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Sonntag, 18. Dezember 2011

Engel sind Geschöpfe Gottes?

Die letzten Tage habe ich ein wenig über Engel nachgedacht. Ausgelöst wurden meine Gedanken durch einen Film wo ein Pastor in einer Art Traum den „Himmel“ erlebt. Da wurden Engel vorgestellt, die als ganz normale Menschen lebten. Menschen miteinander sozusagen gegenseitig als Schutzengel. Wie es dort dargestellt wurde, war die Vorstellung garnicht so abwegig für mich.

Danach habe ich angefangen über die Frage nachzudenken, wer oder was Engel überhaupt sind.

Ich erinnere mich, dass man früher von „dienstbaren Geistern“ sprach. Wenn Engel dann „Geister“ sind, dann haben sie eigentlich nicht, wie man es sich meistens vorstellt, einen speziellen Körper. Sie können dann in anderen Körpern sichtbar werden. Das würde dann auch wieder zu dem Film passen, und zu manchen Geschichten von Engel-Begegnungen.

Mir fiel dazu auch ein Bibelwort ein, das so, frei aus dem Gedächtnis, lautet: „Mancher hat ohne sein Wissen, durch gelebte Gastfreundschaft schon Engel beherbergt".

Nun kam mir heute ein Gedanke zu dem, wie es in christlichen Kreisen oft vertreten wird, Satan als gefallenen Engel. Da wird der gefallene Engel schon meistens zu einer Person gemacht.
Im Gespräch über die Herkunft von Engeln wurde mir früher vermittelt, dass Engel auch Geschöpfe Gottes sind.

Und da kam mir heute Morgen ein Gedanke, der meine Vermutung unterstützt, dass es mit der Erbsünde evtl. nicht so ist, wie viele Christen es sich aus der Geschichte vom Garten Eden vorstellen.

In der Geschichte ist der Satan (gefallener Engel und ebenfalls Geschöpf Gottes) ja eigentlich der Auslöser des Bösen. Gestraft werden in dieser Geschichte aber die Menschen. Weil zwei Menschen auf die Versuchung des anderen Geschöpfes hereinfallen, wird die ganze Menschheit als von Gott getrennt erklärt.

Wenn man davon ausgeht, dass Gott gerecht ist und derselbe bleibt zu allen Zeiten und ein liebender Gott, dann stellt sich mir doch die Frage, wieso nicht die Engel gestraft wurden statt der Menschen (?)

Zudem hat der gefallene Engel ja scheinbar alle Freiheiten, die Menschheit zu zerstören, wenn er diese auf seine Seite bekommt. Wäre Gott zu diesem Engel genauso konsequent gewesen, wie bei den Menschen, dann hätte er den Urheber des Bösen gleich vernichtet – und alles wäre anders ausgegangen – wahrscheinlich zumindest. Außerdem gibt es (in der Vorstellung der meisten Menschen) immer noch unzählige Engel, die im Himmel bleiben dürfen – obwohl ihre „Rasse“ oder „Artgenossen“ gegen Gott gesündigt haben – weitaus weitreichender, als es Menschen tun können. Während Gott die Menschen, die aus Unwissenheit gesündigt haben, gleich insgesamt verdammt hat und strenge Auflagen gibt, damit sie wieder in seine Nähe dürfen.

Vielleicht hat ja Jemand von euch, die ihr hier beim surfen mal Rast macht, eine noch ganz andere Vorstellung. Würde mich interessieren, welche Schlüsse Ihr daraus zieht. Damit möchte ich jetzt KEINE Diskussion über die Frage ob es Gott oder Engel überhaupt gibt. Bitte nur Antworten von Leuten, die eine bestimmte Vorstellung von der unsichtbaren Welt haben. Ich gehe davon aus, dass niemand die einzig richtige Vorstellung haben KANN. Aber wenn man Erfahrungen und Vorstellungen von mehreren Menschen zusammenfasst, kann man oft schon ein Bild bekommen, das der Wahrheit nahe kommt. 

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Widersprüchlichkeiten

Lange habe ich an der Frage herumgedacht, wie es sein kann, dass der Glaube, gerade auch im Christentum so unterschiedlich erlebt wird – oft auch schon widersprüchlich.
Schon in meinem eigenen Glaubensleben gab es viele „Kreuzungen“ auf dem Weg, an denen meine Richtung sich geändert hat. Trotzdem weiß ich im  Rückblick sicher, dass zu allen Zeiten, in meinem Leben mit Gott, Gott selbst am Werk war, und sich an und in meinem Leben „bewiesen“ hat.

Oft habe ich den Spruch angewandt, dass Gott dem Menschen auf dessen Weg entgegenkommt.  Trotzdem galt da immer noch eine Frage Gott, wie es denn sein kann, dass er oft so widersprüchlich handelt.

Menschen in unseren Breitengraden beurteilen Glaubenserfahrungen eigentlich immer nach dem Ergebnis. Das würde bedeuten, dass da wo Gott seine Wirkung sichtbar macht,  die Handlungen drumherum bestätigt werden – gleichbedeutend mit dem Urteil: das ist Gottes Wille.
Ebenso da, wo manches scheinbar schief läuft und für den Betrachter zum „falschen Ergebnis“ führt, wird es als Gegenteil von Gottes Willen beurteilt.

Nachdem ich in der letzten Zeit gerade wieder mit krassesten Beurteilungen, wie ich sie aus meiner schlimmsten Zeit in einer strengen Gemeinde kenne, konfrontiert wurde, wurde die Frage für mich wieder sehr aktuell. Denn ich ordnete diese Aussagen als „falsch“ ein, und versuchte, dem Menschen, der dieses auf diese Weise erklärte, zu zeigen, wo der Fehler liegt. Mit dem Ergebnis, dass dieser Mensch nur noch krasser auf seinen Grundsätzen herumreitet.

Heute wurde mir dann plötzlich bewusst, dass die Widersprüchlichkeiten im Glauben nicht bei Gott liegen, sondern bei den Menschen. Und der Kern der Antwort zu meiner Frage tatsächlich in meinem vielbenutzten Spruch liegt: Gott kommt dem Menschen auf dessen Weg entgegen.

Den Spruch würde ich jetzt noch ergänzen, dass  ein Mensch es nicht schafft, DIE WAHRHEIT insgesamt zu erfassen. Denn jeder Mensch hat seine eigenen Lebens-Hintergründe und Prägungen, die das Verständnis beeinflussen. Und das kann schon oft ganz krass gegensätzlich sein.

Wenn man es genau nimmt, so schafft sich jeder Mensch praktisch „seine eigene Welt“. 

Jesus hat ganz klar die Liebe an die Spitze der Gebote gesetzt. Die Gebote wurden so ausgerichtet von Gott, dass sie den Menschen, die die Gebote erhielten, die allgemein besten Ergebnisse erzielen könnten. Nur hat Jesus darauf hingewiesen, dass die Gebote nur als Hinweise gelten können. Der Kern der Gebote ist die Liebe. Und wenn die Liebe einmal ein anderes Ergebnis zeigt, als man es allgemein gewohnt ist, dann ist es dennoch „richtig“. Denn wichtig sei alleine die Liebe als Triebkraft.

Wo Menschen sehr fromm waren und nach den Geboten lebten, haperte es oft an der Liebe, weil  es nur noch darum ging, sich selbst als „gut“ darzustellen. Notfalls auch auf Kosten der „armen Sünder“.  Darum hat Jesus diese Frömmigkeit enttarnt als „Heuchelei“.
Da wo Menschen sich der Schwächen und Fehler bewusst waren, so dass sie meinten, keine Chance mehr zu haben – da zeigte Jesus ihnen durch Vergebung und Heilung, dass die Liebe die beste Antriebskraft ist. Und Liebe vermehrt sich, indem man sie weitergibt. Sichtbar wurde dies dort, wo ein Zöllner den Armen zurückgab, was er ihnen abgenommen hatte und eine Frau, die zum Tode verurteilt wurde, von Jesus befreit wurde – nur dadurch, dass Jesus gezeigt hat, dass das Einschneidende fehlt in dem Urteil: die Liebe.
Viele Christen pochen auf den Rat Jesu an manchen Stellen: „Gehe hin und sündige nicht mehr“. Auch das ist nur Jesu Liebe zuzuweisen. Es ist ein Rat, um nicht wieder in diese Lage zu kommen, wo man den Menschen ausgeliefert wird. Jesus hat kein einziges Mal gesagt: „Wenn du es doch tust, dann wird Gott dich bestrafen“– oder ähnliches.

Mir ist schon oft aufgefallen, dass solche Taten, die ich bei anderen kritisiert habe, irgendwann in anderer Form bei mir selbst auch auftauchte.  Das sehe ich nicht (mehr) als Strafe, sondern gerade zur Heilung. Damit ich lieben kann, weil ich selbst geliebt bin von Gott, so wie ich bin, mit allen Schwächen und Stärken.

Wenn Gott also jedem Menschen in „seiner Welt“ entgegen kommt, dann braucht es auch unterschiedliche Botschaften für diesen Menschen, damit es das Herz des Menschen erreichen kann.
Und wenn diese ganz persönliche Welt sich verändert in den verschiedenen Lebenssituationen, dann kann es vorkommen, dass im Rückblick Gottes Wirken und Reden auch widersprüchlich empfunden wird. Was aber nur widersprüchlich ist, das ist der Mensch in seiner jeweiligen ganz individuellen Welt. Gott ist Liebe. Und diese Liebe soll sichtbar werden in den Menschen und durch die Menschen. Das ist das Ziel und der Sinn, welchen Gott seinen Menschen mitgegeben hat. 

Und von daher gesehen braucht man auch die Bibel nicht mehr in einem „Kontext“ passend machen, damit man damit Menschen unter Kontrolle  behalten  kann. Sondern man kann forschen, in welcher „Welt“ das sich abgespielt haben mag,  damit die Liebe  Gottes an dem Ergebnis  sichtbar wird.

EINE Botschaft – viele Ereignisse, die diese weitertragen
Mir hilft diese Erkenntnis manche krasse Glaubensmuster einzuordnen. Wo Gott mir  solche verändernden Wege gezeigt hat, die mir das vermitteln, was ich jetzt weiß, da schafft er es auch bei anderen Menschen.  Da muss ich nicht auf Biegen und Brechen versuchen, meine Botschaft zu erklären, wo sie nicht verstanden wird. Da wo ein Mensch eine andere Sicht braucht und Gott selbst fragt, ist Gott selbst auch fähig, es seinen Menschen mitzuteilen.  Wenn ich getan habe, was in meiner Macht war (meine Gaben eingesetzt) dann darf ich meinen weiteren Weg gehen, ohne die Sorge, irgendetwas nicht richtig angebracht zu haben, und deshalb Irrwege verschuldet zu haben. Letztendlich hat Gott seinen Plan, den kein Mensch jemals wirklich begreifen kann – dem aber Menschen lernen können zu vertrauen, in jeder Lebenslage, weil es Gott immer darum geht, die Liebe sichtbar zu machen. 

Sonntag, 4. Dezember 2011

Advent: Zeit des Wartens - oder: worauf warte ich?

Seit einiger Zeit gehen meine Gedanken in die Richtung mit der Frage: Wer war/ist Jesus wirklich?
Dabei richte ich mein Augenmerk bewußt auf die Informationen der Bibel, welche direkt über das Leben von Jesus auf der Erde und seine Reden berichten.

So kam heute im Predigttext einiges vor, was ich schon durch die Veränderung meiner Gedanken über den Glauben in Frage gestellt hatte. Es ging um das Ende der Welt oder die "letzten Tage", wie Jesus diese nennt.

Mir wurde dabei bewußt, dass es mir immer unmöglich sein wird, Gottes Botschaften vollends zu begreifen. Wenn ich meine, etwas begriffen zu haben, wirft es immer nur neue Fragen auf.

Da es zur Zeit ja um "Warten" geht, was der "Advent" ja demonstriert, stelle ich mir nun die Frage: Worauf warte ich? Wie erlebe ich mein persönliches Warten? Womit fülle ich die Zeit des Wartens aus? Bin ich aktiver oder passiver Wartender?

Ich denke, diese Fragen brauchen wieder einige Zeit, bis ich Antworten darauf finde.

Anstoß zum Nachdenken war heute aus der Predigt im Gottesdienst auch ein Gedicht von Loriot. Das heißt, nur die letzten beiden Zeilen davon. Zwei Zeilen, die von einem friedlichen Advent sprechen. Wobei die Worte davor genau das Gegenteil aussagen: das ist die Wirklichkeit, die es dem Menschen schwer macht, den Frieden und die heile Welt zu finden, nach der man sich sehnt.

Hilfe finden wir bei Gott, vor dem wir auch unsere Unzulänglichkeit beklagen dürfen. Und im aktiven Warten auf ihn.

Freitag, 2. Dezember 2011

Schuldfrage und die Erlösung daraus

In Facebook laufen ja manchmal kleine Plänkeleien oder Diskussionen auf den Pinnwänden.
Dort plänkele ich gerne manchmal mit und dabei kam bei mir zu der Frage nach der Schuld und die Erlösung daraus, ein wenig mehr Licht, da wo es bisher noch etwas nebulös war.

Jemand, der vor Kurzem einige OP's hatte, und nun in der Reha-Phase ist, schrieb dass er dafür stimmt, dass die Schokolade für ihn als Versuchung aus dem Umfeld (z.B.Adventskalender) verschwindet. Er sagte dazu, dass es im Garten Eden wahrscheinlich kein Apfel war, der die Versuchung herbei geführt hatte, sondern Schokolade.

Ich antwortete auch scherzhaft: "Ja, machen wir aus dem Apfelbaum einen Schokoladenbaum. Dann können wir die Schuld auf andere schieben und können so lustig weiteressen."

Im Nachhinein wurde mir klar, dass das Forschen nach der Schuldfrage in der Realität oft tatsächlich so ähnlich abläuft, und damit die Erlösung von Jesus eine ganz andere Perspektive bekommt.

In dem aktuellen Fall ist es so, dass Schokolade die Verdauung stören würde, die noch nicht richtig in Gang ist nach der OP, und damit die Gesundheit auf's Spiel setzen würde. Also wäre eine Umgehung der Regel, jetzt keine Schokolade zu essen, eine Gefahr für seine Gesundheit.

Eigentlich geht es bei allen Fehlern so. Sie sind Fehler, weil sie etwas an den Regeln zum Leben gefährden. Die richtige Reaktion darauf wäre, den Ausgang des Fehltrittes zu bearbeiten oder gar entfernen - um dann im Blick FÜR das Leben weiterzugehen.

Stattdessen ist es sehr menschlich, dass meistens erstmal wahrgenommen wird, was einem weggenommen werden soll. Das was wir ablegen müssten (z.B. Schokolade), um auf einen guten Weg zu gelangen, erscheint uns oft zu "schön". Meistens wird das von den jeweiligen Gefühlen abhängig gemacht. Und von daher kann ich (endlich) auch verstehen, wieso einem seine eigenen Gefühle auch eine Gefahr darstellen können.

Wenn wir also nur darauf schauen, die Schuldfrage zu klären, dann ist der einfachste Weg, die Schuld abzuschieben. Diesen Trend kann man in der Geschichte des Garten Edens und in vielen anderen Geschichten der Vergangenheit erkennen. Wenn das abschieben gelingt, leben wir weiter in Gefahr, ja wir erhöhen die Gefahr sogar, und wiegen uns in Sicherheit auf dem Weg, der ins Verderben führt (die Folge der Fehlhandlung)

Wenn Gott diesem krankhaften Trend des Menschen mit "Opfern" entgegentritt, auf die Menschen ihre Schuld abschieben können, dann ist nicht mehr Gott der Fordernde, sondern der Mensch. Das tat Gott, um dem Menschen auf seiner Ebene entgegen zu kommen, und dessen Blick auf Gott zu wenden, der Hilfe auf dem Weg des Lebens sein will und kann. Damit der Mensch aus dem Kreislauf, der sich nur um sich selbst dreht, herauskommt (weil der ungesund ist) hat Gott letztendlich ein vollkommenes Opfer gestellt in Jesus FÜR DIE MENSCHEN. Damit können die Menschen, wenn sie Jesus "anschauen" ihre Schuldfrage dort lösen lassen und sich endlich dem wirklichen Problem zuwenden.

Wenn man mal die Geschichten des AT von dieser Sicht her liest, dann sieht manches ganz anders aus, als es im Christentum oft verkündigt wird. Aber ich finde, es passt viel besser als die Forderung eines Opfers von Gott. Denn Gott hat im AT der Bibel immer nur dazu aufgefordert,: Kehrt um und wendet euch mir zu! An keiner Stelle fordert Gott Opfer, wenn Menschen schuldig werden. Wenn Menschen (gefühlt) "gestraft" werden, dann nur darum, weil der Mensch den Blick auf Gott aus den Augen verloren hat, und andere Menschen mitzieht in die falsche Richtung.

Gott ist barmherzig und fordert von den Menschen nicht mehr, als diese bringen KÖNNEN. Gott fordert nur, dass Menschen auf ihn schauen ("Ich will dich mit meinen Augen leiten" aus Ps.32). Wenn das die Ausrichtung unserer Augen ist, dann sind wir auf einem guten Weg, und werden fähig gemacht, Fehler ins Licht Gottes zu stellen und verändern zu lassen auf einen guten Weg.