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Samstag, 17. Januar 2015

Geschafft

Gestern habe ich nun die letzten Utensilien des Weihnachts-Chaos aufgeräumt und verstaut, an meinem Arbeitsplatz. Und ab heute kann ich noch ein paar Urlaubstage vom alten Jahr verprassen. Das passt sehr gut. Weil ich jetzt gerade einen Abstand und eine Auszeit brauche - um wieder mit neuem Elan die festgelegten Zeiten des Alltags anzugehen.

Das funktioniert bei mir immer besonders in der Weise, wie ich relativ "zeitlos" leben kann. Aufstehen, schlafen gehen, essen, ruhen, arbeiten ... dann, wenn mir danach ist. Nicht nach Uhrzeiten oder Kalender, sondern nach reinem eigenen Empfinden.

Ich habe für diese Zeit einige Bücher auf Lager, die ich lesen kann und auch so manche Dinge im Hinterkopf, wo ich meinen Haushalt sortieren und neuordnen kann. Wie viel ich davon schaffe, überlasse ich in meinem Urlaub dem Zufall.

In einem Büchlein, welches ich öfter mal Impulse für den Tag nehme, stand für den heutigen Tag der Vers aus

Psalm 27,14: Sei getrost und unverzagt und Harre des Herrn!

und als Zuspruch

Jesaja 40,31: Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft.

Wobei das Wort "harren" ein wenig antik ist. Man kann es vielleicht mit "warten" oder "erwarten" erklären. Aber eigentlich ist es etwas Besonderes, dieses "Harren". Denn es ist nicht passiv, sondern aktiv und trotzdem entspannt und gelassen. Losgelöst von den irdischen Vorgaben. Und so passt es ganz gut zu meiner Urlaubszeit.

Dazu fällt mir gerade ein Witz aus meiner Kindheit ein. Das gehörte zu den Zeiten, wo "Fleißkärtchen" im Kindergottesdienst vergeben wurden, für richtiges Bibelvers-Lernen und aufsagen.

Da hat ein Kind ein Kärtchen mit einer Blumen mit Gräsern bekommen, signiert mit den Worten aus dem o.a. Psalm "Harre des Herrn". - Dieses Kind schaute sich die Karte lange an und fragte dann nach: "Woher wissen die Leute denn, dass die Haare vom Herrn Jesus so aussahen?"

Donnerstag, 8. Januar 2015

"Dein Glaube hat dir geholfen"

... sagt Jesus einige Male zu Menschen, welche er geheilt hat. - Für mich stellt sich immer wieder neu die Frage: wer oder was hat dann geheilt? Ich habe schon viele Glaubende getroffen, welche ihren Glauben trainieren und dadurch Wunder zu erleben.  Besonders bei Krankenheilungen meint man, Beweismaterial dafür zu haben. Wenn es denn nicht so klappt, wie es sollte, dann war der Glaube des Kranken nicht groß genug.

Irgendwie erscheint mir solch eine Glaubensheilung oft aber wie Zauberei zu sein. Man konzentriert sich darauf, möglichst nicht zu zweifeln. Wenn solches dennoch hoch kommt, diesen zu verdrängen. Der Glaube richtet sich dann eigentlich auf die Heilung. Ist es das, was Jesus diesen Menschen sagen will?

Ich picke aus den Geschichten, wo Jesus diesen Ausspruch macht, mal die von den zehn Aussätzigen heraus. (Lukas 17,11-19). Zehn kamen zu Jesus. Zehn Menschen wurden geheilt. Einer kam zurück, um dem zu danken, der geheilt hat: Jesus. Nur zu diesem einen sagt Jesus diesen Satz vom Glauben. Obwohl es zehn waren, welche geheilt wurden. Wer oder was hat dann die anderen geheilt?

Besonders in dieser Geschichte ist erkennbar, dass Jesus mit dem "Glauben" etwas ganz anderes meint, als es weitgehend verstanden wird. Der Einzelne, welcher zurück kam, um zu danken, hat eine ganz besondere Heilung erlebt. Eine, welche unabhängig von körperlichen Krankheiten ist. Er hat durch Jesus die Verbindung zu Gott gefunden. Weil er den erkannte, welcher wirklich geheilt hat.

Menschen, welche den besonderen Glauben hochhalten und damit Jesus-Nachfolger gewinnen wollen, scheitern oft daran, wenn das erwartete Wunder ausbleibt. Nicht, weil der Glaube fehlt oder nicht groß genug wäre. Sondern weil Gott die Bitte anders beantwortet, als erhofft. Weil er weiter sieht und weiß, was gut für den Einzelnen ist.

Der Glaube, welcher wirklich hilft, richtet sich auf Gott selbst! Er gibt den Weg frei, zu vertrauen, dass alles, was Gott lenkt, in eine gute Richtung geht. -

Gerade vor ein paar Tagen habe ich selbst etwas erlebt, was meine Gedanken in diese Richtung gelenkt hat. - Meine Tochter hat mit mir einen Feiertags-Ausflug gemacht. Wir fuhren mit einer Bergbahn in einem Nachbarort nach oben, mit dem Vorsatz, nach unten zu laufen. Ich war eine längere Zeit vorher nicht besonders gut zu Fuß und habe immer noch manchmal Mühe damit, wenn es aufwärts geht. Abwärts macht es mir nicht so viel aus. Und ich wollte es wagen. Hatte Gott auch schon mehrere Male dafür gedankt, dass es mit dem Laufen jetzt besser geht als eine Zeitlang.

In diesem Ort waren noch noch mehr Stellen mit Schnee bedeckt, als in unserem Wohnort. Und oben auf dem Berg war es doch noch reichlich vorhanden.  Vor Allem war es an vielen Stellen ziemlich glatt. Wir kannten den Abwärtsweg nicht wirklich. Hatten bei der Bahnfahrt und mit Ausblick von unten  nur grob geschätzt, dass man es schaffen kann, wenn man durch den Wald geht.

Schon die Suche nach dem Weg erwies sich als schwierig. An den Straßenrändern waren noch Schneetürme aufgehäuft und auf dem Stück Wiese bis zum Wald sah es ziemlich glatt aus. So zogen wir erst einmal zickzack über einen großen Parkplatz, bis zu einer Nische um in den Wald zu kommen. Ich habe sehr gut aufgepasst, wo ich hintrete. Und trotzdem - an einer Stelle auf einmal rutschte ein Fuß so komisch zur Seite, dass ich mich hinsetzte. Dabei verdrehte es mein weniger angeschlagenes Bein so, dass ich mich schnell hinlegen musste, damit es wieder in die richtige Lage kam. Meine Tochter zog mich hoch und ich stand wieder. Ich habe schon so manche Stürze hinter mir. Bis jetzt habe ich mir noch nie einen Knochen gebrochen. Was ich auch als Bewahrung empfinde. So war es auch dieses Mal. Ein wenig tat mir nun das Knie weh. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich noch laufen kann. Ich wollte auch meine Tochter nicht enttäuschen. Zu oft schon habe ich mich als Bremse empfunden, wenn ich mit ihr unterwegs war.  Aber jetzt schauten wir doch mal ein wenig genauer die Wege an, welche in dem Wald zu sehen war.

Es war nicht mehr so sehr früh am Tage. Genau gesagt konnte man damit rechnen, dass es eine Stunde später dunkel würde. Und die Wälder in dieser Region sind im Dunkeln ... unheimlich. Man sieht wirklich nichts mehr. Gemessen an der Bahnfahrt war der Abstieg etwas weiter, als gedacht. Trotzdem wollte meine Tochter weiter gehen, wenn ich meinte, es zu schaffen. Aber ich war mir nun nicht mehr so sicher. Wenn ich da irgendwo mittendrin nicht mehr konnte, gab es keinen anderen Weg, als weiter zu gehen.

Und so musste ich mich wieder einmal entschließen, Bremse zu sein. Wir nahmen also wieder die Bahn abwärts. Unten angekommen stellten wir aber fest, dass wir das tatsächlich beide nicht geschafft hätten, nachdem wir noch ein wenig mehr auf den Weg während der Fahrt geachtet hatten. Meine Tochter schätzte den tatsächlichen Weg auf mindestens drei Stunden. Vorher dachten wir an eine Stunde.

Unten angekommen hatten wir ohnehin noch ein Stück des Weges vor uns, bis wir wieder beim Auto meiner Tochter angekommen waren. Unterwegs fing dann wieder mein anderes Bein, das mich schon früher eine längere Zeit sehr eingeschränkt hat, zu schmerzen. Bis wir wieder beim Auto angekommen waren, war es so heftig, dass ich nur noch ganz langsam gehen konnte und hinkte.

Insgeheim habe ich bei mir gedacht: na super - jetzt habe ich dafür gedankt, dass alles besser geworden ist und jetzt geht das Theater wieder los. Aber später hatte ich doch das Gefühl, dass mein Sturz uns vor einem großen Fehler bewahrt hat. Und einen Tag danach waren auch die Schmerzen nicht mehr so stark und ich konnte wieder fast normal laufen.

Schon so manche Male habe ich so etwas erlebt, dass meine Wünsche trotz Glaube nicht erfüllt wurden. Dass es mir so vorkam. als wenn eher das Gegenteil der Fall war. Aber in der Rückschau konnte ich dann feststellen, dass dieses scheinbare Scheitern mich vor einem größeren Fehler bewahrt hat.


Donnerstag, 1. Januar 2015

Jahreslosungen

Früher habe ich als Jahreslosung für mich nur Bibelverse zugelassen. Gott hat sie benutzt, weil ich sie verstanden habe. Heute weiß ich, dass Gott auch andere "Sprachen" benutzt, um mein Herz zu berühren. Neue "Sprachen", um nicht festgefahren zu werden auf Buchstaben, sondern auf den, der zu mir redet: Gott selbst.

Gedanken, die ich für dieses Jahr als Herausforderung empfinde und damit als meine ganz persönliche Jahreslosung verstehe, habe ich in den letzten beiden Einträgen hier beschrieben. Einmal geht es dabei um die Sehnsucht. Bei dem anderen geht es um Vergeltung, oder die Macht der Vergebung.

Solche "Losungen" sind mehr, als nur Vorsätze, die man sich setzt. Es sind Dinge, die bewegen, um zu LEBEN.

Ich wünsche auch Euch für das Neue Jahr, dass Ihr Euch bewegen lasst von Gott selbst - zu Gott hin. Weil dort das Lebenselexier schlechthin liegt!

Sehnsucht

In der Bücherkiste habe ich wieder ein gutes Buch gefunden, das mich nun eine Zeit lang begleiten kann. Es ist das "Buch der Sehnsucht" von Anselm Grün. Direkt beim Einstieg in das Buch merkte ich, dass es einiges an Gehalt hat, was mich auferbauen kann. Solche Bücher lege ich dann auf meinen "Frühstücksplatz", damit ich jeden Tag, wenn ich die Ruhe dazu habe, Impulse darinnen finden kann, indem ich es einfach abschnittsweise lese und auf mich wirken lasse.

A.G. beschreibt hier die Sehnsucht als eine Antriebskraft zu leben. Eine Aussage, in der ich mich wiedergefunden habe, auf Seite 13:

"Der Mensch hat eine angeborene Sehnsucht nach der Gottesschau, nach der Vereinigung mit Gott.  Er kann seine Menschwerdung nur vollenden, wenn er mit Gott eins wird."

Manchmal empfinde ich meine Sehnsucht schmerzlich. Dann möchte ich ihr ausweichen. Suche Erfüllung im minderwertigen Ersatz. Ich wünsche, dass ich durch die Texte in diesem Buch bewegt werde, Sehnsucht entspannt zuzulassen, mit ihr zu leben, um gespannt vorwärts zu gehen, um Entdeckungen zu machen, die mir Antrieb geben - zum Leben.

Vergeltung - oder die Macht der Vergebung

Ich lese immer wieder mal gerne in dem Buch von Gott. Es ist zwar kein Ersatz für die Bibel. Aber doch eine interessante Ergänzung dazu. Es eröffnet mir manchmal eine Sicht zu biblischen Aussagen, welche ich sonst nirgends finde.

So bin ich kürzlich mal wieder an der Geschichte von Saul angekommen. Schon länger hat die Stelle in mir Fragen aufgeworfen, wo Saul von Gott verworfen wurde. In dem Buch wird seine Verzweiflung darüber und die Bitte an Samuel, ihm noch eine neue Chance zu geben, sehr anschaulich dargestellt. So dass ich an dieser Stelle immer wieder abgebrochen habe und mich gefragt, ob es wirklich so gewesen sei. Denn ich erlebe Gott anders, als er hier dargestellt wird. Barmherzig und gnädig ist der Herr zu mir. Auch dann, wenn ich Mist gebaut habe.

Ich habe zwar immer noch keine umfassend befriedigende Antwort bekommen. Aber ein Aspekt ist mir dieses Mal aufgefallen. Dort wo Saul in seinem Herzen Böses gegen David plant und versucht, ihn zu töten.

Zwar habe ich noch niemanden versucht zu töten. Aber in meinem Herzen gab es auch schon öfter heimliche Wünsche gegen Menschen, die mich verletzt haben. Nicht, dass sie tot umfallen sollen. Dann würden sie ja gar nicht merken, was sie mir angetan haben. Ich wünsche oft den Menschen, die mich verletzt haben, dass sie auch so verletzt werden. Damit sie selbst spüren, was sie getan haben. Ja, ich wünsche ihnen dann sogar Heilung, wie ich sie ja auch erlebe. Aber so, dass es ihnen mindestens leid tun muss, was sie getan haben.

Bisher habe ich diese Art der Vergeltung als legal und verständlich angesehen. Aber nach der Geschichte von Saul und im Blick darauf, wie ich selbst solche Zeiten erlebe, erkenne ich jetzt, dass dies ein Punkt ist, der mich ferne von Gott sein lässt. Ich vernebel meine eigene Sicht zu Gott, indem ich meinen Blick auf Vergeltung und damit auf Menschen fixiere. Wobei im Rückblick immer wieder erkennbar ist, dass Gott mir trotzdem nahe war. Nur meine Blickrichtung war falsch - und selbstzerstörend.

Vielleicht war es mit Saul ebenso. Er fühlte sich von Gott verlassen, aussortiert. Was im menschlichen Bereich durchaus auch zutraf. Aber wenn man seine Geschichte weiter verfolgt, kann man doch erkennen, dass Gott ihm geantwortet hat. Nicht so, wie Saul es sich wahrscheinlich gewünscht hat. Seine Stellung auf Erden war gestört. Nicht zuletzt, weil in seinem Herzen zerstörerische Gedanken den Platz eingenommen hatten. Die sich letztlich gegen ihn selbst richteten.

Wenn Gott sagt: "Mein ist die Rache" - dann soll das kein Verbot sein, das zerstörend wirkt, wenn man auf den menschlichen Feind schaut. Es soll einfach den Blick von dem Zerstörenden auf Gott lenken, der es schafft, Wunden zu heilen und den Blick auf das zu lenken, was aufbauend ist.