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Sonntag, 27. Januar 2013

Rückblick auf meine Reise

Nun bin ich also wieder daheim. Ja, mein Daheim ist hier, da wo ich gerade wohne. Ich werde neu dankbar, nicht zuletzt für eine schöne Wohnung, die eine Heizung und Wasser hat, das ich selbst einteilen kann, wie ich es brauche.

In dem Ort, wo ich 23 Jahre meines Lebens gewohnt habe und den meine Kinder als ihre Heimat betrachten, sind es nur noch meine Kinder, die den engeren Bezug zu diesem Ort darstellen. Einen etwas ferneren Bezug sind meine Freunde. Diejenigen, die diese Freundschaft weiter aufrecht erhalten, indem sie akzeptieren, dass mein Daheim jetzt woanders ist, als das Ihrige. Mit denen ich von hier nach dort und anderswohin oder -her Freundschaft pflegen kann, ohne dass man einander verändern will. Jeder auf seinem Platz quasi.

Ein Höhepunkt war ein Treffen bei D.+ R , welche die damalige Fahrradtruppe dazu eingeladen hatten. R. hat davon Bilder ins Net gestellt.

Noch ein Höhepunkt war mein Geburtstag, am Dienstag. Meine Söhne haben sich für den Tag freigenommen und sind mit mir nach Hamburg gefahren. Bilder dazu habe ich auf F***book veröffentlicht. Dort bei FB haben mir dieses Jahr auch total viele Leute zum Geburtstag gratuliert, worüber ich sehr gestaunt habe - es aber auch toll fand.

Ich brauchte zwei Tage, bis ich wieder ein Gefühl für diesen Ort bekam und wusste, wo ich wohin gehen musste. Am Anfang kam mir alles verwirrend vor, obwohl ich diese Gegend eigentlich sehr gut kannte. Habe in meinem damaligen Leben dort eine lange Zeit Tageszeitungen in der Nacht ausgetragen. Und zwar hatte ich dort nur Vertretungsaufträge, quer durch den Ort, so dass ich viele verschiedene versteckte Ecken des Ortes kannte. Verglichen mit meinem jetzigen Wohnort ist dies eine Großstadt. Darum musste ich erst einmal wieder Entfernungen abchecken und Richtungen austesten. Beim ersten Besuch habe ich mich sogar kurz verlaufen, weil ich an einer größeren Kreuzung ein Stück zu weit nach rechts gegangen bin.

Es war für mich interessant, an den verschiedenen Stellen immer wieder mal darüber nachzudenken und mich zu erinnern, wie meine Gedanken waren, als ich genau diese Orte zuletzt besucht hatte. Ich fühlte mich frei, gerade im Gegensatz zu damals. Niemandem brauchte ich gefallen und meinen Lebensstil anzupassen. Ich durfte ganz Ich sein und konnte es einfach wegstecken, wenn ich merkte, dass einige frühere Freunde kein Interesse mehr an meiner Freundschaft hatten oder möglicherweise auch meinen jetzigen Lebensstil nicht akzeptieren könnten.

Ich habe mich verändert und auch die Menschen dort haben sich verändert. Manche ganz massiv und manche kaum merkbar. Und trotzdem sind wir alle immer noch die Gleichen. Wir erleben Gott und den Glauben an ihn in vielfältiger Weise. Was mir erneut bestätigt hat, dass Gott zu seinen Geschöpfen entgegen kommt, da wo sie stehen und die Sprache spricht, die der Einzelne versteht. Und das lässt sich nicht mit Gleichmacherei von Bibeltextverständnissen fixieren. Das ist insgesamt gesehen ein großer bunter Blumenstrauss, der die Verbindung nur über Gott selbst durch Seine Liebe spürt - in aller Unterschiedlichkeit.

Ich stelle erneut fest, dass gerade diese Fixierung des Glaubensverständnisses im Grunde nur ausgrenzt und trennend wirkt. Obwohl ich das eine Zeitlang, als ich noch dazu gehörte, als Geborgenheit empfunden hatte. Manchmal wünsche ich mir diese Geborgenheit zurück. Nämlich dann, wenn ich mich alleine fühle unter den Menschen. Aber irgendwann siegt immer wieder die Sehnsucht zur Freiheit. Und ich stelle fest, die wirklich sichere Geborgenheit finde ich nur bei Gott selbst - niemals bei den Menschen. Bei den Menschen ist diese Geborgenheit oft eher ein Gefängnis, wo es solche gibt, die vorgeben, wo es lang geht und solche, die sich fügen. Gott aber gibt Freiheit. Wenn man diese einmal erfahren hat, dann passt man nicht mehr in das System von Menschen. Und die Sicherheit liegt außerhalb des Irdischen.

Meine Reise, quasi in die Vergangenheit, war schön und lehrreich für mich. So, dass ich gerne wieder in mein jetziges Zuhause zurück gekommen bin und dankbar bin, dass Gott mir diesen Weg bis hierher gezeigt hat. Ich habe diese Reise genossen und bin dankbar dafür, dass sie mir möglich war.

Nachtrag:

In der Zeit bei meinen Söhnen habe ich, aus Mangel an eigenen Büchern, zwei Bücher aus ihrem Bücherregal gelesen. Ich fand sie sehr interessant und lehrreich.

Das erste war:   Jugend ohne Gott

das zweite:   Freedom Writers

Beide Bücher zeigten Schulgeschichten, quasi im Ghetto. Beim ersten kapituliert der Lehrer letztendlich. Beim zweiten verändert die Lehrerin ein Stückweit die Welt. Man kann daraus lernen, tiefer zu schauen, als nur nach dem, was vor Augen ist.


Montag, 21. Januar 2013

Berührung mit der Vergangenheit und ein Loslassen derselben

Seit ein paar Tagen bin ich nun in meinem früheren Wohnort im Norden zu Besuch bei meinen Söhnen.
Sechs Jahre lang war ich nicht mehr hier. Es ist interessant, an manchen Stellen Veränderungen zu sehen und andere Stellen genauso wie sie damals waren. Manchmal gehen meine Gedanken zuürck und ich stelle fest, auch ich habe mich verändert. Ich kann Dinge heute anschauen, die ich damals nicht ertragen habe. Sie sind Vergangenheit und dürfen es bleiben. Sie haben keinen Einfluss mehr auf meine Gegenwart und sollen dies auch nicht auf meine Zukunft haben.

An manchen Stellen habe ich mich schon ertappt, dass ich, wider besseres Wissen, an der Vergangenheit anknüpfen wollte oder auch die Vergangenheit in der Erinnerung verbessern wollte, damit sie in die Gegenwart passt. Frieden finde ich da, wo ich die Vergangenheit loslasse und dort lasse wo sie hingehört.

Angesichts dessen, was ich kurz vor meiner Reise in einem anderen Bereich meiner Vergangenheit erfahren habe, war ich gut vorbereitet und kann heute entspannt auf die Vergangenheit schauen, Veränderungen feststellen und die Vergangenheit dort lassen wo sie hingehört.

So kann ich auch diese negative Erfahrung, die mich zunächst sehr deprimiert hat, nun loslassen und nach vorne schauen. Ich möchte mit meiner Vergangenheit leben und mit ihr versöhnt sein - in dem ich sie da lasse wo sie ist - und meinen Weg gehe. Auch und gerade da, wo ich jetzt andere Wege gehe, als ich damals für richtig empfunden habe.

Menschen meiner Vergangenheit sehe ich z.T. heute mit anderen Augen als damals. Und das ist auch gut so. Denn meine Wahrnehmung in der Vergangenheit war oft geprägt von meinen Wünschen und Träumen, die eher nicht realistisch waren. Welche ich aber damals brauchte um dorthin zu gelangen, wo ich heute bin.

Obwohl mein Leben an manchen Stellen recht verworren aussieht, kann ich heute im Rückblick schon an vielen Stellen erkennen, dass ein gutes Muster daraus geworden ist - gerade deshalb, weil es so lief wie es lief.

Für mich steckt darin immer wieder die gute Botschaft, dass Gott es ist, der aus meinen scheinbar krummen Wegen, Wege mit einem guten Ziel macht. Das gibt mir in manchen verworrenen und unbegreiflichen Situationen, trotz mancher Zweifel, das Gefühl der Geborgenheit. Einer Geborgenheit, die mein Denken und Planen übersteigt.

Freitag, 11. Januar 2013

Überwindung von Grenzen


Glauben bedeutet für mich u.a. Überwindung von Grenzen.
Um Grenzen überwinden zu können muss man diese erst einmal wahrnehmen. Man kann nur etwas überwinden, was auch  vorhanden ist. 

Menschlich gesehen lieben wir unsere Grenzen überhaupt nicht. Wir ignorieren sie deshalb oft und wollen so leben, als wenn es keine Grenzen gäbe. Wenn sich dann doch die Grenzen, oft schmerzlich, bemerkbar machen, dann resignieren wir oft und setzen uns nur klagend vor die Grenze und warten darauf, dass die Grenzen unsichtbar werden. Wenn das nicht geschieht, dann resignieren wir und ziehen uns vor den Grenzen zurück.

In meinem Glaubensleben erfahre ich immer mal wieder, dass Grenzen überwindbar werden. Nicht so, dass sie verschwinden oder erweitert werden, sondern eher in dem Sinne, wie ein Psalmbeter sagt: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“.

Es funktioniert auch nicht so, wie ich es oft gerne hätte, dass ich an meiner Grenze eine ganz große Kraft verspüre und dann in dieser Kraft diese Grenze, Berge oder Mauern locker überwinde. Meist spüre ich gerade dann, dass meine Kraft zu klein ist, um diese Mauer überwinden zu können.  Oft  geschieht es an Grenzen, an denen ich feststelle, dass es notwendig ist, diese zu überwinden – aber ich habe den Eindruck, ich werde irgendwann mittendrin schlapp machen, weil mir etwas Wichtiges fehlt, was ich dazu brauche. Manchmal sage ich dann zu Gott „du weißt ja besser als ich, dass ich diesen Weg gehen muss, um da anzukommen, wo ich gerade hin muss.  Mache bitte etwas draus und fülle du aus, wo mein Mangel liegt.“

Staunen und Danken – das geschieht bei mir dann im Rückblick – wenn ich hinter meiner eigenen Grenze stehe und erkenne, dass es funktioniert hat und ich nicht davon kraftlos am Boden liege. Durch die Erfahrung der Grenzüberwindung erhalte ich oft die Kraft und Freude am Ende der Überwindung.

Das ist ein Prinzip, das ich auch in vielen Geschichten der Bibel erkennen kann. Da, wo Menschen mit Gott gehen, fordert Gott seine Menschen oft auf, scheinbar unüberwindliche Grenzen zu überwinden. Das Einsetzen der Kraft Gottes, die den Mangel ausfüllt,  wird von den Menschen oft erst erkannt, wenn sie mittendrin sind. Sie gehen dann tatsächlich aus im Glauben und tun Schritte, bei denen sie sich normalerweise „zu lahm“ fühlen, um diese gehen zu können. Aber sie gehen – und erfahren Grenzüberwindung genau im Angesicht der Grenzen.

Ich habe ja schon kurz nach Weihnachten meinen Eindruck von der Ärmlichkeit des „Christkindes“ geschildert. Und wenn ich nach dem Aspekt in den Berichten über das Erdenleben von Jesus schaue, dann kann ich diese Botschaft in den Predigten und in seinen Taten auch erkennen.  Auch über dem Tod am Kreuz von Jesus  steht diese Botschaft. Der Tod ist damit nicht aufgehoben – aber er wurde überwunden. Und mit dieser Botschaft der Überwindung der  irdischen Grenzen, die uns Menschen oft signalisieren wollen, dass da das Ende sei – zeigt Gott, dass er die Grenzen gerade deshalb gesetzt hat, um mit seiner Kraft Grenzen zu überwinden.

Sonntag, 6. Januar 2013

Die andere Seite ...

... der Medaille sieht oft ganz anders aus, als die, welche man dazu benutzt hat, um ihr einen Namen zu geben.

Es geht um Auftritte im Internet. Ich habe festgestellt, dass ich mich dieses Jahr ungefähr 10 Jahre lang im Internet herumtreibe und damit einige Seiten von mir präsentiert habe. Da ich genau seit dieser Zeit auch wieder als Single lebe, habe ich manche Internetseiten als sehr hilfreich empfunden, um wieder zu mir selbst zu finden und auch um Menschen zu treffen, mit denen ich Dinge austauschen kann, die im realen Leben auf diese Weise schwer vorstellbar sind.

Gerade bin ich aber an einem Punkt, wo ich die andere Seite der Medaille mehr und mehr erfahre. Fast empfinde ich diese inzwischen als einen Fluch, im Gegensatz zu der anderen Seite der guten Begegnungen mit Menschen. Und das liegt überhaupt nicht daran, dass die Seiten, auf denen ich mich herumtreibe, schlecht wären. Sondern es liegt daran, dass das, was ich von mir preisgebe nur ein kleiner Teil meiner realen Person darstellt und in Verbindung mit den Bildern, die sich Leser darüber machen, eine ganz falsche Sicht ergeben.

Je länger man in Internet auftritt, desto mehr Menschen kennen einen. Oder zumindest glauben sie, den Menschen zu kennen. Ich selbst habe ja auch so manche Menschen, die ich kennen gelernt habe, hier auf den verschiedenen Seiten "verfolgt" und mir ein Bild gemacht - das natürlich sehr viel von meinen eigenen Hintergründen enthält, weil ich von den einzelnen Menschen nur das kenne, was sie präsentiert haben. Ungut für Beziehungen ist allerdings, wenn man diese Bilder, die man sich selbst gemacht hat, auf die Beziehung überträgt, ohne diese wirklich zu hinterfragen.

Ich bin ein Mensch, deren Gedankenwelt sehr lebendig ist. Ich kann ohne Weiteres schriftlich eine Landschaft herstellen, die es nicht wirklich gibt, und mich darin aufhalten. Durch Worte entstehen in mir Bilder, die Hintergründe mit den Botschaften verbinden. Genauso präsentiere ich mich aber auch: mit Bildern, die im Grunde mehr Verpackung für die Botschaft darstellen, als dass sie Teile meines realen Lebens sind.

Interessant war für mich in der Vergangenheit, in Berichten anderer Menschen auch ungute Verhaltensmuster meiner Vergangenheit einzuordnen und die Wege zu erkennen, die mir geholfen haben, aus diesen Mustern auszusteigen. Positiv empfand ich, dass ich meine eigenen Erfahrungen als Hilfe in Botschaften an andere weitergeben konnte, indem ich mich selbst als Beispiel darstellte.

Ich habe, z.B. in Foren, dabei auch immer meine Art so eingebracht, dass ich meine Botschaften dem Problem des Fragestellers angepasst habe und so eher unbewusst in Bilder gepackt habe, die in der Realität ganz anders, oft sogar gegensätzlich, aufgetreten sind. Ich hatte dabei oft nur die Hilfe für den Gesprächspartner im Blick und weniger daran gedacht, was für ein Bild ich dabei an die Menschen abgebe, mit denen ich schon eine freundschaftliche Beziehung habe. So habe ich langsam den Eindruck, dass das, was ich als Hilfe für andere gedacht hatte, auf der anderen Seite Freundschaften zerbrechen lässt.

Ja, ich weiß, man kann über alles reden. Dachte ich früher auch. Aber schon in meiner Ehe habe ich gemerkt, dass es nicht immer funktioniert, wenn man das praktiziert. Nämlich da, wo man auf unterschiedlicher Schiene denkt, kann man oft sogar stundenlang aneinander vorbei reden und das erst am Ende des Gesprächs erkennen, wenn dann nur noch Scherben übrig bleiben. Oder da, wo ein Bild schon zu festgelegt erscheint, weil der Gesprächspartner von ganz anderen Perspektiven schaut.

Ich weiß noch nicht, wie ich mit dieser Erkenntnis umgehen soll. Wie gesagt, sind für mich Freundschaften und Gespräche im Internet am Anfang hilfreich gewesen und haben mir weitgehend das Gefühl gegeben, nie alleine zu sein. Wenn ich jetzt immer über das, was ich schreibe, die Zensur laufen lasse, dann kann ich das gleich ganz lassen. Dann ist die ganze Schreiberei für mich sinnlos. Anderseits macht es mich sehr traurig, dass auf diese Weise oft Berichte und Beispiele falsch interpretiert werden und dabei auch Beziehungen zerstören. Auch solche, die ich schon im realen Leben kennen gelernt habe.

Durch Schreiben habe ich bisher vieles in meinem eigenen Leben verarbeitet und unter die Füße bekommen. Gerade auch deshalb, weil es auch gelesen und kommentiert wurde - auf den verschiedensten Seiten.  So konnte man reflektieren und die Gedanken weiter entwickeln. Wenn ich das nicht mehr habe, würde mir sehr viel fehlen, was erst einmal ersetzt werden müsste. Aber ich befürchte, ich muss mir darüber Gedanken machen und manches in meinen Schreibpraktiken verändern, wenn ich mich nicht auf diese Weise im Gegenzug wieder selbst zerstören will.


Freitag, 4. Januar 2013

Dass dir der Himmel offen steht ...

... zu meinen Gedanken der letzten Tage, meinen Einträgen im Blog und in einem Forum passt ein Lied von meinem momentanen Lieblings-Komponist und -Sänger. Seine Texte passen so gut auf mein alltägliches Leben, dass sie fast immer genau "ins Schwarze treffen". Es ist von Andi Weiss ...


Ich weiß aus mehrfacher Erfahrung, dass das geht: in den geöffneten Himmel zu sehen. Nicht erst nach unserem Tod, sondern im Hier und Jetzt - passend in die Gegenwart.
Ich möchte diesen Wunsch jedem zusprechen, der es gerade braucht.

Salzsäulenerfahrung

Die Geschichte von Lot's Frau, welche zur Salzsäule wurde, als sie auf den Ort der Vergangenheit zurückschaute, ist mir die letzten Tage wieder eingefallen. Irgendwie hatte auch ich vor Kurzem eine solche "Salzsäulenerfahrung" gemacht.

Zunächst sah es ganz positiv aus, als ich an den Ort (keine Stadt)  zurückging, wo ich in meiner Vergangenheit eine Verletzung erfahren hatte, an der ich lange knacken musste, bis ich sie verarbeitet habe. Ich dachte, dass dort auch noch "Perlen" zu finden seien und ich diese nutzen könne, ohne mit der Vergangenheit noch einmal zu kollidieren.

Doch dann traf ich doch wieder auf Dinge der Vergangenheit. Am Anfang schien es positiv zu sein, aus diesen Vergangenheitserfahrungen die guten Dinge heraus zu finden, um sie in der Gegenwart zu nutzen. So betrachtete ich auch, zunächst zögerlich, manche unguten Dinge, mit dem Ziel, ihnen die Macht zu nehmen.

Aber da, wo ich mit den Menschen der Vergangenheit zusammentraf, machte ich meine eigene Salzsäulenerfahrung. Als es mich traf, hatte ich innerlich das Gefühl, zu erstarren.

Die scheinbar guten Dinge, die ich in die Gegenwart geholt hatte, wurden zur Waffe gegen mich. Ich wurde genau an den gleichen Orten und mit den gleichen Waffen wieder verletzt, wo dies auch in der Vergangenheit stattfand. Meine Reaktion war entsprechend - ich bin geflohen.

Was ist das Fazit aus solchen Erfahrungen? Meines ist, dass ich (hoffentlich) die Dinge der Vergangenheit endgültig Vergangenheit sein lasse. Und zunächst sollte ich auch die Orte dieser Vergangenheit meiden. Sie haben nichts, was mir wirklich gut tut. Es ist alles nur Schein. Und das Gute darin ist wohl nur ein Wunschtraum von mir gewesen.

Damit keine falschen Schlüsse gezogen werden: diese Erfahrung hat nichts mit dem Ort meiner Vergangenheit zu tun, in den ich demnächst zu Besuch reisen werde. Aber vielleicht ist diese Erfahrung an dem anderen "Ort"  für mich ja eine Lehre, dass ich nicht versuche, dort in der Vergangenheit etwas zu suchen, was ich in der Gegenwart nutzen will. Die Vergangenheit ist dort, wo sie hingehört. Und ich will die Wege gehen, die in der Gegenwart, im Heute sind.