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Freitag, 9. Dezember 2016

Pentatonix, eine tolle A Cappella Band

Diese Musiker habe ich erst seit Kurzem bei Youtube gefunden und sie sofort zu meinen neuesten Favoriten gemacht. Toll ist, dass sie ohne Instrumente auskommen und trotzdem so klingen, als wenn welche dabei wären. In den meisten Videos kann man ihre Technik gut anschauen.


hier noch ein Weihnachtslied



Samstag, 26. November 2016

Träume gegen Realität

Zwei meiner Schwestern wollen mich dazu animieren, mit ihnen Computerspiele über das Internet zu machen. Bisher habe ich alle Spiele abgelehnt, weil diese Scheinwelten nicht so mein Ding sind. Nun will ich einfach mal schauen, ob das anders ist, wenn "am anderen Ende" Menschen sind, welche mir nahe stehen.

Seit längerer Zeit mag ich auch nur noch Bücher lesen, die einigermaßen realistisch sind. Früher habe ich aber eher die romantischen (kitschigen) Geschichten geliebt. Wenn ich jetzt solch ein Buch mal wieder in die Finger bekomme, die ich früher so sehr geliebt habe, kann ich meine Vorliebe damals heute gar nicht mehr nachvollziehen.

Ich nehme an, dass es daran liegt, dass ich früher sehr viel in diesen Scheinwelten gelebt habe. Ich habe sie mir erträumt, wenn die reale Welt mir zu düster erschien. Je nachdem, wie schön oder nicht schön gerade meine reale Welt mir erschien, desto mehr oder weniger erschuf ich mir meine eigene romantische Welt dazu. Irgendwie hat das zu manchen Zeiten auch geholfen. Oft wurden meine Traumwelten auch untermalt mit schöner Musik, wenn ich real gerade welche hörte. Verschiedene Melodien hatten auf mich den Effekt, dass sie meine Realität etwas rosiger färbten. Trotzdem haben sich zu keiner Zeit die Grenzen zwischen der Realität und der Traumwelt so verwischt, dass ich den Unterschied nicht mehr wahrnehmen konnte.

Dass dies bei mir heute nicht mehr so funktioniert, liegt wahrscheinlich daran, dass die Realität mir sämtliche romantischen Träumereien widerlegt haben. So manche reale Situation, die ich zunächst mit meiner "rosa Brille" wahrgenommen habe, hat  sich im Laufe der Zeit als graue und harte Wirklichkeit herausgestellt. Ich habe gelernt, zu kämpfen - in dieser grauen Wirklichkeit. Obwohl ich früher immer davon überzeugt war, dass ich absolut nicht der Kämpfertyp bin.

Manchmal wünsche ich mir heute nochmal ein klein wenig diese Traumwelten zurück. Aber es geht nicht mehr. Sie sind untergegangen in der steinigen Realität. Und so befasse ich mich nun auch am Liebsten mit Geschichten, in denen Menschen zu Überwindern werden. Da, wo man sich am liebsten in eine schützenden Höhle verkriechen würde, wenn man daran denkt, selbst in dieser Geschichte zu leben, da erfreut es mich, wenn Menschen es schaffen, die Steinwüsten zu überwinden und Oasen des Friedens zu finden. Frieden, der sich nicht nur im Traum erleben lässt, sondern der real ist, ohne durch eine rosarote Brille zu schauen.

Mittwoch, 2. November 2016

Reich gedeckter Tisch - anstatt Rache

Mit meiner älteren Schwester habe ich kürzlich über "Rache" diskutiert. Sie sagte, dass es schon manche Situationen gab, wo für sie eine biblische Aussage ein gewisser Trost war: "Die Rache ist mein, sagt Gott"  z.B. aus 5.Mose 32, 35 . Sie könnte, im Gedanken daran, dass der Mensch, der einem etwas Böses getan hat, irgendwann von Gott gestraft würde, besser damit umgehen, die eigenen Rachegedanken loszulassen.

Natürlich kann ich diese Gedanken verstehen. Es gab auch manche Menschen, denen ich zeitweise wünschte, sie würden genauso verletzt werden, wie ich von ihnen verletzt wurde. Aber mir bringt der Gedanke, dass Gott später einmal Rache üben wird, nicht wirklich eine Genugtuung.

Ein Spruch, der mich schon einige Male von dem Gedanken der Rache befreien konnte, liegt eher in dem Vers aus dem 23. Psalm: "...du bereitest vor mir einen Tisch, im Angesicht meiner Feinde".

Ich habe erlebt, dass da, wo Menschen mir Böses tun wollten, Gott mir buchstäblich den Tisch so reich gedeckt hat, dass es sogar meine Feinde erkennen mussten, dass ihr Böses mir nicht wirklich etwas anhaben konnten. Das sind Erfahrungen, die nicht auf das "Später" vertrösten, sondern im Diesseits erfahrbar sind. Und das hilft mir wirklich, zu erkennen, dass keine Rache stärker sein  kann, als die Liebe, welche Gott mir selbst zeigt, an seinen guten Gaben, die ich oft besonders ist bösen Zeiten empfangen habe.

Freitag, 28. Oktober 2016

Verschlungene Wege …




… das war der Titel eines Buches, welches in der Wohnung meiner Eltern stand.

Es gab dort viele verschiedene Buchtitel. Manche davon haben sich mir eingeprägt. Man kann in manche Buchtitel so schön seine ganz eigenen Geschichten hinein phantasieren, weil sie geheimnisvoll klingen und in mir Bilder hervorrufen.

Beim Nachdenken über mein persönliches (Er-)Leben fiel mir dieser Buchtitel wieder ein.

Mein Leben enthält, genauso wie bei allen anderen Menschen, sehr unterschiedliche Wege, welche ich, wenn ich es aufmalen sollte,  in Hügeln, Bergen, Gletscher, sowie in Abgründen, Tälern, Höhlen und Gradwanderungen darstellen würde.

Natürlich habe ich mich an vielen Stellen gefragt und frage auch heute noch, wieso ich ausgerechnet diese Wege gehen musste. Obwohl ich in der Rückschau in den meisten Fällen darin einen Sinn erkennen kann. Wenn ich nicht diese Wege gegangen wäre, wäre ich woanders, als ich jetzt bin.  Sie haben mich weitergebracht auf meinem Weg, wieder andere Wege zu erkennen und meinen Entschluss gefestigt, dass dies genau richtig mein Weg ist. Da ich mein Leben untrennbar mit Gott verbunden sehe, sehe ich auch die Wegführung in seinen Händen. Wenngleich ich nicht (mehr) glaube, dass Gott so kleinkariert agiert, dass er nur einen bestimmten Plan für bestimmte Menschen vorgibt, womit man nur in eine Richtung gehen kann, wenn man „richtig“ sein will. Wenn ich jetzt Gott  frage, was ich denn tun soll, kann ich oft als Antwort mehrere Möglichkeiten erkennen, unter denen ich selbst wählen kann. Wobei ich in der Rückschau erkennen kann, dass Gott immer dabei ist und mich hält, wenn ich stolpere und auffängt, wenn ich falle.

Ich erinnere mich heute an viele verschiedene Weggabelungen. Auch an solche, wo ich ganz konkret Gott gefragt habe, ob ich den gehen soll. Und auch, wenn ich meinte, eine Antwort erkannt zu haben, dieser Weg , für mein Empfinden, total im Abseits landete. So manches Mal habe ich geklagt und gefragt: „Warum…?“ Erkannt habe ich es erst in der Rückschau, nachdem ich dort verschiedene Weggabelungen und Kreuzungen durchlaufen habe, dass Gott, trotz allem, was ich nicht verstehen konnte, einen guten Weg daraus gemacht hat.

Nun bin ich an einem Punkt angekommen, wo der Eindruck stärker wird, dass jetzt das Stillstehen oder –sitzen angesagt ist. Ich bin wieder bei meiner Ursprungsfamilie (wer davon noch übrig ist) angekommen und suche hier Wege, wie mein Leben nicht nur still steht, sondern immer noch Leben zu erkennen ist. Ich gestehe, das fiel mir am Anfang schwer. Aber so langsam erkenne ich wieder Strukturen, da wo ich merke, dass mein Weg den Weg eines anderen Menschen kreuzt, miteinander verschmilzt und besonders da, wo es anders geht, als ich es je vorausgeahnt hätte, ganz neue Perspektiven auftut.

Im Zuge dessen, was „heute“ passiert in meinem Leben, tauchen in meiner Erinnerung wieder verschiedene „Irrwege“ auf. Solche, welche ich vielleicht unbedingt gehen wollte, die aber irgendwo gescheitert sind. Solche, wo ich jetzt noch manchmal den Kopf schüttele und nicht verstehe, wieso ich ausgerechnet mich so entschieden habe, wie ich es damals tat. Es ist dennoch immer wieder faszinierend, zu erkennen, was sich aus manchem Labyrinth heraus für Möglichkeiten entstanden sind, die bis ins Heute hinein reichen. Bei denen ich heute danken kann, dass sie so ausgingen, wie sie ausgegangen sind. Manchmal sogar, weil ich heute erkenne, dass es, wenn es nach meinen Wünschen gegangen wäre, wahrscheinlich in einer Katastrophe ausgelaufen wäre.

Jemand hat mal gesagt, dass man erkennen kann, dass man "alt" ist, wenn man anfängt, über "damals" nachzudenken und zu reden. Ich weiß natürlich, dass ich ohnehin, auch ohne dieses Merkmal, alt bin (was immer man darunter verstehen will). Aber ich muss manchmal schmunzeln, wenn ich anfange, über mein Damals nachzudenken.  Dann fange ich an, zu erkennen, wie ungeheuer reich mein Leben bis jetzt schon war und immer noch ist. Und wie gut ich es habe, im Gegensatz zu manchen anderen Menschen in meiner Umgebung.  


Montag, 24. Oktober 2016

Verschiedene Lebensabschnitte




Eine Weile dachte ich ja, dass es nach meinem Rentenbeginn die Zukunft nur noch einen kurzen Weg meines Lebens darstellen würde. Ich war körperlich ziemlich fertig und hatte vorher schon die Befürchtung, es nicht mal bis zum Rentenbeginn zu schaffen. Dementsprechend eingeschränkt fing es hier, in meinem neuen Wohnort wieder an, was meine Vermutung, ziemlich nahe am Ende zu sein,  durch die ganzen Umstände drum herum noch bestärkt hat. In der Rückschau hatte ich bisher schon ein sehr abwechslungsreiches Leben mit vielen kleinen und großen Lebensabschnitten.

Nun bin ich schon mehr als ein halbes Jahr hier, in meinem Geburtsort, in der Nähe vieler meiner ursprünglichen Familienmitglieder. Gerade habe ich den Eindruck, die erste Hürde meines Hierseins geschafft zu haben. Ich bin nicht mehr so alleine und es zeigen sich bei mir wieder vermehrt Hoffnungslichter, auf Dinge, die noch in der näheren Zukunft geschehen könnten.  Trotz und gerade mit meinen körperlichen Einschränkungen.

Mein vergangenes Leben ist geprägt von vielen kleinen und großen Veränderungen. So, dass ich manchmal den Eindruck habe, ganz viele verschiedene Leben gelebt zu haben. Im Zusammenhang gesehen zeigt diese Rückschau allerdings, dass es eher wie ein Mosaik alles dazu geführt hat, dass ich so jetzt hier lebe, wie ich durch die vielen kleinen Mosaiksteinchen meines Lebens geworden bin.

Meine eigene bisherige Lebensgeschichte zeigt mir auch, dass man keinen Menschen wirklich nach dem äußerlichen Verhalten beurteilen kann. Es spielen immer so viele verschiedene Aspekte eine Rolle, dass es manchmal nach der „Norm“ unserer Gesellschaft einfach „falsch“ aussieht. Von vielen Menschen wurden auch Urteile ausgesprochen, welche mich an manchen Stellen ins Wanken brachten. Und dennoch konnte ich weitere Wege finden, welche von den gegangenen abzweigten.

Besonders auffällig ist da mein häufiger Orts- und Arbeitsplatzwechsel. Sehr oft wurde ich kritisiert, dass ich nicht den Unwegbarkeiten meines Lebens durch weglaufen ausweichen kann. Ich habe erlebt, dass ich es genau deshalb konnte. Gerade diese Chancen des Neuanfangs, nach dem Scheitern, haben mein Leben unwahrscheinlich reich gemacht. Es waren, wie gesagt, Chancen, die ich nutzen konnte und auf diese Weise neue Perspektiven entdeckt habe. Auch wenn ich es manchmal bedauert und betrauert habe, Altbekanntes verloren zu haben, weiß ich in der Rückschau, dass mich ein Verharren in dieser Situation lahm gelegt hätte und mir die Chancen genommen hätte, Wege und Dinge zu entdecken, die vorher unerreichbar erschienen.

Nun bin ich hier, quasi an dem Ausgangspunkt wieder angekommen: den Ort, in dem ich geboren wurde, in der Nähe von einem Teil aus der Familie, in die ich hinein geboren wurde.  Ich habe fünf Geschwister, von denen vier, mit ihrer zahlreichen Nachkommenschaft, im näheren Umkreis  meiner jetzigen Wohnung leben.  – Das kommt noch nicht einmal davon, dass sie alle in ihrem alten Umkreis geblieben wären. Eine Schwester war sogar mit ihrer Familie zwei Jahre in Afrika. Aber irgendwie haben sie wieder alle hierher zurück gefunden. So wie ich ja nun auch. Und das ist ganz sicher nicht darum passiert, weil die Örtlichkeit hier so wunderschön ist. Mir scheint eher, es ist nun an der Zeit, unsere ganzen „Familiengeschichten“ aufzuarbeiten – jeder für sich und auch für- und miteinander.

Und das ist eine sehr interessante Sache, die mich jetzt gerade wieder beflügelt, die Zukunft in den Angriff zu nehmen. In den Gesprächen, die wir schon bisher geführt haben, merke ich erstmal, wie unterschiedlich wir Geschwister einander und die gesamte Familie erlebt und für sich verarbeitet haben.  Besonders mit meiner um anderthalb Jahre älteren Schwester  (wir sind die beiden Ältesten und haben die meiste Zeit in der Familie gemeinsam erlebt) haben wir beide sozusagen einige „Aha-Erlebnisse“, wenn wir darüber austauschen, wie wir einander erlebt haben – und welches Verhältnis wir zu den Eltern hatten.  Ich glaube, das könnten Gründe sein, warum ich wieder mehr hier aufschreiben kann. Ich will natürlich keine intimen Familiengeschichten hier veröffentlichen. Eher Wege festhalten, zur Erinnerung und Ermutigung für mich selbst – und vielleicht sogar auch für den einen oder anderen Leser.