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Dienstag, 2. April 2013

Beziehungen

In einem Forum haben wir gerade ein Gespräch über Beziehungen. Es scheint manchmal so, als wenn es doch eigentlich nur auf den guten Willen aller Beteiligten ankommt, damit Beziehungen klappen können. Aber wenn man mal die Realität anschaut, dann merkt man, dass da viel mehr hinter steckt.  Der gute Willen alleine reicht nicht aus.

Ich denke, jeder Mensch hat Bereiche, die sozusagen "dunkle Punkte" oder "Schatten" haben. Das sind Schwachstellen, die geprägt wurden durch menschliches Versagen in der Vergangenheit. Am meisten ausgeprägt sind solche dunklen Punkte, wenn sie ihren Ursprung in der Kindheit haben.  Da gehen dann vielleicht Warnlichter an an Stellen, wo jemand sich überhaupt nichts dabei denkt, wenn man sich so ausdrückt wie man es gerade tut. Aber bei dem Angesprochenen oder auch nur Mitbeteiligten tut sich bei dem Thema vielleicht ein Abgrund auf, der in der Erinnerung vorhanden ist. Das passiert selbst dann, wenn man für sich selbst dieses Thema schon längst abgehakt hat und sicher ist, den Abgrund nicht mehr als Gefahr zu empfinden. Manchmal hat man auch in seiner Erinnerung die Menschen vor Augen, die einen erst an den Rand des Abgrunds gebracht haben. Und man sieht die Gefahr für andere Menschen, die man schützen will.

Sicher ist jedenfalls, dass die Erfahrungen der Vergangenheit ganz stark auch die Gegenwart prägen. Egal, ob man für sich selbst mit der Vergangenheit versöhnt ist oder nicht. Und wenn man in eine Beziehung tritt (welcher Art auch immer) mit Menschen, die wieder auf eine ganz andere Art in der Vergangenheit geprägt sind, dann kann es sogar vorkommen, dass man, bei allem guten Willen, nicht den Weg zueinander finden kann. Man spricht praktisch eine unterschiedliche Sprache. Oder, wie ich es gerne ausdrücke: man fährt auf unterschiedlichen Schienen. Quasi aneinander vorbei. Wobei die Signale, die man aussendet, eine Wirkung haben, die dem Menschen auf der anderen Schiene sagen: Gefahr im Anzug - Bremse ziehen.

Sicher gibt es auch da Wege, möglicherweise mit Hilfe von "neutralen" Menschen (solche, die von beiden Schienen nicht selbst betroffen sind) einen Weg zueinander zu finden. Aber manchmal denke ich, ist es auch ratsamer, man geht auf getrennten Wege weiter, um nicht einander unbewusst immer wieder zu verletzen. Das funktioniert natürlich nur, wenn man sich nicht zwangsläufig immer wieder begegnet und miteinander arbeitet. So etwas erfahre ich zur Zeit von einem, mir nahestehenden Menschen, der immer mal Rat bei mir sucht.  In solchen Fällen muss man natürlich Wege suchen, in denen man einander akzeptieren kann ohne einander einzuschränken.

Nun, soweit sind wir in diesem Forum, wo wir das Thema haben, nicht. Da geht es mehr um das Thema - und ein bisschen auch um die Realität. Aber ich kenne durchaus auch Situationen, wo die getrennten Wege die  bessere Option war. Darum bin ich mit Beziehungen inzwischen sehr vorsichtig geworden. Ich weiß, dass ich selbst begrenzt bin und meine Mitmenschen eben auch. Ich wünsche mir und auch meinen Mitmenschen, dass wir mehr Wege zueinander finden. Aber auch, dass wir notfalls in Frieden getrennte Wege gehen können, ohne einen neuen dunklen Punkt im Herzen, der sich möglicherweise sogar gegeneinander richtet.

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