eher Blasengefahr bestand, wenn ich nicht ganz dicke Socken drin getragen habe. So habe ich überlegt, was für ein Material ich nehmen könnte, das ich dann mit Heißkleber draufkleben könnte. Durch die ständige Wechselei der Klebestreifen brauchte ich auch schon ganz schön große Flicken, der im gesamten Fersenbereich angebracht wurde. Und da sah ich die Handtasche, die aus glattem Kunststoff gemacht war.

Die Schuhe habe ich mir vor einigen Jahren mal gekauft, als ich ein Angebot für Rabatt bei einem Online-Versand bekam. Da noch zwei paar mit Rabatt dazubestellt, wovon ich schon ein Paar hatte und das sehr gut fand. Natürlich alle drei in verschiedenen Farben. Es sind bequeme Laufschuhe, aber mit einen extravaganten Verschluss an der Seite. Ich habe sie sehr viel getragen. Aber sie sehen von außen immer noch sehr gut aus. Und jetzt sind sie auch innen wieder gut. Die Flicken sieht man außen ja nicht. Und weil die alte Handtasche sowieso schon da lag, um in dem Müll zu landen, habe ich eben recyclet.

Im Improvisieren war mein Vater immer sehr gut. Schon fast zu gut. Denn meine Mutter nervte es schon manchmal, wenn manches so provisorisch aussah, was er repariert hatte. Bei ihm ging es in erster Linie immer um dem Nutzen. Die Schönheit war zweitrangig. Aber er hatte einen Blick für Dinge, die man als Ersatz für einen Ersatz nehmen konnte. Davon haben wir Kinder meines Vaters auch alle etwas mitbekommen. Meine Geschwister noch mehr als ich. So hat meine ältere Schwester ihre gesamte Küche (für einen 12-Personen-Haushalt) und viele der Möbel selbst gebaut. Zum großen Teil aus alten Paletten, die ihnen eine Firma als Brennholz geschenkt hatte.

Ich ertappe mich auch heute oft noch, dass ich schöne farbige durchsichtige oder glänzende Papierchen aufheben will, die von irgendwelchen Verpackungen kommen. Um sie für bunte Laternen oder Fensterbilder zu benutzen. Dabei mache ich solch einen Schnickschnack garnicht mehr. Darum ermahne ich mich dann auch selbst, dass ich nicht alles sammeln will, was man vielleicht für irgenetwas nutzen könnte, was man nicht wirklich braucht.

Aber heute habe ich etwas Brauchbares geschaffen. Und mich dabei erinnert, wie es oft früher zu Hause war. So hoffe ich mal, dass meine neu geschaffenen alten Schuhe noch ganz lange halten. Aber vielleicht geht mir ja auch wieder mal eine Handtasche kaputt, die ich dann in die Schuhe recyclen kann. 

Samstag, 11. Oktober 2014

Alles hat seine Zeit ... in der Gegenwart liegt das Leben.

Die letzten Tage waren meine Gedanken wieder bunt und bewegt. So dass ich vorgestern meine Gedanken auf FB so mitteilte:



Licht und Dunkel. Wolken und blauer Himmel. Sonne und Schatten. Alles ist zu sehen. Darum kann der Schatten, der im Moment noch auf meiner Seite liegt, nicht täuschen. Die andere Seite ist auch da. Sie bewegt sich. Zu mir hin. Von mir weg. Wechsel bestimmt das Leben. 
Das sagt mir heute: Auch wenn ich manchmal nur Schatten sehe, ist das Licht vorhanden. Es bewegt sich. Auch wenn es für mich manchmal undurchdringlich erscheint...
Mit diesen sinnigen Gedanken von mir heute Morgen wünsche ich euch allen einen schönen Tag! 

Von zu Hause aus war ich so erzogen, dass das irdische Leben nur ein Gastspiel sei und das wirkliche Leben erst im Jenseits stattfindet. Darum solle man Schätze für das Jenseits sammeln und in die gegenwärtigen Momente nicht zu tief eintauchen. Auf diese Weise war ich sehr lange Zeit irgendwie immer auf der Überholspur unterwegs. Strebend nach den Schätzen für das Jenseits. Und dabei den Blick für das Diesseits fast zu verlieren. So sind manche wertvolle Momente des Lebens einfach an mir vorbeigerauscht, kaum dass ich sie bemerkt hatte. Irgendwann, zwischen meinem zwanzigsten und dreißigsten Lebensjahr fing ich an, zu bemerken, dass mir mit dieser Haltung wertvolle Momente verloren gingen. Und ich suchte nach dem Sinn des diesseitigen Lebens - ziemlich lange, ungefähr nochmal zwanzig Jahre. 

Nun bin ich endlich auf dem Weg, den Sinn des zeitlichen Lebens und damit mich selbst, meinen ganz persönlichen Sinn des Lebens zu entdecken. Mit dem Motto, welchen ich dann auch über diesen Blog gesetzt habe: Alles hat seine Zeit!

Es scheint mir seitdem so, als habe mein Leben erst jetzt richtig angefangen. Ich entdecke die Schönheiten, die lichten Momente und auch die Schatten, um in diesem Wechsel der Zeiten zu leben, anstatt nur zu überleben.  Darin bin ich nun schon lange Zeit im Lernen.

Gerne wollte ich früher und auch heute die besonderen Zeiten des Lichtes festhalten. Auch Blogeinträge sind manchmal davon geprägt. Weil mich immer noch die Gedanken festhalten, dass die Vergänglichkeit einen Gegensatz zum wirklichen Leben darstellt. Weil in der Vergänglichkeit ein Fluch läge, in dessen Grund die Sünde in der Menschheit läge. 

Ebenso hatten es drei Jünger von Jesus erlebt (Markus, Kapitel 9), als sie mit ihm auf einem Berg standen und Herrlichkeit Gottes erlebten, weit entfernt über dem irdischen Mühen und der Begrenztheit. So dass einer der Jünger den Augenblick festhalten wollte. Aber der Augenblick ging, und die Jünger machten sich auf den Weg nach unten, zurück in den Alltag. Aber nicht allein. Jesus ging mit ihnen. Denn Jesus hat die Menschen gelehrt, wie sie in der Gegenwart leben können und darin Leben finden. Mit den Augenblicken der Erfahrungen der Momente des unverfälschten Lichtes. Als Antrieb, das Leben zu leben, in seinem Wechsel der Zeiten. Und das ist der Punkt, der das Jenseits für mich mit dem Diesseits verbindet. Das verstehe ich unter dem was Jesus in Lukas 17,21 sagt: " ...das Reich Gottes ist mitten unter euch." 

Ich lerne inzwischen, nicht die schönen Augenblicke festzuhalten, sondern sie zu LEBEN.
Denn der Effekt liegt in dem Wechsel zwischen Licht und Schatten. Wenn es keine Dunkelheit gäbe, würden wir das Licht nicht bemerken. Je dunkler es ist, desto deutlicher ist das Licht zu erkennen.

Ich will immer noch aufschreiben, was ich erlebe. Aber nicht nur die lichten Zeiten, sondern besonders den Wechsel zwischen Licht und Schatten. Das bedeutet, zuerst in diesen Momenten leben, mich voll auf sie einlassen. Und dann, wenn der Moment neuen Momenten weicht, schreibe ich es nieder, was ich erlebt habe. Damit ich mich erinnere, zu Zeiten, in denen ich mehr die Schatten als das Licht, welches überhaupt erst dazu führt, die Schatten wahrzunehmen,  auch zu erkennen. Und wenn es erst einmal nur in der Erinnerung ist. 

Psalm 103,2 - Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!