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Montag, 15. April 2013

Veränderungen

Diese Woche sind meine Söhne hier im Ort zu Besuch. Übernachten können sie bei der Schwester, meiner Tochter. Es ist das erste Mal, seit sie zurück in den Norden gezogen sind,dass sie hierher zu Besuch kommen.
Heute Morgen haben sie schon gestöhnt über die Hitze. Die Umstellung war ja schon für mich krass. Aber im Norden ist es doch noch ein wenig luftiger dabei.  Die Woche wollen sie die alten Pfade der Erinnerung gehen. Sie sagten, bis jetzt fühlte es sich alles noch ganz normal an. Nicht, als wenn sie jetzt hier Fremde wären. Ist ja auch noch nicht einmal ein Jahr rum, seit sie fortgezogen sind.

Diese Woche, genau gesagt am Donnerstag, habe ich einen Termin, zum unterschreiben eines neuen Mietvertrags. Ja, ich ziehe noch einmal um. Das hat sich alles innerhalb von ein paar Tagen so entwickelt, dass ich beschloss, eine neue Wohnung zu suchen. Und dann schien es, als wenn schon alles vorbereitet sei. Ich sah die Anzeige im Internet und dachte: das ist sie. Barrieren, die das noch hätten verhindern können, wurden weggeräumt (nicht von mir) und nun habe ich schon diesen Termin, wo alles besiegelt wird.

Der Grund war, kurz gesagt, die Erkenntnis, dass diese Wohnung, die ich gerade noch bewohne, eine Nummer zu groß für mich ist. Ich lebe hier irgendwie über meine Verhältnisse. Und weil es dann so einfach zu sein schien, weil alles fast von selbst lief,  habe ich diesen Schritt als von Gott bestätigt befunden. Die neue Wohnung ist (gewollt) kleiner. So dass ich noch einmal meinen ganzen Hausrat durchsortieren und aussortieren muss. Das ist ebenfalls so gewollt. Denn ich hatte noch viel zu viel Zeug in meinem Haushalt, was für eine größere Familie gut wäre. Ich lebe aber alleine und habe nicht vor, das zu ändern. Darauf will ich mich nun auch wohnungsmäßig einstellen und allen Ballast aussortieren. Habe schon damit angefangen und es fühlt sich gut an. Das beste in der neuen Wohnung ist der abgeschlossene Balkon mit einer tollen und weiten Aussicht. Ich freu mich drauf. In zwei Monaten kann ich mich auf den Weg machen dorthin. -

Das teilweise Miterleben einer Ehekrise bei einer Freundin, welche Kreise weit über die eigenen Grenzen gezogen hat, hat mich wieder dankbar gemacht, dass ich alleine bin und auch die "Versuchungen", welche in mir zunächst den Wunsch nach neuer Partnerschaft hervorgerufen hatten, nicht wirklich zustande gekommen sind. Ich freue mich über die Freiheit, die ich habe, meine Zeit so zu gestalten, wie ich es für gut befinde. Und ich freue mich, dass meine Lasten des Lebens leicht genug sind, dass ich sie alleine bewältigen kann. Alleine aber nur unter Menschen. Von Gott fühle ich mich geborgen in ihm selbst, aus dessen Hand mich nichts und niemand reißen kann.

Es ist Frühling! Eigentlich schon fast Sommer, wenn man nur die Temperaturen mißt. Aber die Gewächse auf der Erde zeigen ein Erwachen des Lebens, nach einem langen Winterschlaf. Und mir fällt dazu der Spruch ein, den Gott dem Noah nach dem Verlassen der Arche mit auf den Weg gegeben hat: "Solange die Erde steht, soll nicht aufhören, Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht". Nach jeder  Nacht kommt ein neuer Morgen, nach jedem Schlaf ein neues Erwachen.

Dienstag, 9. April 2013

Regenbogenzeiten

...dieses Foto hat meine Tochter eben vom Handy aus ihrem Büro geknipst und geschickt:

Schönen Abend allerseits!

Samstag, 6. April 2013

Gesetze contra Liebe, welche frei macht von Furcht

Ich habe, nach einer Lesepause, mir wieder dieses Buch vorgenommen, um darin weiterzulesen.
Ich hatte hier schon über den Einstieg geschrieben und kann durch dieses Buch manche Aussagen des Paulus besser einordnen.

Nun bin ich gerade wieder an einem Abschnitt hängen geblieben, dessen Aussage zu manchem passt, worüber ich in gerade auch mit anderen Menschen Gedanken austausche.

Ich zitiere aus Seite 72/23 einen Teil eines Gesprächs zwischen Paulus und den Vorsteher der Synagoge, welcher ihn zur Rede gestellt hatte, wegen seiner Lehren:

"...  "Die Menschen", sagte Saul, "ertragen das Leben nicht mehr. Ihr habt ihnen die Stütze verborgen, an der sie sich halten könnten - die Pharisäer unter dem Wust von Gesetzen, die Heiden unter einer Überfülle machtloser Götter. Die Wahrheit ist einfach, und wer sie erkannt hat, fürchtet den Tod so wenig wie das Leben."
Jedaja hob die Hand, nicht als wolle er diese Worte zurückweisen, eher als wollte er sie festhalten, dass ihr Klang nicht zu rasch vergehe. Dann, sich dieser unwillkürlichen Geste bewusst werdend und sich ihrer schämend, ließ er den Arm sinken und fragte Saul flüsternd: "Hast du sie denn erkannt?" 
Aber er wartete die Antwort nicht ab. Ein neuer Gedanke war ihm gekommen, schreckenerregend in seiner Einfachheit und in seinen Folgen: mächtiger als alles auf Erden musste eine Lehre werden, die ihren Anhängern die Furcht nahm. Spürte er nicht auch in sich selbst die Sehnsucht, von aller Furcht befreit zu werden? Um wieviel mehr mochten andere diese Sehnsucht fühlen, Arme, Kranke, Gefährdete, Leidende und Liebende -
Und weiter: welche Umwälzungen standen bevor,benahm man den Menschen die Furcht? Was hielt sie denn im Zaum, was bändigte die Leidenschaften, was beugte sie unter Zucht und Gesetz? Die Furcht, nichts als die Furcht! 
"Die Predigt, die du gestern in der Synagoge "Zum wilden Weinstock" gehalten hast, Saul aus Tarsos, war deine letzte Predigt - " sagte er heiser. "Und diese Worte, hoffe ich, hast du nun verstanden!"..." (Zitatende)

Dazu ein Vers aus dem 1. Brief des Johannes Kapitel 4 Vers18

" ... Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe...."

Liebe kann nicht aufdiktiert werden durch Gesetze. Liebe muss an eine Quelle angeschlossen sein. Menschen können nur Liebe geben, wenn sie Liebe empfangen. Wenn ein Mensch an die Quelle der Liebe angeschlossen ist, die in Gott unversiegbar ist, dann kann ein Mensch auch fähig werden, andere Menschen zu lieben, auch wenn sie von denen nicht geliebt werden. Zunächst aber muß dieser Mensch aus der Quelle selbst schöpfen. So viel, damit er selbst gefüllt ist und mehr, damit er überfließen kann. 

(nochmal) Beziehungen (2)

Sie sind nicht leicht, die Beziehungen untereinander. Das Problem dabei ist oft, dass man die Gedanken und Motive der Mitmenschen an den eigenen Erfahrungen messen will. So habe ich mich mal wieder irgendwo fehlerhaft ausgedrückt, gerade darin, weil ich genau dieses Problem demonstrieren wollte. Und dabei wurde diese Aussage als Angriff empfunden, auf die Person die eigentlich nur als Beispiel diente.

Wir alle haben unsere persönlichen Erfahrungen, gute oder weniger gute bis sehr böse. Wir alle haben unsere Schwachpunkte in unserer eigenen Persönlichkeit und solche, die durch Lebensumstände geprägt wurden. Und ich denke, die meisten haben auch schon anderen Personen in ihren Schwierigkeiten begleitet und dadurch unsere eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse erweitert.

Gerade weil diese verschiedenen Merkmale der Persönlichkeiten sich oft so sehr unterscheiden, dass sie geradezu gegensätzliche Schlüsse zulassen, sollten wir im Umgang miteinander das Hören aufeinander üben.

Hilfe können wir Menschen immer nur dann geben, wenn wir uns auf die Persönlichkeit konzentrieren, denen wir helfen wollen. Wir müssen, um tatsächlich wirksam Hilfestellung geben zu können, ein stückweit den Weg miteinander gehen - notfalls bis an die Pforten der Hölle - und uns selbst mal für diese Aktion in die zweite Reihe stellen.

Immer wieder erlebe ich es, bei mir selbst und auch in dem Anschauen anderer Menschen, dass wenn man nur nach dem Erlernten und der Erfahrung mit anderen Menschen mit ähnlichen Merkmalen urteilt, man oft mehr zerstört als Hilfe gibt.

Denn Manches, was wir vor Augen haben, ist vielleicht in der Auswirkung vergleichbar. Aber wie es dahinter aussieht und was die Auslöser sind, kann man nur erkennen, wenn man "tiefer" schaut. Um einen Blick in die Tiefe eines anderen Menschen zu finden, ist das Zuhören eines der wichtigsten Aktionen - eng gefolgt davon, sich selbst und die eigenen Erfahrungen zurückzustellen, um zu erkennen, wie es meinem Gegenüber wirklich ergeht.


Dienstag, 2. April 2013

Beziehungen

In einem Forum haben wir gerade ein Gespräch über Beziehungen. Es scheint manchmal so, als wenn es doch eigentlich nur auf den guten Willen aller Beteiligten ankommt, damit Beziehungen klappen können. Aber wenn man mal die Realität anschaut, dann merkt man, dass da viel mehr hinter steckt.  Der gute Willen alleine reicht nicht aus.

Ich denke, jeder Mensch hat Bereiche, die sozusagen "dunkle Punkte" oder "Schatten" haben. Das sind Schwachstellen, die geprägt wurden durch menschliches Versagen in der Vergangenheit. Am meisten ausgeprägt sind solche dunklen Punkte, wenn sie ihren Ursprung in der Kindheit haben.  Da gehen dann vielleicht Warnlichter an an Stellen, wo jemand sich überhaupt nichts dabei denkt, wenn man sich so ausdrückt wie man es gerade tut. Aber bei dem Angesprochenen oder auch nur Mitbeteiligten tut sich bei dem Thema vielleicht ein Abgrund auf, der in der Erinnerung vorhanden ist. Das passiert selbst dann, wenn man für sich selbst dieses Thema schon längst abgehakt hat und sicher ist, den Abgrund nicht mehr als Gefahr zu empfinden. Manchmal hat man auch in seiner Erinnerung die Menschen vor Augen, die einen erst an den Rand des Abgrunds gebracht haben. Und man sieht die Gefahr für andere Menschen, die man schützen will.

Sicher ist jedenfalls, dass die Erfahrungen der Vergangenheit ganz stark auch die Gegenwart prägen. Egal, ob man für sich selbst mit der Vergangenheit versöhnt ist oder nicht. Und wenn man in eine Beziehung tritt (welcher Art auch immer) mit Menschen, die wieder auf eine ganz andere Art in der Vergangenheit geprägt sind, dann kann es sogar vorkommen, dass man, bei allem guten Willen, nicht den Weg zueinander finden kann. Man spricht praktisch eine unterschiedliche Sprache. Oder, wie ich es gerne ausdrücke: man fährt auf unterschiedlichen Schienen. Quasi aneinander vorbei. Wobei die Signale, die man aussendet, eine Wirkung haben, die dem Menschen auf der anderen Schiene sagen: Gefahr im Anzug - Bremse ziehen.

Sicher gibt es auch da Wege, möglicherweise mit Hilfe von "neutralen" Menschen (solche, die von beiden Schienen nicht selbst betroffen sind) einen Weg zueinander zu finden. Aber manchmal denke ich, ist es auch ratsamer, man geht auf getrennten Wege weiter, um nicht einander unbewusst immer wieder zu verletzen. Das funktioniert natürlich nur, wenn man sich nicht zwangsläufig immer wieder begegnet und miteinander arbeitet. So etwas erfahre ich zur Zeit von einem, mir nahestehenden Menschen, der immer mal Rat bei mir sucht.  In solchen Fällen muss man natürlich Wege suchen, in denen man einander akzeptieren kann ohne einander einzuschränken.

Nun, soweit sind wir in diesem Forum, wo wir das Thema haben, nicht. Da geht es mehr um das Thema - und ein bisschen auch um die Realität. Aber ich kenne durchaus auch Situationen, wo die getrennten Wege die  bessere Option war. Darum bin ich mit Beziehungen inzwischen sehr vorsichtig geworden. Ich weiß, dass ich selbst begrenzt bin und meine Mitmenschen eben auch. Ich wünsche mir und auch meinen Mitmenschen, dass wir mehr Wege zueinander finden. Aber auch, dass wir notfalls in Frieden getrennte Wege gehen können, ohne einen neuen dunklen Punkt im Herzen, der sich möglicherweise sogar gegeneinander richtet.