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Samstag, 27. Dezember 2014

Schnee

Weiße Weihnacht gab es nicht. Aber ein weißes "Danach" baut sich gerade auf. Dabei habe ich gehofft, es würde warten, bis ich (in drei Wochen) Urlaub habe. Von der warmen Stube aus betrachtet finde ich so etwas viel schöner, als mittendrin zu sein. Schnee mag ich nur bei Sonnenschein und fertig geräumten Wegen. Vor Allem vor der Kirchentüre. Mal sehen, was mir da morgen früh noch blüht.



So sieht es aus, wenn ich aus meinem Fenster schaue.

Sonntag, 21. Dezember 2014

Weihnachtszeit

Ich hatte mich die letzte Zeit ein wenig rar gemacht. Das lag natürlich auch daran, dass ich gerade wieder volles Programm habe. Und das geht auch noch bis mindestens nach dem 6. Januar, wenn die ganze Weihnachtsdeko wieder abgebaut wird. Dies ist immer die arbeitsintensivste Zeit des Jahres in der Kirche. Die Zeit, die den Anspruch hat, "besinnlich" zu  sein, ist für mich eine Herausforderung, mich nicht von den Ansprüchen der Perfektion unterkriegen zu lassen. Manchmal gelingt es mir und manchmal nicht.

Es gelingt mir dann, wenn ich versuche, Abstand zu dem Gesamtanspruch zu halten - und jeden Tag, jede Aufgabe ohne das ganze Drumherum betrachte. "Eines nach dem anderen", diese Devise hat mich schon oft durch ein Chaos geführt. Aber sie fällt mir zunehmend schwerer. Weil ich zu lange meinte, alles alleine schaffen zu müssen und ständig den Eindruck hatte, dem Anspruch an mich nicht zu genügen. Ich wurde selbst an meine Grenzen geführt und startete den Versuch, mitzuteilen, dass ich so nicht mehr weiter kann. Dieses Jahr funktioniert es schon viel besser. Ich lerne, zu delegieren, Arbeit so aufzuteilen, dass sie nicht unter Druck stellt usw. Nicht immer gelingt es mir. zB gestern Abend, als mir, nach einem Konzert bewusst wurde, dass ich, nach Abbau der Technik mit dem Rest Arbeit alleine in der Kirche sein würde. Das ist an einem etwas abgelegenen Ort, mitten auf dem Friedhof. Nein, die Toten fürchte ich natürlich nicht. Aber es ist gefühlsmäßig einfach etwas unheimlich. Und als mir dann noch bewusst wurde, dass ich, bevor ich nach Hause gehe, noch einen Gang machen musste und wieder zurück in die Kirche, war es mit meiner Entspannung vorbei. Ich war angespannt und fühlte am Ende schmerzhaft alle meine Knochen. Fazit war, dass ich auch in der Nacht noch schlecht geschlafen habe, und mich auch so fühle.

Nunja, ich habe mir heute frei genommen - was auch eine Form davon ist, dass ich meine Grenzen erkenne und delegiere, wo es möglich ist. So kann ich heute einfach noch einmal ein wenig entspannen, auch wenn ich mich dazu fast zu müde fühle. *zwinker*

Morgen wird mir noch jemand helfen, die Krippe aufzubauen. Was auch einige Stunden beansprucht. Und dann kommt die Weihnachtszeit. Das bedeutet, bis zum 6. Januar noch allein acht Gottesdienste, an denen ich Dienst habe. Wobei  meine Dienste mehr als nur die Gottesdienste bedeuten. Aber wie gesagt, ich schaffe es mehr und mehr, entspannt einen Tag nach dem anderen zu sehen, zu bewältigen und meine Grenzen zu wahren.

Jetzt ist meine Beschreibung zur Weihnachtszeit länger geworden, als sie sollte. Aber ich lass es jetzt einfach mal dabei.

Eigentlich wollte ich hier einfach nur


Fröhliche Weihnachten 

Das ist der Weihnachtsbaum in meiner Kirche
Die Krippe in meiner Kirche (am 23.12. nachgereicht)


wünschen. Ich wünsche Euch Allen schöne und besinnliche Festtage, im Kreise von Menschen, die sich lieben!

Dienstag, 2. Dezember 2014

Psalm (23) der Gegensätze, die einander ergänzen

Der Psalm 23 ist für mich ein Psalm, der das ganze Leben beschreibt, aus der Sicht von einem Menschen, der in der bewussten Verbindung zu Gott steht.

Er passte zu Zeiten, in denen ich im Aufbruch war, genauso wie zu Zeiten, in denen ich einen festen Status in meinem Leben hatte. In Zeiten der Dunkelheit ebenso wie zu Zeiten des Lichts. In Zeiten, wo es Feinde gab, ebenso wie zu Zeiten, als Freunde mir nahe standen.

Es geht mir (und wahrscheinlich den meisten Menschen) so, dass ich die "bösen" Zeiten (welche ich als solche befinde) gerne vermeiden würde. Aber gerade in den letzten Jahren immer wieder feststelle, dass gerade diese Zeiten erst meinen Blick klar machen, für die "guten" Zeiten.

Aufbruch kann ich nur aus einem festen Standort machen, Licht erkenne ich erst, wenn es die Dunkelheit durchbricht und Freunde erkenne ich besonders in den Zeiten, in denen es auch Feinde gibt.

Die letzte Zeit bewegte mich der letzte Punkt besonders. Feinde sind für mich hier solche, die mir Schaden zufügen (wollen) oder auch das sichtbar Gute in meinem Leben in böses umwandeln (wollen).

Eine lange Zeit meines Lebens dachte ich, dass Gott die Menschen, welche sichtbar "Böses" tun, irgendwie und irgendwann unschädlich machen würde. Indem er sie aus dem Verkehr zieht oder ihnen die Macht nimmt, welche sie (scheinbar) haben.

Nun erscheint es mir zunehmend so, als wenn besonders diese Menschen, welche ich als "böse" empfinde, in meinem Umfeld erhalten bleiben. Aber das Besondere an meiner Erfahrung mit dem "Hirten" besteht darin, dass Er mir "einen (mit Gutem)  reich gedeckten Tisch bereitet - quasi als sichtbares Zeichen meiner "Feinde", dass diese keine Macht über mich haben. Weil ich in der Gegenwart des Hirten bin und dort bleiben werde. Ganz unabhängig davon, ob ich den "Gesetzen" meiner Umgebung genüge oder nicht.

Ich wurde damals gelehrt, dass der "Himmel" etwas sei, das nach dem irdischen Leben kommt. Darum wurde ich aufgefordert, das irdische Leben als "Fremdling" zu betrachten. Mit dem Anspruch: das wirkliche Leben kommt erst noch. - Heute erfahre ich, dass "der Himmel mitten unter uns ist". Dass man dieses Leben erkennen kann, wenn man bewusst in der Gegenwart des Hirten bleibt, unmittelbar bei Gott.

Ich erlebe dabei, dass Gegensätze zum Leben gehören. Dass sie im Grunde das Leben ausmachen. Weil ich in den Gegensätzen erst das Gute erkennen kann, womit das Böse überwunden werden kann.

Dazu passt auch die Aussage, dass Gott den Mangel meines Lebens füllen kann und will. So dass mein Mangel im Grunde das Potenzial ist, in dem ich erst sein Wirken in meinem ganz persönlichen Leben erfahren kann. Nach dem Motto: "nur die Kranken benötigen einen Arzt".  So dass ich diese Erkenntnis als Gewinn betrachten kann. Wenn ich also keinen Mangel habe, gibt es auch keinen Platz, um die Lücke zu füllen. Eine Erkenntnis, die mich ahnen lässt, warum damit sogar das Leiden ein Gewinn sein kann, wo heraus die Fähigkeit zu Danken entstehen kann.

Samstag, 22. November 2014

Umzüge

Seit einiger Zeit, genau genommen, seit meine Schwester zu Ostern bei mir zu Besuch war, denke ich darüber nach, ob es Sinn macht, wieder einmal umzuziehen, wenn ich in Rente gehe. Weil ich hier eigentlich alleine bin.

Zwar ist diese Gegend als solche quasi meine Wahlheimat. Auch gibt es hier viele liebe Leute, mit denen ich unterwegs immer mal einen Plausch halte. Aber ich merke mehr und mehr, dass ich im Grunde hier alleine bin. Dabei komme ich aus einer großen Familie und bin es gewohnt, dass Menschen um mich herum gibt, die einfach auch zu einer Schar gehören, zu welcher ich auch gehöre - ohne dass ich dafür etwas leisten muss.

Meine Tochter wohnt zwar immer noch auch hier im Ort und hat auch noch keinen Plan, wie lange sie hier bleibt. Ohne sie würde ich mich jetzt schon alleine fühlen. Sie sollte und kann aber ihr eigenes Leben leben, in dem eine  älter werdende Mutter nicht letztendlich wie ein Klotz am Bein sein sollte, so dass sie unbeweglich wird und kaum weg kann. Selbst wenn sie erst  in etwa zehn Jahren fortzieht, wird es für mich ja auch schwieriger, umzuziehen. Und meine Söhne wohnen nun schon seit einiger Zeit wieder um Hamburger Umland und sind fest davon überzeugt, dass dort ihre Heimat ist und nirgends sonst. Für mich ist sie dort aber nicht unbedingt.

Mein Geburtsort in NRW ist zwar an letzter Stelle für "Heimat" für mich. Aber dort wohnen fast alle meiner Geschwister. Die Familie dort in der Gegend hat sich auch noch vergrößert, besonders durch die Kinder meiner Schwester, welche mich hier besucht hat, weil sie zehn Kinder geboren hat, welche zum größtern Teil inzwischen selbst schon Familie haben. Besonders diese Kinder aus der Familie haben einen großen Zusammenhalt innerhalb der Familie. So dass ich denke, wenn ich auch in deren Umkreis lebe, würde ich auch nicht alleine sein.

Das sind aber zunächst erst einmal nur Gedanken, die noch ein wenig weiterwachsen können. Denn ich gehe erst in etwa anderthalb Jahren in Rente. Und dann muss ich ja auch nicht sofort wegziehen. Nur dann würde ich das vielleicht konkreter ins Auge fassen.

An meiner jetzigen Wohnung ist das Allerbeste meine schöne Aussicht. Ich habe sie schon mehrmals hier gezeigt. Ich freue mich jeden Tag neu daran. Und eigentlich hatte ich gedacht, dies sei mein Ziel überhaupt, hier bleibe ich. Da hatte ich aber nur die Umgebung im Blick, nicht die Beziehungen im Ort. Solange ich in der Kirche arbeite, bin ich nicht alleine. Im Grunde mag ich sogar meine Zeit, welche ich alleine bin. Aber am manchen Stellen, zB wenn ich Urlaub hatte, habe ich nun schon gespürt, dass wenn ich nicht mehr dort arbeite, ich wahrscheinlich Mühe haben werde, Kontakte aufrecht zu erhalten. So dass ich mich schon manchmal sehr alleine gefühlt habe. Obwohl ich auch das Alleinsein genießen kann - wenn es denn Menschen in meiner Nähe gibt, wohin ich gehen kann, wenn ich Gemeinschaft brauche.

So nehme ich diesen Gedanken jetzt mit in jeden Tag. Ich schaue meine Aussicht an, mit dem Bewusstsein, dass ich sie möglicherweise irgendwann verlassen werde und sie dann vermissen werde.

Auf diese Weise lerne ich mal wieder ein Stück weit mehr, im Hier, Jetzt und Heute zu leben. Ich bin oft umgezogen in meinem Leben. Habe irgendwie auch immer ein gewisses Kribbeln in mir, wenn ich längere Zeit irgendwo festsitze. Besonders, wenn es so ein kleiner Ort ist, wie dieser hier, umgeben von Bergen, welche zwar malerisch anzusehen sind, aber auch sehr deutlich die Begrenzung zeigen, in der man wohnt. Da ich selbst kein Auto habe und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin, sind alle Ziele, die ich außerhalb des Ortes erreichen muss, eine kleine Weltreise, die mir in der Regel auch zu teuer ist, ebenso wie es sehr aufwändig ist, wenn man manchmal nur etwa 30 km entfernt hinfahren muss und dafür möglicherweise mehrmals umsteigen muss.

Besonders, wenn man älter wird und auch nicht mehr so beweglich ist (was ich manchmal schon jetzt spüre) braucht man manchmal Menschen in der Nähe, die zu einem halten, egal wie man gerade drauf ist. Da passen Beziehungspersonen aus dem Familienkreis sicher am Besten. Darum behalte ich das jetzt im Blick und genieße besonders die schönen Seiten meiner Zeit hier bewußter - jeden Tag neu.