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Mittwoch, 9. September 2015

"Alles ist eitel und ein Haschen nach Wind ..."

... ist ebenfalls eine Passage aus dem biblischen Buch des "Prediger". Ebenso wie das Motto dieses Blogs ""alles hat seine Zeit".  Mir scheint, dieses Buch mit seinen Kernaussagen sei auch das Motto meiner Lebensphase, hier in diesem Ort, in diesem Job, in dieser Zeit.

"Alles hat seine Zeit" habe ich hier schon mehrmals kommentiert und im Zusammenhang mit meinem Leben gebracht. Es war ein Auf und Ab der "Gezeiten". Wobei ich insgesamt immer wieder den Eindruck gewinnen konnte, dass die Strecken aufwärts meine Zeit besonders prägten. Die "Abwärts-Zeiten" waren zwar oft nicht angenehm, aber dienten letztendlich immer wieder dem Antrieb "nach oben".

Für mich ist es im momentanen Rückblick klar, dass Gott es war und auch jetzt noch ist, welcher seine "ewigen Arme" (nach 5. Mose 33,27) ausstreckte, wenn ich den Eindruck hatte, in den Abgrund zu fallen. Und aus dieser Erfahrung heraus auch wieder den Antrieb "nach oben" gegeben hat.

Dankbar bin ich meinem Gott, dass er mich bis hierher begleitet hat - überall, auf allen meinen Wegen. Gerne mag ich das dann auch anderen Menschen mitteilen. Um zu zeigen, wie nahe Gott uns Menschen sein kann und meiner Meinung auch sein will.

Was die Menschen angeht, habe ich auch überwältigende Liebe und Freude erlebt. Aber auch andere Zeiten. So dass mich ebenfalls ein untergeordneter Leitgedanke prägte: " Es ist besser, auf den Herrn zu vertrauen, als sich auf Menschen zu verlassen". (nach Psalm 118,8). Ich erfahre, dass auch dieser Vers mein Leben und meinen Glauben prägt. Denn immer, wenn ich festhalten möchte, was ich als "gut" empfinde, dann scheint es so, als wenn sich das Ganze im Fluss der Zeit auflöst.

Und genau diese Erfahrung prägt gerade meine Gedanken, so dass ich zu der Titel-Aussage dieses Eintrags gelange.

In alle den Abschnitten dieser Lebensphase (ungefähr die letzten 12 Jahre) habe ich beides erlebt: Menschen, welche mir Liebe und Wertschätzung entgegen brachten - so lange ich "gut" funktionierte. Und anders herum, dass die gleichen Menschen mich fallen ließen, als ich nicht mehr so "funktionierte", wie sie es sich wünschten. Vielleicht machen es diese Erfahrungen, dass im Moment meine Wahrnehmung wieder in diese Richtung geht. Oder vielleicht muss ich tatsächlich lernen, dass man sich auf Menschen nicht verlassen kann. Auf mich kann man es ja auch nicht immer. Auch ich habe meine Grenzen. Auch ich erlebe, wie Gott meinen Mangel ausfüllt - auch im Umgang mit anderen Menschen.

Gerade stehe ich wieder an einem Scheideweg. Noch bin ich in dieser Phase drin. Aber der Ausblick auf das, was kommt ist stark und wird immer stärker. Auch wenn er noch ein halbes- bis dreiviertel Jahr in der Zukunft liegt: Mein Rentenbeginn.

Überlegungen der vergangenen ungefähr drei Jahre und den damit zusammenhängenden Umständen haben meine Planung dahin gelenkt, dass ich direkt zum Rentenbeginn zurück in meinen Geburtsort umziehe. Der ist etwa 400 km weit von hier entfernt. Und dort wohnen die meisten Angehörigen meiner Ursprungsfamilie mit ihren Nachkommen. Mein Entschluss entstand aus dem Gefühl heraus, im Grunde allein zu sein. Auch wenn ich mitten unter Menschen lebe, welche (eine Zeitlang) meine Freunde sein wollten.

Natürlich gehen meine Gedanken auch jetzt schon oft in diese Richtung. Ich brauche praktisch zeitgleich mit dem Rentenbeginn eine bezahlbare Wohnung in diesem Ort. Und zu den aktuellen Terminen (Auszug/Einzug/Umzug) genügend Hilfspersonen. Da ich hier bisher nur vage Pläne machen kann, weil es eben noch zu weit in der Zukunft liegt, prägt es, trotz eigentlichem Urvertrauen auf Gott, manchmal ein gewisses Gefühl der Unsicherheit.

Pläne, Zeiten, Menschen ... alles hat gewisse Grenzen. Man wird gelehrt, seine Grenzen wahrzunehmen und zu wahren, auch vor anderen Menschen. Dass Gott Grenzen überwinden kann und es auch tut, das sind Lektionen, die immer wieder neu gelernt werden wollen. Und da passiert es eben, dass ich doch immer mal wieder hängen bleibe an der mangelnden Verlässlichkeit von Menschen und es schwierig finde, die geöffneten "Ewigen Arme" von Gott zu erkennen. Ich habe sie schon so oft erfahren dürfen. Und immer wieder werde ich blind dafür und brauche geöffnete Augen und Herz, um mich ganz auf Gott zu verlassen.

Neun Monate sind nicht mehr lange. Und ich habe meine Arbeit hier immer gerne getan. Nur manchmal werden sie jetzt schwieriger. Mir erscheint es, als wenn es viel mehr geworden wäre, seit dem Anfang. Ich bin aber auch langsamer geworden und schwerfälliger. Und wenn ich dann auf die neun Monate in die Zukunft blicke, dann erscheinen sie manchmal noch sehr lange .... Aber sie bergen auch immer wieder Chancen, auf ganz besondere Art Gottes Eingreifen zu erleben, indem er meinen Mangel ausfüllt. Ich lerne gerade wieder, im "Heute" zu leben. Und manchmal erscheint mir das, was ich da offensichtlich noch an Lernmaterial auf meinem Weg finde, zu stark - im Gegensatz zu meiner Schwachheit.

Alles, was ich hier erlebe, alles was ich gerne festhalten möchte - das sind Spuren Gottes in meinem Leben. Ich kann sie nicht festhalten. Ich kann ihnen nur folgen, im Urvertrauen, dass Gott meinen Weg schon  kennt und seine ewigen Arme mich halten werden. Die Spuren verwischen mit der Zeit. Aber Gott ist da und macht neue Spuren ... bis zum Lebensende. Ich bete, dass meine Augen und mein Herz geöffnet ist und sehen kann. So dass ich immer wieder Antrieb finde für Wege, die vor mir liegen und scheinbar unbegehbar erscheinen.

Weil mich das Alles ziemlich in Anspruch nimmt, ist mein Antrieb, hier zu schreiben zur Zeit nicht besonders stark. Manchmal denke ich, ich könnte etwas schreiben. Aber anderseits genieße ich auch die innere Freiheit, nicht schreiben zu müssen, weil mein Urvertrauen auf Gott baut - nicht in der Zustimmung (oder Ablehnung) von Menschen. Ihn möchte ich mehr und mehr im Blick haben. So dass Er alles andere überstrahlt und in den Schatten stellt.

Ich denke, in der neuen Phase, im neuen Wohnort wird das wieder mehr, was ich schreiben mag. Dann habe ich Zeit, die ich selbst bestimmen kann. Vielleicht fange ich dann auch wieder einen neuen Blog an - mal sehen. Das schreibe ich dann auch hier. Wen es trotzdem interessiert, falls ich zwischendurch mal wieder hier schreibe, der kann hier den Button "Abonnieren" betätigen. Dann bekommst du Nachricht über neue Themen.

Ansonsten - danke für solche, die immer noch hier lesen - auch wenn es lange Pausen gibt. Und bis zum nächsten Mal ... *wink*




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