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Donnerstag, 1. Januar 2015

Vergeltung - oder die Macht der Vergebung

Ich lese immer wieder mal gerne in dem Buch von Gott. Es ist zwar kein Ersatz für die Bibel. Aber doch eine interessante Ergänzung dazu. Es eröffnet mir manchmal eine Sicht zu biblischen Aussagen, welche ich sonst nirgends finde.

So bin ich kürzlich mal wieder an der Geschichte von Saul angekommen. Schon länger hat die Stelle in mir Fragen aufgeworfen, wo Saul von Gott verworfen wurde. In dem Buch wird seine Verzweiflung darüber und die Bitte an Samuel, ihm noch eine neue Chance zu geben, sehr anschaulich dargestellt. So dass ich an dieser Stelle immer wieder abgebrochen habe und mich gefragt, ob es wirklich so gewesen sei. Denn ich erlebe Gott anders, als er hier dargestellt wird. Barmherzig und gnädig ist der Herr zu mir. Auch dann, wenn ich Mist gebaut habe.

Ich habe zwar immer noch keine umfassend befriedigende Antwort bekommen. Aber ein Aspekt ist mir dieses Mal aufgefallen. Dort wo Saul in seinem Herzen Böses gegen David plant und versucht, ihn zu töten.

Zwar habe ich noch niemanden versucht zu töten. Aber in meinem Herzen gab es auch schon öfter heimliche Wünsche gegen Menschen, die mich verletzt haben. Nicht, dass sie tot umfallen sollen. Dann würden sie ja gar nicht merken, was sie mir angetan haben. Ich wünsche oft den Menschen, die mich verletzt haben, dass sie auch so verletzt werden. Damit sie selbst spüren, was sie getan haben. Ja, ich wünsche ihnen dann sogar Heilung, wie ich sie ja auch erlebe. Aber so, dass es ihnen mindestens leid tun muss, was sie getan haben.

Bisher habe ich diese Art der Vergeltung als legal und verständlich angesehen. Aber nach der Geschichte von Saul und im Blick darauf, wie ich selbst solche Zeiten erlebe, erkenne ich jetzt, dass dies ein Punkt ist, der mich ferne von Gott sein lässt. Ich vernebel meine eigene Sicht zu Gott, indem ich meinen Blick auf Vergeltung und damit auf Menschen fixiere. Wobei im Rückblick immer wieder erkennbar ist, dass Gott mir trotzdem nahe war. Nur meine Blickrichtung war falsch - und selbstzerstörend.

Vielleicht war es mit Saul ebenso. Er fühlte sich von Gott verlassen, aussortiert. Was im menschlichen Bereich durchaus auch zutraf. Aber wenn man seine Geschichte weiter verfolgt, kann man doch erkennen, dass Gott ihm geantwortet hat. Nicht so, wie Saul es sich wahrscheinlich gewünscht hat. Seine Stellung auf Erden war gestört. Nicht zuletzt, weil in seinem Herzen zerstörerische Gedanken den Platz eingenommen hatten. Die sich letztlich gegen ihn selbst richteten.

Wenn Gott sagt: "Mein ist die Rache" - dann soll das kein Verbot sein, das zerstörend wirkt, wenn man auf den menschlichen Feind schaut. Es soll einfach den Blick von dem Zerstörenden auf Gott lenken, der es schafft, Wunden zu heilen und den Blick auf das zu lenken, was aufbauend ist.

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